Das klappt ja alles richtig gut

VON WALTER SCHUBERT

Jedem Ü-60-Menschen stehen nach einer Verordnung der Regierung ein Starter-Paket von 3 Stück FFP-2-Masken zu und zwar kostenlos. Da es ja keine Kontrolle gibt, könnte also der Ü-60-Mensch von einer Apotheke zur anderen gehen und sich überall 3 Stück holen. So weit die nicht zu Ende gedachte Idee. Einfacher und gerechter wäre es gewesen, man hätte jedem Ü-60-Mensch diese 3 Stück in einen Umschlag gepackt und sie ihm nach Hause geschickt. Doch halt – das geht ja nicht, wie wir gerade in Niedersachsen erleben. 

Dort wollte man die über 80-jährigen über die Corona-Impfung informieren und einladen. Doch der Datenschutz machte einen Strich durch dieses Vorhaben. Die Kombination von Name, Adresse und Geburtsdatum geht ja nun wirklich zu weit. Es entstand tatsächlich die Idee, vom Vornamen auf das Alter zu schließen. Wer also nicht Adolf, Eva, Hermann oder Hans heißt wird nie etwas von dem Impftermin erfahren. In Deutschland gilt Meldepflicht und jeder muss einen Ausweis besitzen. Jedes Einwohnermeldeamt sollte in der Lage sein, eine bestimmte Bürgergruppe zu filtern und gezielt anzuschreiben. Schließlich erhalten ja auch nur die Personen eine Wahleinladung, die alt genug und berechtigt sind. Soweit die digitale Wirklichkeit im Jahr 2021.

Aber zurück zu den Masken. Ich gehöre zur Ü-60-Gruppe, kann dies mit meinem Ausweis belegen und so stehen mir also 3 Masken zu. So weit die Theorie. Die Nachfrage in der Apotheke ergibt folgendes Ergebnis: „Haben Sie reserviert?“ Nein, habe ich nicht. Warum sollte ich ein kostenloses Präsent reservieren, das ich bereits mit meinen Steuern zum Teil angezahlt habe? „Die Masken sind zunächst für unsere Stammkunden gedacht“, werde ich aufgeklärt. Sorry, leider bin ich nicht so krank, dass ich jede Woche eine Tüte Medikamente holen muss. Das war also nichts.

Dann gibt es auf Anweisung der Regierung ein Paket mit FFP-2-Masken als Spezial-Sonderangebot gegen eine geringe Zuzahlung (auch dafür habe ich sicher bereits einen Beitrag geleistet). „Haben Sie einen Beleg ihrer Krankenkasse?“ ist die nächste Frage. Nein, auch damit kann ich leider nicht dienen. Es wird nichts.

Auch der Besuch in der nächsten Apotheke bringt kein Ergebnis. Bei der dritten Apotheke habe ich den Hals so dick, dass ich es nicht mehr versuche. Hier steht die Schlange bis auf die Straße.

Es ist davon auszugehen, dass die FFP-2-Masken kurzfristig für alle Bundesländer zur Pflicht werden, nicht nur in Bayern. Vielleicht in NRW nur an ungeraden Tagen und im Saarland nur ab 20:15 nach der Tagesschau. Ach nein, da gilt ja dann die Ausgangssperre oder auch nicht. Egal wie es wird, die FFP-2-Masken müssen wir uns besorgen. Und das tu’ ich jetzt völlig kontaktlos im Internet.

Nächstes Problem: Was machen wir mit den alten Masken? Sicher gibt es von den selbst genähten Millionen Stück. Vielleicht ist die Verwendung als String-Tanga eine gute Idee und absolut nachhaltig. Da eröffnen sich plötzlich ganz neue Geschäftsfelder. Bin gespannt auf die ersten Fotos in den unsozialen Netzwerken. „Schantall aus Köln-Nippes präsentiert ihren Bikini aus drei Coronamasken“ ist dort zu lesen und leider auch zu sehen. So wird es kommen – warten Sie es mal ab.

Corona soll ja, wie man hört, aufs Gemüt, auf den Geist oder sogar aufs Gehirn schlagen. Ich merke gerade, dass das stimmt. Deshalb höre ich hier mal auf, bevor ich noch auf ganz andere Gedanken komme.

Bleibt negativ!

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