Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat einen neuen Höchstwert erreicht. Innerhalb eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut 1188 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Freitagmorgen hervorgeht. Außerdem wurden 31.849 Neuinfektionen gemeldet. Der bisherige Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am 30. Dezember erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Das Land NRW will jeden Lehrer im Präsenzunterricht mit zwei FFP2-Masken pro Tag ausstatten. Die angekündigten Gratis-Corona-Tests für Lehrer bis Ende Januar können nur in Anspruch genommen werden können, wenn die Personen “in dieser Zeit tatsächlich einen Präsenzdienst in den Schulen leisten.” Grundsätzlich gibt es bis zum Ende des Monats Distanzunterricht. Es gibt aber Notbetreuungsangebote. Lehrer, die in dieser Zeit in den Schulen sind, können sich bereits kostenfrei auf Corona testen lassen. Für alle anderen Beschäftigten soll es von Februar bis zu Beginn der Osterferien die Möglichkeit zu sechs anlasslosen Tests geben. Spätestens ab dem kommenden Montag sollen in den Ländern die erweiterten, verschärften Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie greifen. Bund und Länder hatten sich in dieser Woche unter anderem auf die Einführung eines 15 Kilometer-Bewegungs-Radius für Einwohner von Regionen mit einem 7-Tages-Inzidenzwert von über 200 geeinigt. Sollten alle Länder die Regelung umsetzen, müsste nach derzeitigem Stand in 70 Regionen die Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden. Als erstes Bundesland hat Hamburg um Mitternacht eine verschärfte Corona-Verordnung in Kraft gesetzt. Die Gesundheitsbehörde veröffentlichte die geänderten Regeln am Donnerstagabend im Internet. Demnach müssen die Hamburger ab heute ihre Kontakte weiter einschränken. So dürfen Angehörige eines Haushalts nur noch mit einer Person eines anderen Haushalts zusammentreffen. Bisher waren Kontakte auf fünf Menschen aus maximal zwei Haushalten beschränkt. Für Kinder gibt es anders als bisher keine Ausnahme mehr. Im benachbarten Niedersachsen soll die Kontaktbeschränkung auf zwei Personen erst ab Sonntag, in Schleswig-Holstein ab Montag gelten. Der verschärfte Lockdown ist bis Ende Januar befristet. Das Saarland will bei den verschärften Corona-Bestimmungen mit Blick auf die Kontaktbeschränkungen Härtefälle berücksichtigen. Das geben Ministerpräsident Tobias Hans und seine Stellvertreterin Anke Rehlinger bekannt. Die verschärften Regeln gelten ab Montag bundesweit. So soll im Saarland eine wechselseitige Kinderbetreuung zwischen zwei festen Bezugshaushalten zulässig sein und auch, dass statt einem zwei Kinder zur Betreuung bei den Großeltern abgegeben werden dürfen. Außerdem können beispielsweise Tochter und Ehemann gemeinsam pflegebedürftige Eltern besuchen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow bedauert seien früheren Widerstand gegen härtere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. “Ich ganz persönlich ärgere mich heute, dass ich im November innerlich nicht bereit war, zu sagen: Den Dezember mit seinen vielen Feiertagen nutzen wir bundesweit für eine Generalpause”, sagte er. “Alles, was nicht lebensnotwendig ist oder systemisch nicht abgestellt werden kann, hätte vier Wochen lang angehalten werden müssen. Alles”, sagte er weiter. “Die Kanzlerin hatte Recht und ich hatte Unrecht.” Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat sich dafür ausgesprochen, Kinder bis einschließlich sechs Jahren von der Verschärfung der Kontaktbeschränkungen auszunehmen. Das Vorhaben des Berliner Senats, in einigen Jahrgängen ab Montag wieder mit dem Präsenzunterricht zu beginnen, stößt bei Schulen auf heftige Kritik. Wie der rbb berichtet, wandten sich die fünf Gymnasien im Bezirk Neukölln mit einem Eilantrag an die Bildungsverwaltung. Darin forderten sie, Homeschooling mindestens bis zum 18. Januar zu verlängern, besser noch bis Ende des Monats. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat eine einheitliche Vergabe von Impfterminen in den Bundesländern gefordert. Es sorge für Verwirrung und Ärger, dass die Länder völlig unterschiedliche Regelungen dazu hätten, wie die Impfberechtigten zu einem Termin kommen. Der Impfstoff der Partner Biontech und Pfizer scheint laut einer vom US-Arzneimittelhersteller durchgeführten Studie gegen die in Großbritannien und Südafrika entdeckten Virus-Varianten zu wirken. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Klinik- und Pflegepersonal aufgerufen, sich freiwillig gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Unbekannte haben am Impfzentrum in Rostock randaliert und Schäden in noch unbekannter Höhe angerichtet. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden nach einer ersten Übersicht unter anderem mehrere mobile Heizgeräte umgeworfen. Da diese wohl nicht mit Kraftstoff befüllt waren, sei zum Glück kein Feuer ausgebrochen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die europäischen Staaten zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen die kürzlich entdeckte, besonders ansteckende Variante des Coronavirus aufgerufen. Europa befinde sich in einer “alarmierenden Lage”, in der es gleichzeitig von einem deutlichen Anstieg der Neuinfektionen und der in Großbritannien entdeckten Virus-Mutation betroffen sei, sagte WHO-Europa-Direktor Hans Kluge. Dies bedeute, dass die bereits allgemein bekannten Maßnahmen nochmals “intensiviert” werden müssten, forderte Kluge. Nur so könnten die Zahl der Ansteckungen reduziert, die Gesundheitsdienste entlastet und Leben gerettet werden. Spanien hat die Schwelle von zwei Millionen bestätigten Coronavirus-Fällen überschritten. Die Zahl der Ansteckungen sei seit Dienstag um 42.360 auf über 2,024 Millionen gestiegen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um 245 auf 51.675. Die Behörden in der nördlichen Region Kastilien und Leon kündigten an, Einkaufszentren und Fitnessstudios zu schließen, und verlängerten ein Verbot für nicht unbedingt notwendige überregionale Reisen bis Mai. Tschechien hat die bestehenden Lockdown-Maßnahmen vorerst bis zum 22. Januar verlängert. In Russland steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt über 60.000. Binnen 24 Stunden seien 506 weitere Todesfälle registriert worden, teilen die Behörden mit. Insgesamt seien damit 60.457 Menschen mit oder an dem Virus verstorben. Zudem seien 23.541 Neuinfektionen verzeichnet worden. Insgesamt haben sich damit seit Ausbruch des Virus mehr als 3,3 Millionen Menschen nachweislich angesteckt. Die Stadt Brisbane in Australien verhängt wegen einer Infektion mit der zuerst in Großbritannien entdeckten Mutation des Coronavirus einen Express-Lockdown. Ab Freitagabend sollen mehr als zwei Millionen Menschen im Großraum Brisbane für mindestens drei Tage in ihren Häusern bleiben. Eine Putzkraft in einem Hotel, in dem Reiserückkehrer sich in Quarantäne begeben, war nach Behördenangaben positiv auf die Variante des Virus getestet worden. Die Verkehrsverbindungen nach Brisbane wurden nach Entdeckung des Infektionsfalls unterbrochen. In den USA ist die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle erstmals über die Marke von 4000 gestiegen. Nach Daten der “New York Times” starben am Donnerstag 4111 mit dem Virus infizierte Menschen. Zudem wurden 274.703 Neuinfektionen verzeichnet. Für Mittwoch hatte die “New York Times” Tote im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet, der bis dahin höchste Wert innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 21,5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 365.000 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Der neuerliche Ausnahmezustand gefährdet aus Sicht der Organisatoren nicht die Austragung der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August).
NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CLX)
