Weltladen Wermelskirchen: Solidarität in Corona-Zeiten

Hilfe für Pala und Nepra in Nepal

VON IONA BERGERHOFF

Wermelskirchen | Klangschalen, Filzblumen, sogar Erdmännchen aus Filz… im Weltladen Wermelskirchen gibt es einige Produkte aus Nepal. Dort wie hier leiden die Menschen unter der Corona-Pandemie. Durch den langen und sehr strengen Lockdown in dem zentralasiatischen Land im letzten Jahr haben viele Menschen ihre Lebensgrundlage verloren. Auch unseren Lieferanten vor Ort sind durch fehlende Aufträge die Umsätze eingebrochen, doch der faire Handel versucht weiterhin, die Mitarbeiter zu schützen und einen monatlichen Lohn zu garantieren.

Die Finanzierung ist aber oft nur durch Spenden möglich, da im Moment kaum Umsatz gemacht wird. Unsere Lieferanten (Nepalaya, Frida Feeling, Akar) konnten so ihren Mitarbeitern Home-Office ermöglichen und regelmäßige Gehälter finanzieren. 

Wir als Weltladen wollen Solidarität in Corona-Zeiten zeigen und auf die aktuelle Situation aufmerksam machen. Dazu hat das Bildungsteam des Weltladens Infos gesammelt und mithilfe des Dekoteams ein Nepal-Schaufenster gestaltet. Wir haben uns dazu entschieden, die beiden gemeinnützigen Vereine PALA und Nepra vorzustellen, die in Nepal vor Ort die Menschen unterstützen. 

Dabei engagiert sich PALA e.V. für soziale Projekte, vor allem im Bereich Schulen. Sie fördern insbesondere Einrichtungen, die sich um benachteiligte Menschen, wie die Kaste der „Unberührbaren“, Minderheiten und Frauen kümmern.

Nepra e.V. unterstützt Menschen unmittelbar vor Ort: mit Hilfspaketen versorgen sie Familien, leisten Lohnzahlungen und unterstützen ein lokales Lepra-Krankenhaus. Mehr Informationen gibt es auf den Webseiten der Vereine ( http://www.nepra.de/ ), sowie im Weltladen Wermelskirchen. Gerne können Sie sich Flyer mitnehmen.

Natürlich kann und soll die Sicherung der Einnahmen unserer nepalesischen Lieferanten nicht allein von Spenden abhängen. Mit unserem Nepal-Fenster möchten wir zum Kauf anregen und die Nachfrage etwas ankurbeln, damit auch in diesen unsicheren Zeiten Aufträge bei den Herstellern eingehen. 

Uns ist bewusst, dass es auch in Deutschland viele Menschen gibt, die unter der momentanen Situation leiden und in eine unsichere Finanz- und Lebenslage geraten sind. Uns geht es nicht darum, Leid zu vergleichen, sondern wir verstehen es als unsere Aufgabe, auf Bedingungen in Ländern des globalen Südens aufmerksam zu machen, in denen es oft keinerlei soziale Auffangnetze gibt. Gerade sozial schwache Bevölkerungsgruppen (wie Leprakranke) in Nepal kämpfen ums Überleben, es herrscht hohe Arbeitslosigkeit, die Selbstmordrate ist gestiegen, es werden sogar mehr Kinderehen geschlossen. Das sind Probleme, die zumindest teilweise durch den Kauf fair gehandelter nepalesischer Produkte und durch Spenden gelindert werden können.

In eigener Sache: Der vorstehende Text ist der erste Beitrag von Iona Bergerhoff, die nach Ihrer Schulzeit ein Praktikum im Weltladen absolviert, für das Forum Wermelskirchen. Und: das nachfolgende Video hat Iona Bergerhoff ganz ohne Einweisung, ohne jede Unterstützung vollkommen selbständig gedreht und geschnitten. Chapeau. Von derartigen Beiträgen würden die Leser des Forum gerne mehr sehen. Vielen Dank.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Joachim Zappe
    • 05.02.21, 21:37 Uhr

    Liebe Frau Bergerhoff, Respekt für Ihren ersten Beitrag und Film. Ich freue mich auf weitere Beiträge.

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    • Horst Rosen
    • 05.02.21, 23:24 Uhr

    Hallo Frau Bergerhoff, prima und weiter so. Solche kleinen, feinen Beiträge sind die Würze hier im forumwk. Mehr davon.

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