Linke kritisiert Fiasko bei Impfterminen
Rheinisch-Bergischer Kreis | Die Partei DIE LINKE im Rheinisch-Bergischen Kreis (RBK) kritisiert das „absolut unprofessionelle Vorgehen von Land und dem Kreis bei der Vergabe der Impftermine“ mit heftigen Worten. Bei der Verteilung der Impftermine gab es erhebliche Probleme und viele Anfragen blieben zunächst unbeantwortet, teilte die Partei in einer Pressemitteilung mit.
Nach Auffassung von Andrea Persy aus dem Kreisvorstand der LINKEN im RBK hätte der Landkreis die Briefe an die Berechtigten nicht alle gleichzeitig versenden sollen, um dann an der Hotline die Vergabe der Termine besser steuern zu können: „Jeder Pizzaservice macht das besser und koordiniert seine Werbung und verteilt diese nach einem System.“ Man versende eben nicht alles gleichzeitig, wenn man wisse, dass man die Nachfrage nicht so schnell werde bedienen können.
Man hätte die Aussendung in zeitversetzen Blöcken organisieren können, nach Buchstaben, Postleitzahlen oder Jahrgängen. Dann wären auch die Anfragen bei der Impfhotline verteilt eingegangen. „Der Landkreis hatte tatsächlich lange genug Zeit, sich gut vorzubereiten.“ so Persy.
Rechte Verschwörungstheoretiker und Impfgegner befördert
Landrat Stephan Santelmann appellierte noch letzte Wochen an die Seniorinnen und Senioren, die nun angebotene Impfung wahrzunehmen.
Andrea Persy (DIE LINKE) stellt nun fest: „Der Aufruf hat die Wirkung gezeigt, die eigentlich auch zu erwarten war. Der gestrige Tag war ein voraussehbares Fiasko und hat viele Menschen, die sich Hoffnung machen und Angst vor Ansteckung haben, noch weiter verunsichert. Das war völlig unnötig und wird auch dazu führen, dass manche Anfragenden nicht wieder anrufen werden.“ Land und Kreis rudern nun kräftig zurück und vertrösten impfwillige Menschen. Das sei Wasser auf die Mühlen rechter Verschwörungsanhänger, von Corona-Leugnern und Impfgegnern.
Kritik an „Impf-Dränglern“ in den kommunalen Verwaltungsspitzen
DIE LINKE fordert die Städte und Gemeinden im Kreis auf, skandalöse Vorkommnisse bei der Impfung zu unterbinden, wie sie aus dem benachbarten Rhein-Sieg-Kreis bekannt wurdenn. Dort hätten sich der 31 Jahre junge Bürgermeister (SPD) und ehemalige Bürgermeister (CDU) der Stadt Hennef und weitere 18 Personen aus der Verwaltungsspitze der Stadt impfen lassen, statt den Impfstoff vollständig den Rettungskräften von Feuerwehr und Hilfsorganisationen zu überlassen. Auch sei die Verwaltungsspitze der Gemeinde Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis geimpft worden.
„Das aktuelle Chaos bei der Vergabe der Impftermine zeigt aber auch, dass sich sehr viele Menschen impfen lassen wollen. Die hohe Bereitschaft in der Bevölkerung, Verantwortung zu übernehmen, ist erfreulich,“ so Andrea Persy. „Ich werde mich impfen lassen, sobald ich dran bin“. Davor gebe es aber noch Personen, die viel gefährdeter seien und deshalb zuvor geimpft werden müßten.