NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CXXXIX)

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 26.923 neue Fälle gemeldet. Der Rekordwert liegt bei 29.875 Neuinfektionen und war am vergangenen Freitag registriert worden. Insgesamt verzeichnet Deutschland nun 1.406.161 Infektionen seit Beginn der Pandemie, davon sind 1.047.600 Betroffene wieder genesen. 698 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben, die Gesamtzahl der Toten liegt damit inzwischen bei 24.125. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 179,2 von 179,8 am Vortag. Bund und Länder streben das Ziel von 50 an. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich innerhalb von sieben Tagen neu anstecken. In Sachsen liegen nun drei Landkreise bei mehr als 600 neuen Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Nach Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) auch der Kreis Görlitz dazugekommen. Heute meldete das RKI für den gesamten Freistaat 3207 Neuerkrankte im Vergleich zum Vortag. Dazu wurden zudem 68 weitere Todesfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz klettert damit landesweit auf 415,4. Die niedrigste Inzidenz wird nach wie vor für die Großstadt Leipzig mit 170,1 ausgewiesen. (Stand: Donnerstag 0 Uhr). Kommunen mit besonders hoher Inzidenz sollen regelrecht abgeriegelt werden. Die Polizei würde entsprechend alle Zufahrtsstraßen in die betroffene Kommune sperren, es dürften weder Personen aus- noch einreisen. Zudem gelte eine komplette Ausgangssperre. Einwohner hätten nur ein einstündiges Zeitfenster, um auf dem kürzesten Weg Einkäufe zu erledigen. Firmen und Betriebe müssten schließen. Die Landesregierung würde bereits eine Liste mit betroffenen Kommunen erstellen, berichtet die Zeitung. Das sächsische Gesundheitsministerium beziffert die Sieben-Tages-Inzidenz, also den Wert an Neuerkrankungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche, am Mittwoch auf 407,0, was mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt ist. Erneut sind in niedersächsischen Fleischbetrieben Corona-Infektionen unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern festgestellt worden. Wie der Landkreis Vechta mitteilte, wurden in einer Schlachterei in Lohne 30 Beschäftigte positiv auf das Corona-Virus getestet. Die infizierten Personen sowie deren enge Kontaktpersonen seien bereits vom Gesundheitsamt des Landkreises in Quarantäne geschickt worden. Weitere Ermittlungen laufen noch. Im Nachbarlandkreis Cloppenburg wurden seit Montag wieder acht positive Corona-Fälle von Beschäftigten in einem Schlacht- und Zerlegebetrieb festgestellt. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich nach Angaben der Bundestagsverwaltung 23 der 709 Abgeordneten mit dem Virus infiziert. Hinzu kommen je 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraktionen und von Abgeordneten, 41 Mitarbeiter der Verwaltung sowie 10 von Fremdfirmen wie Reinigungsdiensten, Fahrdienst oder Handwerker. Insgesamt wurden damit bislang 140 Fälle bekannt. Zuletzt hatte die AfD-Fraktion in dieser Woche mitgeteilt, dass sich vier ihrer Abgeordneten angesteckt hätten. Neben Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil will auch Saarlands Regierungschef Tobias Hans den Datenschutz bei der Corona-Warn-App abschwächen. “Sie muss besser mit uns reden, wir müssen mehr Nutzen von dieser App haben, wir müssen auch wissen können, wo man sich möglicherweise infiziert hat”, sagte der CDU-Politiker. Der SPD-Mann Weil hatte zuvor in der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung” für eine effizientere Gestaltung der App plädiert. Es hake derzeit vor allem daran, dass es bislang ins freie Belieben der Bürgerinnen und Bürger gestellt sei, ob sie der App mitteilten, dass sie infiziert seien. Würde eine nachgewiesene Corona-Infektion von den Gesundheitsämtern automatisch an die Betreiber der Corona-App weitergeleitet, könnten über die App automatisch alle Kontaktpersonen informiert werden. Ein halbes Jahr nach Bereitstellung der Corona-Warn-App hat die Bundesregierung die Menschen in Deutschland aufgerufen, die App zu laden und Testergebnisse zu hinterlegen. Mehr als 24 Millionen mal sei die App inzwischen heruntergeladen worden. In den vergangenen Tage seien noch einmal viele hinzugekommen. 171 von 180 Testlabore seien an die Warn-App angeschlossen. Über 5,6 Millionen Testergebnisse seien übermittelt worden, über 130.000 User hätten positive Ergebnisse über die App geteilt – dies seien allerdings erst 54 Prozent der entsprechend Getesteten. Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung ist Forschern zufolge während einer Zugfahrt eine wirksame Möglichkeit, die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen zu begrenzen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Bahn und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen. Bei den Untersuchungen wurde unter anderem die Atmung eines Fahrgastes mit und ohne Maske simuliert. Die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen wurde mit Hilfe von künstlichem Speichel und Spurengas nachgestellt. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie schließen in Dänemark ab Donnerstag alle Einkaufszentren. Andere Läden müssen vom 25. Dezember an dichtmachen. Supermärkte und andere Lebensmittelläden dürften offen bleiben. Seit die Pandemie Brasilien erreicht hat, breitet sich das Virus in dem Land fast ungehindert aus. Eine Abschwächung ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Zuletzt meldete das Gesundheitsministerium über 70.000 Neuinfektionen, so viele wie noch nie. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf mehr als sieben Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen eines Tages um 936 zu. Brasilien weist damit weiterhin nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

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