NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CLXXXIII)

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 11.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 11.192 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 2.216.363. Nach Angaben des RKI wurden zudem 399 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöht sich damit auf 56.945. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen beziffert das RKI auf gut 1,92 Millionen. Am Samstag hatte das RKI mitgeteilt, für den Freitag keine Daten aus Rheinland-Pfalz übermittelt bekommen zu haben. Da in der aktuellen Fallzahlübersicht für den Samstag nun Werte für Rheinland-Pfalz aufgeführt sind, handelt es sich mutmaßlich um Fallzahlen, in denen Nachmeldungen vom Freitag enthalten sind. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging derweil leicht zurück, sie liegt aktuell bei 90,2. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt seit Wochen, ihren bislang höchsten Stand hatte sie am 22. Dezember mit 197,6 erreicht. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten sinkt weiter. Wie aus dem aktuellen DIVI-Register hervorgeht, werden aktuell in deutschen Kliniken 4352 Corona-Intensivfälle behandelt. Das sind 23 weniger als am Vortag. 2391 Betroffene müssen invasiv beatmet werden (19 weniger). Derzeit gelten knapp 4500 Betten als frei. Der Anteil der belegten Intensivbetten beträgt nunmehr 83,3 Prozent (Vortag: 84 Prozent). DIVI-Prädiumsmitglied Felix Walcher fordert einen harten Lockdown, um die Lage auf den Intensivstationen deutlich zu entspannen. Er fürchte, dass die Menschen angesichts von Impfungen und Lockerungsdiskussionen nachlässiger würden, sagt der Vertreter der Vereinigung der Intensiv- und Notfallmediziner (DIVI) der “Augsburger Allgemeinen”. “Wenn das passieren sollte, dann werden wir eine dritte Welle mit Virusmutationen erleben, deren Folgen unabsehbar sind.” Eine Entspannung auf den Intensivstationen gebe es nicht. “Die Lage ist nach wie vor sehr angespannt.” Er fürchte, dass wegen Überbelastung viel Personal das Handtuch werfen werde. “Das Pflegepersonal ist maximal belastet, die Menschen können einfach nicht mehr.” Nach Diskussionen um den Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca reagieren die Bürger einer Umfrage zufolge sehr skeptisch auf dieses Mittel. Lediglich 36 Prozent würden sich mit diesem Präparat gegen Corona impfen lassen. 45 Prozent hingegen lehnen den Impfstoff ab. 19 Prozent sind demnach unsicher. Obwohl das Mittel in der Europäischen Union ohne Altersbeschränkung zugelassen wurde, soll dieser Impfstoff in Deutschland nach dem Willen von Gesundheitsminister Jens Spahn nicht an Menschen ab 65 Jahren verabreicht werden. Der Impfstoff von Astrazeneca sollte nach Ansicht von SPD-Bundesvize Serpil Midyatli bevorzugt medizinischem Personal angeboten werden. Danach sollten Lehrer, Erzieher und die Polizei das Präparat erhalten. “Bis dahin hat die Firma genügend Zeit, um auch die Wirksamkeit für über 65-Jährige nachzuweisen.” Sie fordert zudem eine breite Aufklärungskampagne, weil viele Menschen angesichts der Diskussion um die Knappheit von Impfstoffen und deren Wirksamkeit verunsichert seien. “Denn die Unterschiede zwischen den Wirkstoffen werden an der Notwendigkeit und dem Erfolg einer Impfkampagne letztlich nichts ändern.” Vor dem Impfgipfel am Montag fordert Grünen-Chef Robert Habeck die Umstellung auf eine ‘Not-Impfstoffwirtschaft’. Das gelte erst recht angesichts des Vorgehens des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca. Alle Pharmakonzerne seien ‘unverzüglich ihren Fähigkeiten entsprechend in die Produktion einzubeziehen’, verlangte Habeck. “Dies gilt für all die Impfstoffe, die erwiesenermaßen erfolgreich sind oder noch eine schnelle Aussicht auf Erfolg haben.” Dabei dürfe die Regierung auch nicht vor verpflichtenden Lizenzvergaben zurückschrecken. Kurz vor dem Video-Gipfel der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Vertretern der Impfstoff-Firmen am Abend erhöht Manfred Weber, Vorsitzender der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, den Druck auf die Firmen und verlangt die Bildung einer europaweiten “Pharma-Allianz”. Jede mögliche Produktionsstätte müsse auf Corona-Impfstoffe umgestellt werden. Zugelassene Impfstoffe müssten im Notfall auch mit einer Zwangslizensierung von anderen produziert werden. Selbst der Aufbau neuer Produktionskapazitäten in staatlicher Hand sei eine Option. Karl Lauterbach macht auf die drohende Gefahr für das Gesundheitswesen durch die sogenannten Long-Covid-Erkrankungen aufmerksam. “Die Bedeutung wird dramatisch unterschätzt”, sagt der SPD-Gesundheitsexperte. Long-Covid-Patienten können noch Monate nach einer Infektion mit dem Coronavirus an mindestens einem Symptom leiden. “Es stellt sich immer stärker heraus, dass Covid-19 eine Erkrankung des gesamten Gefäß- und Immunsystems ist.” Von Long-Covid könne bis zur Hälfte der zuvor in Kliniken behandelten Patienten betroffen sein. Er bezog sich auf chinesische Studien der ersten Pandemie-Welle. “Es ist ein Fehler zu glauben, dass nur die Alten sterben und die Jungen selbst nicht gefährdet sind.” Bundespolizeipräsident Dieter Romann wirft Flugunternehmen vor, sich nicht an die Vorschriften zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu halten. So seien Passagiere aus Hochinzidenz- und Mutationsgebieten eingereist, die keine digitale Anmeldung und/oder keinen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen konnten, obwohl das von den Luftfahrtunternehmen vor Abflug geprüft werden müsse. Eine regelmäßige Einnahme von Vitamin D kann nach Meinung des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) helfen, sich gegen eine Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Aus der Forschung habe man belastbare Hinweise, dass Vitamin D einen schützenden Effekt vor Infektionen vor allem der oberen Atemwege hat, sagt DGE-Präsident Jakob Linseisen dem “Tagesspiegel am Sonntag”. “Es gibt Hinweise, dass Vitamin D auch bei einer Covid-19-Infektion schützt.” Die Zahl der infizierten Teilnehmer einer Skilehrer-Ausbildung in Österreich wächst. Elf weitere Personen seien positiv getestet worden, berichtet der ORF. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen steigt damit auf 90. Die betroffenen Skilehrer stammen nach früheren Angaben aus Großbritannien, Dänemark, Deutschland, Österreich und den Niederlanden und befinden sich alle in Quarantäne. Nach Berichten über ausländische Skitouristen, die sich regelwidrig auf österreichischen Pisten tummeln, erstattet die Polizei bei einer Razzia in Tirol 96 Anzeigen. 15 Beamte kontrollierten am Freitagabend 133 Personen in 44 Unterkünften in St. Anton am Arlberg und im Stanzertal, wie die Tiroler Polizei berichtet. “Es wurden unter anderem Briten, Dänen, Schweden, Rumänen, Deutsche, Australier, Iren und Polen kontrolliert und angezeigt”, teilt die Polizei mit. Die italienische Arzneimittelbehörde empfiehlt den seit Freitag in der EU zugelassenen Corona-Impfstoff von Astrazeneca nur für Erwachsene bis zum Alter von 55 Jahren. In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der EU-Arzneimittelbehörde EMA sei das Vakzin in Italien zwar zugelassen, erklärt die Behörde. Menschen über 55 Jahre und besonders anfällige Menschen sollten jedoch bevorzugt mit den auf mRNA-Technologie basierenden Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpft werden. In Portugal, wo die britische Corona-Variante grassiert, gibt es nach Daten des Gesundheitsministeriums nur noch sieben freie Betten für die Intensivpflege. Von 850 solcher Betten auf dem Festland, die für Covid-19-Patienten bereitstehen, sind 843 belegt. Für die zehn Millionen Einwohner des Landes gibt es zudem 420 Intensivpflege-Betten, die aber für andere Krankheitsfälle reserviert sind. Nach Angaben des Ministeriums wurden binnen 24 Stunden 12.435 Neuinfektionen und 293 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Bislang wurden in Portugal mehr als 711.000 Infektions- und 12.179 Todesfälle registriert. Deutschland hat seit heute strengere Einreiseregeln, zumindest für Gebiete, in denen die Corona-Mutationen bereits stark verbreitet sind. Tschechien geht noch weiter: Das Land verhängt einen fast völligen Einreisestopp für Ausländer. Tschechien erlaubt Ausländern seit Samstag die Einreise ausdrücklich nur noch in notwendigen Fällen. Ausnahmen gelten unter anderem für Dienstreisen, unerlässliche Familienbesuche, die Teilnahme an Beerdigungen sowie unaufschiebbare Behördenbesuche. Russland meldet 19.032 neue Infektionen und 512 weitere Todesfälle binnen 24 Stunden, wie die Behörden mitteilen. Damit summiert sich die Zahl der positiven Tests in dem Land auf 3.832.080, gestorben sind 72.697 Menschen. Die chinesische Gesundheitsbehörde meldet 92 neue Coronavirus-Fälle. Das ist der höchste Anstieg bei den Neuinfektionen seit dem 24. Januar. Die Behörde teilt mit, 73 Fälle seien lokalen Ursprungs. In Deutschland ist sie längt bekannt, in den USA kommt sie jetzt: Die US-Gesundheitsbehörde CDC verhängt im Kampf gegen das Coronavirus eine landesweite Pflicht zum Maskentragen in allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Tragen von Masken könne dazu beitragen, selbst während der Pandemie wieder sicher reisen zu können, erklärt die Gesundheitsbehörde. Die Maßnahme könne dazu beitragen, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Die Anordnung gilt für Reisen mit Flugzeugen, Zügen, Bussen, Taxis, Fahrdienstleistern, U-Bahnen, Fähren und Schiffen. Damit wird eine von Präsident Joe Biden kurz nach seinem Amtsantritt erlassene Anordnung zum Maskentragen bei Reisen zwischen verschiedenen Bundesstaaten noch ausgeweitet. Die Maßnahme gilt ab Dienstag. Erstmals seit Mai 2020 ist in Taiwan ein Todesfall nach einer Corona-Infektion registriert worden. Damit seien in der Inselrepublik mit knapp 24 Millionen Einwohnern nun acht mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben,

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