NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CXXXX)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 31.300 Neuinfektionen binnen eines Tages. Am Freitag hatte es mit 33.777 gemeldeten Infektionen einen Höchstwert gegeben, allerdings waren darin rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten. Am Samstag vergangener Woche hatte die Zahl bei 28.438 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 702 neue Todesfälle. Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 25.640. Insgesamt zählt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.471.238 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Nach Schätzungen sind rund 1.085.500 Menschen inzwischen genesen. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) gab das RKI mit 189,6 an. Das ist der höchste Stand für Deutschland seit Beginn der Pandemie. Pflegekräfte erkranken besonders häufig an Corona. Das geht aus Berechnungen der Krankenkasse Barmer hervor, bei der Zahl und Ursachen von Krankmeldungen ausgewertet wurden. Demnach waren seit Beginn der Pandemie bis Mitte November 2,5 Prozent aller bei der Barmer versicherten Pflegekräfte wegen Covid-19 krankgeschrieben, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland berichten. In absoluten Zahlen seien dies 6600 Pflegerinnen und Pfleger, hieß es weiter. Bei allen Berufsgruppen lag der durchschnittliche Anteil der Covid-19-Kranken dagegen bei 1,6 Prozent. Demnach haben Pflegekräfte ein um 56 Prozent höheres Risiko, an Corona zu erkranken, als Berufstätige insgesamt. In einem Brandbrief fordert der Humangenetiker Wolfram Henn Verweigerer einer Corona-Impfung dazu auf, auch auf Notfallmaßnahmen im Krankheitsfall zu verzichten. “Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen”, so der 59-Jährige, der Mitglied des Ethikrats der Bundesregierung ist. Verstöße von AfD-Politikern gegen die Corona-Schutzmaßnahmen im Bundestag bringen Abgeordnete der anderen Fraktionen auf die Barrikaden. Das Verhalten der Rechtspopulisten “grenzt an Körperverletzung”, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. “Es ist menschlich unanständig und stößt mich ab.” Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer, sagte, die AfD-Abgeordneten spielten “die Gefahren durch das Virus herunter und gefährden durch ihr konkretes Verhalten andere Kollegen und leider auch die Mitarbeiter im Bundestag. Das ist unverantwortlich.” Fast 89 Prozent der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind in Schleswig-Holstein in den vergangenen drei Monaten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gewesen. Nach dem Anstieg der Infektionen steigt auch die Zahl der Todesfälle weiter an: Nach vorläufigen Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind Mitte November etwa neun Prozent mehr Menschen gestorben als im Schnitt der Vorjahre. Vor allem für Sachsen melde Destatis eine stark ansteigende hohe Übersterblichkeit: Sie lag in der 47. Kalenderwoche um 46 Prozent über dem Schnitt. Bundesweit starben zwischen 16. und 22. November in Deutschland mindestens 19.600 Menschen. In vielen Ländern Europas steigen die Infektionszahlen schnell an. Hunderte europäische Forscher starten nun einen Aufruf, der der Politik ein Festhalten an strengen Corona-Maßnahmen rät, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Unter der Überschrift “Aufruf zu europaweitem Engagement für eine schnelle und nachhaltige Reduzierung der Sars-CoV-2-Infektionen” wurde ein entsprechendes Papier im renommierten Fachmagazin “The Lancet” veröffentlicht (Übersetzung hier). “Wenn wir nicht jetzt entschlossen handeln, ist mit weiteren Infektionswellen zu rechnen, und als Konsequenz mit weiteren Schäden für Gesundheit, Gesellschaft, Arbeitsplätze und Betriebe”, heißt es in dem Appell. Als Kernelemente werden genannt: rasch niedrige Fallzahlen erreichen, Fallzahlen niedrig halten sowie eine gemeinsame, langfristige Vision zu entwickeln. Neben der Initiatorin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut in Göttingen haben das Papier etwa die Virologen Christian Drosten und Melanie Brinkmann sowie RKI-Chef Lothar Wieler unterzeichnet. Die Zahl der Todesfälle in Frankreich übersteigt die Marke von 60.000. Das Gesundheitsamt gibt 610 weitere Tote bekannt und damit insgesamt 60.229. Die Zahl der Neuinfektionen steigt um 15.674 nach 18.254 am Vortag. Nach der Verhängung eines Feuerwerksverbots für die gesamten Niederlande haben die Behörden von Amsterdam und weiteren Großstädten die Bevölkerung zur Ablieferung ihrer Böller-Vorräte aufgerufen. “Feuerwerk zu Hause? Geldbuße vermeiden und abliefern!”, heißt es seit Freitag etwa auf der Website der niederländischen Hauptstadt. Ähnliche Aktionen seien auch in Rotterdam, Den Haag und Utrecht angelaufen, berichtet die Nachrichtenagentur ANP. Ab 26. Dezember soll es in Österreich einen weiteren Lockdown bis einschließlich 17. Januar geben. Dann bleiben der Handel sowie körpernahe Dienstleister wie Friseure geschlossen, die Wohnung darf nur noch für die Arbeit, Grundbedürfnisse, die Hilfe anderer Menschen sowie Sport und Spaziergänge verlassen werden. Die Schulen sollen die erste Woche nach den Ferien auf Distance Learning setzen. In der britischen Provinz Nordirland sollen vom zweiten Weihnachtsfeiertag an wieder strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gelten. Der Einzelhandel, die Gastronomie und körpernahe Dienstleister wie Friseure müssen für sechs Wochen ihre Türen schließen. Nur Speisen und Getränke zum Mitnehmen dürfen noch angeboten werden. Angesichts einer drohenden Überlastung der Krankenhäuser legt die Schweiz bei den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus nach. Ab kommenden Dienstag werden Gasthäuser sowie Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen für einen Monat geschlossen. Die Zahl der Corona-Infektionen in Indien überschreitet die Schwelle von zehn Millionen. Innerhalb von 24 Stunden sind gut 25.000 neue Ansteckungen registriert worden. Das sind weltweit die zweitmeisten Fälle nach den USA. Seit Beginn der Pandemie starben in Indien mehr als 145.000 Menschen an Covid-19. In Hongkong fahnden die Behörden nach einem Corona-Patienten, der die Quarantänestation eines Großkrankenhauses unbefugt verlassen hat. Nach Auskunft eines Kliniksprechers befand sich der 63-jährige Mann dort zur Behandlung, nachdem er am Montag positiv getestet worden war. Es handelt sich um den ersten bekannten Fall, in dem ein Corona-Patient aus einem Krankenhaus flieht. In Südkorea sind in diesem Monat sechs Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, die wegen ausgeschöpfter Kapazitäten nicht in Krankenhäusern behandelt werden konnten.

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