NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CLXVIII)

Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 18.678 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden, wie das RKI bekannt gab. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 2.019.636. Noch am Vortag waren 22.368 Neuinfektionen gemeldet worden. Dabei ist zu beachten, dass die tatsächliche Gesamtzahl noch deutlich höher liegen dürfte, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Außerdem wurden 980 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Der bisherige Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 5074 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt (Vortag: 5125), 2936 davon werden beatmet (Vortag: 2943). Knapp 4400 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Innerhalb eines Tages sind gestern 94.654 Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft worden. Dies ist der bislang höchste Tageswert, der seit Beginn der Impfkampagne Ende Dezember vom Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt wurde. Die Gesamtzahl der Impfungen näherte sich dem Bericht zufolge mit 961.682 der Millionengrenze. Bund und Länder diskutieren vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz über die Einführung einer Obergrenze für Passagiere in Bussen und Bahnen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf Personen aus Bundes- und Landesregierungen. Vor allem das Kanzleramt soll demnach massiv darauf drängen, dass künftig weniger Menschen Bus und Bahn fahren. Corona-Schnelltests sind zukünftig auch in Apotheken und in Zahnarztpraxen möglich. Wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitteilte, tritt die entsprechende Verordnung am heute in Kraft. Die Bildungsgewerkschaft GEW hält bei einer weiteren Zuspitzung der Corona-Pandemie in Schleswig-Holstein die Zuerkennung des Abiturs oder des mittleren Schulabschlusses auch ohne Prüfung für möglich. “Das wäre kein Beinbruch”, sagte GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer. Für keine gute Idee hält die GEW die Option, das Schuljahr auszusetzen und die Monate hinten anzuhängen. Das ginge eindeutig zulasten der Schüler, sagte Schauer. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) geht “zurzeit noch davon aus, dass die Prüfungen unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen wie im vergangenen Jahr stattfinden können”. Im Moment würden die Abschluss-Klassen beschult, sowohl in Präsenz als auch in Distanz, sagte sie. Die Linke fordert in der Diskussion über verschärfte Corona-Regeln massive Einschränkungen des Flugverkehrs. Für den Alltag und das Leben der Menschen würden strengste Restriktionen gelten. “In der Situation ist nicht zu akzeptieren, wenn aus Rio, Kapstadt oder London Flugzeuge in Deutschland weitgehend unbeschränkt landen”, sagte Bartsch. Die deutschen Gastwirte werden durch die Zwangsschließungen im Januar nach Prognose ihres Branchenverbandes Dehoga etwa 80 Prozent ihrer geplanten Umsätze verlieren. “Wir gehen davon aus, dass 70.000 Betriebe die Krise nicht überstehen werden”, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges. Die Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen die Pandemie gelten auch für depressive Menschen. Das hat das Oberverwaltungsgericht für Nordrhein-Westfalen in Münster entschieden und die Klage eines Wuppertalers im Eilverfahren abgewiesen. Der Antragsteller hatte geltend gemacht, er sei an einer Depression erkrankt und zwingend auf seine sozialen Kontakte angewiesen. Die Richter folgten der Argumentation des Mannes jedoch nicht. Vor den anstehenden Bund-Länder-Beratungen über neue Corona-Maßnahmen wirft FDP-Chef Christian Lindner dem Kanzleramt vor, hinter verschlossenen Türen einen “Mega-Lockdown” vorzubereiten und fordert eine umfassende Information der Bevölkerung. “Hinter verschlossenen Türen bereitet die Kanzlerin ohne Bundestag, ohne Bundesländer weitgehende Freiheitseinschränkungen vor – einen Mega-Lockdown, wie er genannt wird”, sagte Lindner. Wissenschaftler sehen in einem verstärkten Arbeiten von zu Hause eine Möglichkeit, die Infektionsrate zu bremsen. Der Bonner Wirtschaftsprofessor Hans-Martin von Gaudecker hat mit anderen Forschern ein Simulationsmodell entwickelt, mit dem sie berechnen, wie sich eine Reduzierung von Kontakten in der Arbeitswelt auf die Verbreitung des Virus auswirkt. Sie haben den Zeitraum Oktober bis Mitte Dezember untersucht und dabei angenommen, dass ein Prozentpunkt mehr der arbeitenden Bevölkerung im Homeoffice ist. “Wenn das ab Anfang Oktober der Fall gewesen wäre, hätten wir vor Weihnachten etwa sieben Prozent weniger Infektionen gehabt”, sagt der Ökonom. Eine mit dem Coronavirus infizierte Frau aus Jülich soll mit einem gefälschten Testergebnis aus dem Libanon nach Düsseldorf geflogen sein. Die 32-jährige Deutsche und ihr 45-jähriger Partner wurden an Bord ausfindig gemacht. Die von ihnen vorgelegten negativen Corona-Testergebnisse wurden als Beweise sichergestellt. Laut einem Arzt aus Beirut hatte die Frau bereits Symptome gezeigt und war dort positiv getestet worden. Um trotzdem fliegen zu können, soll sie eine gesunde Person mit ihren Personalpapieren zu einem weiteren Test geschickt haben und dieses dann vor dem Flug vorgelegt haben. Italien verlängert seine nächtlichen Ausgangssperren bis zum 5. März. Auch die Bewegungsfreiheit zwischen einzelnen Regionen bleibt bis zum 15. Februar eingeschränkt. Trotz des Lockdowns steigt die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien. Sie liegt bei 55.761 nach 48.682 am Vortag. Zudem werden den vierten Tag in Folge mehr als 1000 neue Todesfälle verzeichnet. Deren Zahl liegt mit 1280 in etwa so hoch wie am Vortag. Im Zuge der Corona-Pandemie ist die weltweite Migration deutlich zurückgegangen. 2020 habe es im Vergleich zum Vorjahr rund zwei Millionen Migranten und damit fast 30 Prozent weniger gegeben, heißt es in einem in New York veröffentlichten UN-Bericht mit dem Titel “Internationale Migration 2020”. Im Vergleich zu vorherigen Jahrzehnten leben heute aber deutlich mehr Menschen außerhalb ihres Herkunftslandes. Habe es im Jahr 2000 weltweit 173 Millionen und 2010 bereits 221 Millionen Migranten gegeben, belaufe sich ihre Zahl heute auf 281 Millionen. Der künftige Stabschef des designierten US-Präsidenten Joe Biden rechnet mit 500.000 Corona-Toten im nächsten Monat.

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