In Rhein-Berg ist der Mittelstand besonders pessimistisch

Den Beitrag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach, in-gl.de:

Rheinisch-Bergischer Kreis | Eine Umfrage der IHK Köln unter kleinen und mittleren Unternehmen fällt so mies wie erwartet aus: der Anteil der Firmen in schlechter Lage hat sich verdoppelt. Auffällig ist, dass die Erwartungen der Unternehmen im Kreis Rhein-Berg besonders stark gedämpft sind.

Einmal pro Jahr befragt die IHK Köln die kleinen und mittleren Unternehmen (bis 250 Beschäftigte) in der Region. Dass die Ergebnisse im Corona-Jahr in den Keller gehen, war klar – dennoch spricht die IHK von einem weiteren deutlichen Alarmzeichen. Insgesamt fiel der Konjunkturklimaindikator von 115,1 auf 97,8 Punkte – und damit zum ersten Mal seit 2012 in den negativen Bereich. 100 Punkte stehen für eine neutrale Bewertung.

Allerdings sind die Einschätzung der Lage und die Erwartungen sehr unterschiedlich, je nach Branche und Region.

Immerhin noch 30 Prozent der 500 Unternehmen, die sich beteiligt haben, stufen ihre derzeitige Wirtschaftslage als gut ein (2019: 42 Prozent). 42 Prozent bewerten derzeit die Lage als befriedigend (2019: 46). Die restlichen 28 Prozent nennen ihre Lage schlecht – und das sind mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Branchen unterschiedlich betroffen

Die Auswirkungen der Pandemie auf die Unternehmen hängen stark von der Branche ab: Baugewerbe und Immobilienwirtschaft leiden kaum, personenbezogenen Dienstleistungsunternehmen dagegen sehr.

Auch die Erwartungen sind mies: Nur noch 17 Prozent glauben an eine bessere Entwicklung (Vorjahr: 21). 24 Prozent der Befragten rechnen sogar damit, dass sich die Geschäftslage noch weiter verschlechtern wird. Pessimistisch sind vor alle die Industrie, Dienstleister und Handelsunternehmen.

Weniger Investitionen, weniger Einstellungen

Als Konsequenz wollen nur noch wenige Unternehmen investieren, 36 Prozent (Vorjahr: 20) wollen ihre Investitionen zurückfahren. Noch weniger, elf Prozent, gehen von Neueinstellungen aus. Aber ebensowenig wollen Personal abbauen, 77 Prozent wollen am aktuellen Personalstand festhalten. Immer noch jedes fünfte Unternehmen gibt an, dass es Schwierigkeiten hat, geeignete Mitarbeiter zu finden.

Zwischen den Städten Köln und Leverkusen sowie den Landkreisen im Kammerbezirk gibt es bei der Einschätzung der Lage und der Erwartungen gravierende Unterschiede. Leverkusen sticht hier mit grünen Zahlen hervor – allerdings hatten sich hier so wenig Unternehmen an der Umfrage beteiligt, dass diese Zahlen nicht belastbar sind.

Das gilt nicht für die Unternehmen in Rhein-Berg, die sich besonders pessimistisch zeigen. Hier ging die Lagebewertung um 8,7 Punkte, die Erwartungen sogar um 15,9 Punkte zurück.

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