Das Robert-Koch-Institut hat weitere 32.552 Ansteckungsfälle mit dem Coronavirus erfasst. Damit erreichte die Zahl erneut das Niveau der Höchstwerte von mehr als 30.000 Fällen wie in der Woche vor Weihnachten. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg auf 1.719.737. Nach Angaben des Instituts wurden ferner 964 Corona-Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 33.071. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das RKI mit rund 1.328.200. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz betrug am Donnerstag 139,8. Am Vortag hatte sie noch bei 141,3 gelegen. Insgesamt liegen aktuell mehr als 295 Regionen seit mindestens 60 Tagen, also gut zwei Monaten in Folge bei einem Wert von 50 oder mehr. Der Stadtkreis Hamm in Nordrhein-Westfalen etwa verzeichnet laut Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen 101 Tage in Folge einen Sieben-Tage-Inzidenz-Wert von mindestens 50. Beim Berliner Bezirk Mitte sind es mehr als 92 Tage, drei weitere Hauptstadt-Bezirke weisen jeweils mindestens 88 Tage auf. Insgesamt 181 von 412 Regionen weisen inzwischen seit mindestens 30 Tagen in Folge sogar einen Inzidenzwert von mindestens 100 auf auf. “Spitzenreiter” ist Berlin-Mitte mit inzwischen 82 Tagen in Folge. Nimmt man den Wert 200 als Grenze, sind es immer noch 18 Regionen. In Bautzen gelingt es den Behörden inzwischen seit 62 Tagen in Folge nicht, den Wert der Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter 200 zu drücken. Angesichts drohender Überlastung der Kliniken durch die Corona-Pandemie fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) eine Verlängerung des aktuellen Lockdowns. “Wir verzeichnen weiterhin eine steigende Belegung der Krankenhäuser mit Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind. Mittlerweile sind es etwa doppelt so viele wie in der ersten Welle”, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Hinzu kämen zwischen 20.000 und 25.000 Patienten mit Covid-19 auf den Infektionsstationen. “Die Zahlen werden frühestens ab Mitte Januar zurückgehen, wenn denn der Lockdown wirkt”, warnte der DKG-Chef. “Die Impfungen können sich nicht vor Mitte Februar bemerkbar machen. Auch in den nächsten Wochen werden sich also immer wieder Kliniken von der Notfallversorgung abmelden oder Patienten verlegen müssen.” SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat in der Debatte um Schwierigkeiten mit Impfstofflieferungen auf eine Verlängerung des Lockdowns gepocht. “Wir sollten die Bevölkerung sehr klar informieren, dass es bis Ende März durch die geringe Menge Impfstoff, die wir haben, keinen nennenswerten Einfluss auf die Infektionszahlen geben wird”, sagte Lauterbach der Düsseldorfer “Rheinischen Post” . “Wenn wir stattdessen Hoffnung auf noch nicht zugelassene Impfstoffe oder Lieferungen wecken, die erst viel später kommen, nimmt die Vorsicht der Menschen im Lockdown ab”, warnte er. “Nur der konsequente und verlängerte Lockdown bestimmt das Schicksal der nächsten Monate und führt zu geringeren Infektionszahlen”, sagte Lauterbach. Noch ist nicht offiziell entschieden, ob der Lockdown deutschlandweit inklusive Schließung der Schulen über den 11. Januar hinaus verlängert wird. In Berlin verkündete Schulsenatorin Sandra Scheeres allerdings bereits mehreren Medien, dass das Homeschooling um mindestens eine Woche verlängert werde. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke geht sogar davon aus, dass der Distanzunterricht in dem Bundesland bis zum Beginn der Winterferien beibehalten wird. Die Winterferien starten in Berlin und Brandenburg am ersten Februar und dauern eine Woche. Die Zahl der Neuinfektionen in Tschechien steigt auf ein Rekordhoch von 16.939. Damit sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums insgesamt knapp 719.000 Menschen im Land positiv getestet worden. Die Zahl der Covid-19-Toten liegt bei 11.580. Lettlands Regierung hat den noch bis zum 11. Januar wegen der Pandemie ausgerufenen Notstand verlängert und eine nächtliche Ausgangssperre über den Jahreswechsel verhängt. Die Bürger dürfen ihre Wohnung von 30. Dezember bis zum 4. Januar und am 8. und 9. Januar von 22 Uhr abends bis 5 Uhr nur mit triftigem Grund verlassen – dazu zählen etwa der Arbeitsweg oder medizinische Notfälle. Wer auf die Straße geht, muss eine Bescheinigung mit sich führen. In Frankreich werden 26.457 neue Coronavirus-Infektionen registriert. Insgesamt verzeichnet das Land damit mehr als 2,6 Millionen Fälle. Die Zahl der im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldeten Todesfälle stieg zuletzt um 303 auf 64.381. Die Zahl der Corona-Toten in Italien ist einer Studie zufolge wahrscheinlich deutlich höher als bekannt. Zwischen Februar und Ende November starben fast 84.000 Menschen mehr als im Schnitt der fünf Jahre zuvor, teilt die italienische Statistikbehörde Istat mit. Von dieser sogenannten Übersterblichkeit seien 57.647 Tote oder 69 Prozent vom Gesundheitsministerium und Zivilschutz offiziell auf das Coronavirus zurückgeführt worden. Die Zahl der Corona-Toten in Russland ist nach Regierungsangaben mehr als doppelt so hoch wie bisher bekanntgegeben. Seit Beginn der Pandemie seien im Land mehr als 115.000 Menschen mit dem Virus gestorben, sagt Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa im Staatsfernsehen. Bei mehr als 70.900 davon sei der Tod ausschließlich auf Covid-19 zurückzuführen, weitere 45.100 seien positiv auf das Virus getestet worden. Auf der offiziellen Regierungsseite war am Mittwoch weiterhin von “nur” 56.400 Corona-Toten die Rede. In Polen sind seit Beginn der Pandemie 66 Ärzte und 48 Krankenpflegerinnen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Im gleichen Zeitraum seien Infektionen bei knapp 20.000 Ärzten registriert worden. In den USA hat die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Toten den zweiten Tag in Folge einen Höchststand erreicht. Am Mittwoch betrug die Zahl der Todesfälle nach den Daten der “New York Times” 3808 – am Vortag waren es 3628. Zudem gab es 229.235 bekannte Neuinfektionen. Damit haben sich in dem Land bislang rund 19.795.300 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen sind in Hollywood erneut nahezu sämtliche Dreharbeiten eingestellt worden. Die Produktion sei bis mindestens Mitte Januar unterbrochen, hieß es in einem Schreiben der Schauspielergewerkschaft Sag-Aftra an ihre Mitglieder. Die Gesundheitsbehörden des Kreises Los Angeles hatte die Filmproduzenten zuvor aufgefordert, angesichts des “katastrophalen” Anstiegs der Corona-Zahlen eine Pause einzulegen. In Südkalifornien gilt bis auf Weiteres eine Ausgangssperre. Viele Krankenhäuser sind überlastet und können keine weiteren Notfälle mehr aufnehmen. Die Zahl der Corona-Infektionen beim Ausbruch der Pandemie in Wuhan ist laut einer chinesischen Studie möglicherweise zehn Mal so hoch gewesen wie bisher angegeben. Bis April hätten rund 4,43 Prozent der elf Millionen Einwohner Wuhans Antikörper gegen das neuartige Coronavirus entwickelt, heißt es in der Studie des Chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle (CDC). Dies entspricht der Studie zufolge rund 480.000 Corona-Infektionen in der Millionenmetropole bis April. Das sind fast zehn Mal so viel wie die bislang offiziell genannten rund 50.000 Fälle.