Ausstellung über jüdische Sportler in Bochum zerstört

Bochum | Ausgerechnet am Tag der Reichspogromnacht wurden in Bochum lebensgroße Plexiglasfiguren mit Motiven jüdischer Sportgrößen zerstört, wie der Westdeutsche Rundfunk meldet. Stadt und Veranstalter sind entsetzt.

In Bochum herrscht Fassungslosigkeit. Unbekannte haben Figuren der Ausstellung über jüdische Sport-Stars stark beschädigt. Die Figuren von einer erfolgreichen jüdischen Leichtathletin und einem Turn-Olympiasieger wurden offenbar in der Nacht von Montag auf Dienstag dieser Woche zerstört.

Oberbürgermeister: “Das Allerletzte” 

Der Deutsche Fußballbund als Leihgeber und die Stadt Bochum sind entsetzt. Ausgerechnet am Tag der Reichspogromnacht wurden die lebensgroßen Plexiglasfiguren mit Motiven jüdischer Sportgrößen zerstört. Sie standen in der Bochumer Innenstadt.

Im Oktober hatten Eiskirch und die Veranstalter die Ausstellung eröffnet.

Bereits in den vergangenen Wochen wurden zwei Stelen beschmiert und beschädigt. Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch zeigte sich entsetzt und sagte wörtlich: “Das ist das Allerletzte. Die Zerstörung macht uns fassungslos“.

“Aus der Geschichte nichts gelernt” 

Ähnlich äußerte sich auch Göttrick Wewer, der Vorsitzende der DFB-Kulturstiftung, auf dessen Initiative die Ausstellung 2015 entstanden war. Er geht von einem antisemitischen Motiv aus angesichts des Datums der Taten.

“Gerade gegen diese menschverachtende Einstellung setzen wir gemeinsam mit der Kulturstaatsministerin seit fünf Jahren ein Ausrufezeichen”, so Wewer. “Und wir werden es weiter tun, trotz oder gerade weil es offenbar Menschen gibt, die aus der Geschichte nichts gelernt haben.”

Die Veranstalter haben inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die bundesweite Wanderausstellung war Anfang Oktober in der Bochumer Innenstadt eröffnet worden und wurde am Dienstag plangemäß abgebaut.

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