Homosexuelle Geflüchtete nicht willkommen!

Aktuelle Pressemitteilung des Vereins Be Yourself e.V. Solingen: Eine der wenigen Anlaufstellen in Nordrhein Westfalen für Menschen, die Aufgrund ihrer sexuellen Identität, fliehen mussten.

2017 hat sich eine Gruppe von geflüchteten Homosexuellen und Helfer*innen zusammengetan, um für ihre Rechte zu kämpfen. Mitte 2018 gründete sich daraus der Verein Be Yourself e. V. Solingen. Schwerpunkt der Arbeit ist der Kampf für ein Aufenthaltsrecht für Menschen, die in ihren Ländern schwerster Verfolgung und teilweise der Todesstrafe ausgesetzt sind. Das gilt für fast den gesamten afrikanischen und einen Großteil des asiatischen Raums.

Der Vorsitzende des Vereins Be Yourself e. V., Damian Mkporogwu aus Velbert, sagt: „Das Asyl von Homosexuellen wird fast immer abgelehnt. Wenn die Dolmetscher bei den Anhörungen aus dem Heimatland kommen, haben diese Geflüchteten bereits Angst, dass sie mit derselben Homophobie wie früher konfrontiert sind.“

„Ich war mit meinem Freund aus Bangladesch in seiner Asylanhörung und trotzdem glaubten sie nicht, dass er schwul sei“, so Stefan Wiersbin aus Wermelskirchen. „Selbst wenn man eine feste gleichgeschlechtliche Beziehung hat, wird die Homosexualität nicht geglaubt.“

„Dabei haben fast alle diese Geflüchteten ihre Partner in ihrem Heimatland bei einem Angriff verloren oder wurden, wie mein Partner und ich, festgenommen“, wirft Moses Ibe, Euskirchen, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Be Yourself e. V., ein.

„Uns wurde beigebracht, dass wir es nicht wert seien zu leben. Es werden wegen unserer gleichgeschlechtlichen Beziehungen Menschen getötet, wie zum Beispiel mein Partner. Und dann sagt man uns in Deutschland, wir lügen. Das macht uns krank,“ ergänzt Damian Mkporogwu.

„Ich habe deshalb jemand in die Psychiatrie gebracht, um seinen Suizid zu verhindern,“ so Kai Schumacher, hauptamtlicher Mitarbeiter von Be Yourself e. V. „Allerdings hilft die Psychiatrie auch nur kurzfristig, weil die Aussichtslosigkeit der Lebenssituation und die Todesangst vor Abschiebung dadurch nicht gelöst wird,“ ergänzt Vereinsmitglied Dr. Arne Flessau, Dortmund. „Und in der Situation sind sie oft nicht in der Lage, sich auf eine regelmäßige Arbeit oder Lernen zu konzentrieren, womit sie sich Aufenthaltsrechte erarbeiten könnten.“

Wir fordern, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, die Gerichte und die Ausländerbehörden nach Recht und Gesetz handeln und sie als Flüchtlinge anerkennen, weil sie sich aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe außerhalb ihres Herkunftslandes aufhalten (§ 3 Asylgesetz, Art. 16 Grundgesetz). Weiterhin fordern wir, dass die Traumatisierten durch die behördlichen und gerichtlichen Verfahren nicht weiteren traumatisierenden Behandlungen ausgesetzt werden. Wir fordern die Bundestagsabgeordneten und die Bundesregierung dazu auf, die zuständigen Behörden zu kontrollieren und zu veranlassen, dass LGBTTI menschenwürdig behandelt werden und ihre Rechte erhalten.



Kontakt:
Kai A. Schumacher
c/o Be Yourself e.V. Solingen

Werwolf 12
42651 Solingen

Mail: BeYourselfSolingen@gmx.de

Info-Telefon: +49 (0)15739233765


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