Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 26.391 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1070 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Morgen bekannt gab. Der Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war demnach am 30. Dezember erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Eine Interpretation der Daten bleibt schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt der sächsische Landkreis Meißen mit 483,2 neuen Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dahinter folgen der sächsische Landkreis Bautzen (394,7) und der thüringische Landkreis Altenburger Land (364,7). Von den 20 Regionen mit den höchsten Werten liegen laut RKI neun in Sachsen und acht in Thüringen. Beide Freistaaten weisen demnach auch die bundesweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen auf (SN: 269,8 | TH: 232,4). Von den 412 Regionen, die das RKI ausweist (dazu gehören die Landkreise, kreisfreien Städte und die Berliner Bezirke), liegen 54 über der Hotspot-Alarmschwelle von 200 – ihnen drohen also die von den bei den Bund-Länder-Beratungen vereinbarten Bewegungseinschränkungen. Zur Mitte der Woche verzeichnet Nordrhein-Westfalen die mit Abstand höchste Zahl an täglich gemeldeten Virus-Toten in NRW. Bis Mitternacht registrierten die Gesundheitsbehörden binnen 24 Stunden 261 weitere Verstorbene im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Der bisherige Tageshöchstwert war am gestrigen Mittwoch mit 236 Sterbefällen gemeldet worden. Insgesamt zählt das einwohnerstärkste Bundesland damit seit Beginn der Pandemie 7507 Todesfälle. Zudem meldeten die Ämter 6043 neu erkannte Sars-CoV-2-Infektionen, das ist der vierthöchste Wert. Somit liegt die Gesamtzahl der bisher in NRW laborbestätigten Coronavirus-Ansteckungen nun bei 415.032. Als genesen gelten den Behördenschätzungen zufolge 346.900 Personen. Die aktuelle Sieben-Tages-Inzidenz für NRW beträgt demnach 116,6. Dem jüngsten Datenstand des Robert-Koch-Instituts zufolge liegt in Nordrhein-Westfalen aktuell nur der Kreis Höxter über der Marke von 200 bei der Sieben-Tage-Inzidenz (201,8). Patientinnen und Patienten der Berliner Charité dürfen seit diesem Donnerstag keinen Besuch mehr empfangen. Eine Ausnahme gilt für Kinder unter 16 Jahren und Schwerstkranke. Kinderärzte haben schnellere Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche gefordert, damit Kitas und Schulen wieder öffnen können. Dass sie beim Impfen hinten anstünden sei bitter, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach. Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, kritisiert, dass Kinder unter 14 Jahren nicht mehr von den strengeren Corona-Kontaktbeschränkungen ausgenommen sein sollen. “Ich kann nur für unsere Kleinen hoffen, dass die Ausnahme bleibt”, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Kinder bräuchten für ihre Entwicklung Gleichaltrige, um sich zu messen und zu spielen. Auch für die Eltern bedeute eine Verschärfung in diesem Punkt eine “Katastrophe”. Der Handel in Deutschland erteilt Aufrufen zur Öffnung von Läden und Gaststätten trotz Lockdowns eine Absage. “Für den Handel steht die wirkungsvolle und schnelle Bekämpfung der Pandemie an erster Stelle”, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) mit. “Die Händler leisten dazu einen großen Beitrag und halten sich flächendeckend an die staatlichen Vorgaben.” Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, sagte: “Bei allem Verständnis für den maximalen Frust, den Unmut und die immer größer werdende Verzweiflung appellieren wir an die Unternehmer, die Restaurants nicht zu öffnen und nicht gegen geltendes Recht zu verstoßen.” In sozialen Medien kursieren Aufrufe an Gewerbetreibende, ihre Betriebe trotz Lockdowns zu öffnen. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, will Großbritannien neue Maßnahmen an seinen Grenzen einführen. Reisen sollten nur unter sehr strengen Regeln stattfinden. Die Menschen sollten zu Hause bleiben und nur ins Ausland reisen, wenn sie eine Ausnahmegenehmigung hätten. Großbritannien hat erstmals seit April wieder mehr als 1000 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Heute sind 1041 Tote gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der Todesfälle seit Pandemiebeginn auf 77.346. Zudem wurde mit 62.322 Neuinfektionen ein neuer Höchststand verzeichnet. Großbritannien zählt mit mehr als 2,8 Millionen Infektionsfällen und mehr als 77.000 Corona-Todesopfern zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Nachdem Norwegen ein Rekordhoch der Infektionszahlen erreicht hat, bereitet die Regierung ein Gesetz zur Einführung einer Ausgangssperre vor. In Portugal hat der Gesundheitsbehörde zufolge 10.027 Neuinfektionen und damit ein Höchstwert binnen eines Tages registriert. Das Parlament in Lissabon verlängert wegen der steigenden Zahlen den Ausnahmezustand für die rund zehn Millionen Einwohner um eine weitere Woche bis zum 15. Januar. Die Zahl der weltweit registrierten Corona-Todesfälle innerhalb eines Tages hat einen neuen Höchstwert erreicht. Rund um den Globus starben innerhalb 24 Stunden bis Mittwoch laut einer auf amtlichen Angaben beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP 15.790 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus und damit so viele wie noch nie. Weltweit starben seit den ersten Berichten über das Auftauchen des Virus in China Ende Dezember 2019 nach offiziellen Zahlen rund 1,87 Millionen Menschen nach einer Infektion, mehr als 86 Millionen Menschen infizierten sich. China erlebt den größten Corona-Ausbruch seit Monaten. Die Zahl der Infektionen in der Provinz Hebei direkt vor den Toren Pekings stieg innerhalb weniger Tage auf 90. Allein am Donnerstag meldete die Gesundheitskommission 51 neue Fälle in der Provinz. Japan hat wegen wieder stark gestiegener Corona-Neuinfektionen für den Großraum Tokio erneut den Notstand ausgerufen. In den USA bleibt die Virus-Lage prekär: Binnen 24 Stunden verzeichneten die Behörden mindestens 3963 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das ist der höchste US-Wert seit Beginn der Pandemie.
NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CLIX)
