NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CLXXXVI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 9705 Neuinfektionen binnen eines Tages. Außerdem verzeichnet das Institut 975 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte das RKI 13.198 Neuinfektionen und 982 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Der Höchststand von 1244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 4264 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2356 davon werden beatmet. Rund 4462 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Fortschritte bei der Eindämmung der Ansteckungswelle: In Deutschland steigt die Anzahl der Kreise, in denen sich das Fallaufkommen mittlerweile wieder unterhalb der Obergrenze von 50 Neuinfektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner bewegt. Dennoch ist noch eine Menge zu tun: Aktuell liegen noch 350 von 412 deutschen Regionen über der Obergrenze. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut der bayerische Landkreis Tirschenreuth die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge (3. Februar, 0.00 Uhr) weist die Region einen Wert von 297,0 (Vortag: 322,0) neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Der Landkreis in der Oberpfalz war bereits im Frühjahr und im Spätsommer besonders stark von der Pandemie betroffen. Hinter Tirschenreuth folgen den aktuellen RKI-Angaben zufolge Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt (266,7) und der Landkreis Hof in Bayern (261,6). Von den zehn Regionen mit den höchsten Werten liegen laut RKI fünf in Bayern, drei in Thüringen und zwei in Sachsen-Anhalt. Das niedersächsische Emden (14,0) und Dithmarschen in Schleswig-Holstein (15,8) weisen laut RKI die bundesweit niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenzwerte auf. Die Bundesregierung strebt an, bis in den Juni hinein den Status einer sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite aufrecht zu erhalten und dies per Bundestagsbeschluss entsprechend verlängern zu lassen. Die Thüringer Landesregierung hat die im Freistaat geltenden Lockdown-Regeln um fünf Tage verlängert. In Berlin müssen zukünftig alle Mitfahrer in einem Auto eine Atemschutzmaske tragen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sieht kaum Perspektiven auf eine Lockerung des Lockdowns nach dem 14. Februar. Öffnungen könne es nur geben, wenn der Inzidenzwert auf unter 50 falle. Die Zahl der Covid-19-Impfungen in Deutschland ist auf 2.586.997 gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach liegt die Quote der Erstimpfungen nun bei 2,38 Prozent, die der Zweitimpfungen bei 0,73 Prozent. Auch das zweite Anmeldeverfahren für die Vergabe von Corona-Impfterminen für Senioren über 80 Jahre in Hessen wird von massiven technischen Problemen begleitet. Die Internetseite für die Terminbuchung ließ sich am Morgen nicht öffnen. Mitarbeiter der Telefon-Hotline sprechen von technischen Problemen, es könnten derzeit keine Termine vergeben werden. Der Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford schützt nicht nur vor einer Erkrankung mit Covid-19, sondern verlangsamt laut einer neuen Studie auch die Übertragung des Virus erheblich. Es ist der erste Nachweis dieser Art für einen Covid-19-Impfstoff – und unterstreicht die Bedeutung von Impfungen zur Eindämmung der Pandemie. Laut der Studie, die noch keinem Peer-Review unterzogen wurde, wurde nach der ersten Dosis eine 67-prozentige Reduzierung der positiven Abstriche bei den Geimpften festgestellt. Zwölf Wochen Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfdosis haben beim Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford nach neuen Studiendaten wohl positive Auswirkungen auf dessen Wirksamkeit. “Diese Analysen zeigen, dass eine höhere Wirksamkeit des Impfstoffs mit einem längeren Intervall zwischen der ersten und zweiten Dosis erreicht werden kann, und dass eine einzelne Impfdosis in den ersten 90 Tagen hochwirksam ist”, schreiben die Forscher der Uni Oxford in einem Artikel für die Fachzeitschrift “The Lancet”. “Ich bin total positiv überrascht über die in Aussicht stehenden Impfstoff-Lieferungen”, sagt Virologe Drosten in der neusten Folge des NDR-Podcasts “Coronavirus-Update” einen Tag nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern. “Die Situation ist viel besser, als ich das noch vor Tagen gedacht habe.” Auf Grundlage der genannten Impfdosen könnten bis Ende Juni schon mehr als 50 Millionen Menschen in Deutschland geimpft sein. Der Ticketverkäufer CTS Eventim will die Teilnahme an Konzerten und Veranstaltungen an eine Impfung gegen das Coronavirus binden. “Wenn es genug Impfstoff gibt und jeder sich impfen lassen kann, dann sollten privatwirtschaftliche Veranstalter auch die Möglichkeit haben, eine Impfung zur Zugangsvoraussetzung für Veranstaltungen zu machen”, sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Peter Schulenberg der Wirtschaftswoche. CTS Eventim habe bereits entsprechende technische Voraussetzungen geschaffen. “Wir haben unsere Systeme so eingerichtet, dass sie auch Impfausweise lesen können.” Der Chef der Handelskette Kik, Patrick Zahn, kritisiert bei den Corona-Maßnahmen der Regierung insbesondere das Herunterfahren des Handels und der Gastronomie. “Mit dieser pauschalen Maßnahme wird eine ganze Branche zum Schafott geführt”, sagt Kik-Chef Patrick Zahn der Zeitung “Handelsblatt”. Es sei schon erstaunlich, “mit welcher Leichtigkeit der Handel vernichtet wird – obwohl wir mit unserer Wirtschaftskraft und den Hunderttausenden von Mitarbeitern eine der stärksten Branchen in Deutschland sind.” Er fordert wenn dann einen harten, kurzen Lockdown “und nicht diese Salamitaktik über Wochen”. Die Grünen im Bundestag erhoffen sich vom heutigen Spitzentreffen der Regierungsparteien CDU, CSU und SPD mehr Hilfe für Arme in der Pandemie. “Ich erwarte vom Koalitionsausschuss, dass Union und SPD einen wirkungsvollen Rettungsschirm für Menschen in Armut aufspannen”, sagt der sozialpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Sven Lehmann. “Das Hin und Her auf dem Rücken der Betroffenen muss ein Ende haben.” Die Grünen fordern schnellstmöglich einen Corona-Zuschlag in Höhe von 100 Euro monatlich für Erwachsene und 60 Euro für Kinder auf die Grundsicherung, erklärt Lehmann. Zudem schließe sich die Fraktion den Forderungen von Sozialverbänden, Gewerkschaften und Familienverbänden an, die Grundsicherung dauerhaft auf rund 600 Euro monatlich anzuheben. Vor der Sitzung des Koalitionsausschusses am Mittwochabend fordert SPD-Chefin Saskia Esken einen weiteren Kinderbonus für Familien mit geringem Einkommen. Der Kinderbonus von 300 Euro pro Kind war im vergangenen Jahr gezahlt worden, um Familien in der Krise zu unterstützen. Er wurde in zwei Raten von zuerst 200 und dann 100 Euro überwiesen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will allen Franzosen bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot machen. Bis Ende Februar oder Anfang März sollte die Produktion von Impfstoff in Frankreich starten, sagt Macron in einem Interview. Er geht von schließlich vier Werken aus. Pharmafirmen müssten schon jetzt mit den Vorbereitungen für den nächsten Winter und den Anfang des nächsten Jahres beginnen. Derzeit werden Daten des Gesundheitsministeriums zufolge so viele Menschen in Krankenhäusern in Zusammenhang mit dem Virus behandelt wie zuletzt Ende November. Insgesamt sind gut 28.000 Patienten in Kliniken, davon liegen 3270 auf Intensivstationen. Das Land meldet 23.337 Neuinfektionen und 726 weitere Todesfälle. Wegen der besorgniserregenden Ausbreitung der britischen Corona-Mutante in den Niederlanden hat die Regierung in Den Haag die Verlängerung des Lockdowns bis mindestens zum 2. März beschlossen. Inzwischen gingen zwei Drittel aller Neuinfektionen auf diese weit stärker ansteckende Variante zurück, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Abend. Eine dritte Corona-Welle sei unvermeidlich. Seit dem Herbst gilt in Portugal ein Lockdown, doch das Land wird der schweren Corona-Welle nicht Herr. Eine aggressivere Mutation tut ihr Übriges. Nun müssen bereits ausrangierte Krankenhäuser wieder in Dienst genommen werden, das System steht kurz vor dem Kollaps. Österreich verschärft aus Sorge vor der Verbreitung der Coronavirus-Mutationen die Einreiseregeln. Künftig müssen alle Einreisenden, für die keine Ausnahme gelte, einen negativen Coronatest vorlegen und anschließend eine zehntägige Quarantäne einhalten. In den USA verzeichneten die Behörden binnen eines Tages mindestens 139.293 neue Infektionen mit dem Coronavirus, sodass die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf rund 26,3 Millionen anwuchs. Im Sieben-Tage-Schnitt schwächt sich das Infektionsgeschehen allerdings weiter kontinuierlich ab. Das geht aus den täglich veröffentlichten Berechnungen der “New York Times” (NYT) hervor. Demnach stieg die Gesamtzahl der US-Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus um mindestens 1990 auf 443.275. Die Regierung in Japan verlängert nach Angaben des Wirtschaftsministeriums den Ausnahmezustand für 10 der 47 Präfekturen bis zum 7. März.

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