Den Beitrag von Lothar Kaiser entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Man werde den Wanderzirkus verquerdenkender Verantwortungsloser in Remscheid gebührend empfangen, hieß es am Freitag am Rande einer Pressekonferenz im Rathaus. Die war nicht der Corona-Pandemie und ihren geistigen Auswüchsen gewidmet, sondern der bevorstehenden öffentlichen Verhandlung des Oberverwaltungsgerichts in Münster zum DOC in Lennep. Und mit „gebührender Empfang“ war auch nicht das große Polizeiaufgebot ab 11.58 Uhr auf dem Rathausplatz gemeint, sondern Dauerregen. Den hatten auch viele Facebook-Nutzer den Verquerdenkern gewünscht, wie im Internet nachzulesen: „Hoffentlich regnet es heute in Strömen, wenn die ganzen Vollpf… auf dem Rathausplatz stehen!“ – „Es sollte vom Himmel schütten!“
Den vielfachen Wunsch nach Regen erfüllte Petrus an diesem Tag mit links. Andere, schwergewichtigere Wünsche überhörte er geflissentlich. Zitat: „Möge es Skorpione und Felsen regnen, also stellenweise!“ Oder: „Ich hoffe auf sehr starkes Unwetter!“ – „Am liebsten Hagelkörner, so groß wie Tennisbälle“.
Letzteres hätte sich auch gewiss nicht auf den Rathausplatz beschränken lassen, weshalb es in Reaktion auf dem allseits gelobten Kommentar von Horst Kläuser im Waterbölles (Anmerkungen zur heutigen Demo und Gegendemo) auch eine einlenkende Stimme gab: „Was kann denn der arme Petrus dazu? Setzt den Guten nicht so unter Druck mit euren Wetterunwünschen!“
Lieber Petrus, danke, der Regen hat gereicht. Der ließ die angekündigte Demo vor dem Rathaus ebenso ins Wasser fallen wie die Gegendemo von Remscheid Tolerant e.V. am Brunnen vor dem Allee-Center. Gähnende Leere auf beiden Plätzen, von den Einsatzkräften der Polizei und des Kommunalen Ordnungsdienstes mal abgesehen.
Den Verquerdenkern, die sich von dem großen bergischen Mittelzentrum Wuppertal „aus Platzgründen“ ins kleinere Remscheid hatten abschieben lassen, gibt der Waterbölles noch einen Rat mit auf den Weg: Versucht Eure geistigen Fehlschlüsse künftig anderswo bei gutgläubigen Dummen anzubringen. Diese Klientel ist im Bergischen bisher ohnehin kaum vertreten, und dabei wird es hoffentlich auch bleiben. Auf die Idee, dass die Menschen im Bergischen Regen auch mal „oben“ bestellen können, wenn sie es für notwendig halten, waren die Verquerdenker nicht gekommen. Seit heute wissen sie es.
Beitragsfoto: Von links nach rechts entstanden die Fotos heute Mittag um 11.28 Uhr, 11.58 Uhr, 12.38 Uhr und 14.18 Uhr. Die Polizei war deutlich präsenter als der verquerdenkende Veranstalter der angekündigten Demonstration (c) Webcam am Remscheider Rathaus