“Anstand ist nicht verhandelbar”

Katholikenvertreter übt scharfe Kritik an Flüchtlingspolitik 

Michael Heckmann*, Vorsitzender des Kreiskatholikenrates im Rheinisch-Bergischen Kreis hat einen Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) auf seiner Facebookseite veröffentlicht, den wir mit freundlicher Genehmigung für das Forum Wermelskirchen übernehmen. Vielen Dank:

„Es ist unerträglich, wie hier Zynismus zu Politik gemacht wird.“ 

Mit scharfen Worten kritisiert der Vorsitzende des Kreiskatholikenrats (KKR), Michael Heckmann, dass die Bundesregierung Initiativen wie die der Kreisstadt Bergisch Gladbach ausbremse, Flüchtlinge aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria aufzunehmen.

Ohne Wenn und Aber gelte es, hier den Menschen zu helfen, so Heckmann. Die Nachricht aus Berlin von gestern Nachmittag, dass 1500 Flüchtlinge von der griechischen Insel Lesbos nach Deutschland kommen dürfen, nennt Heckmann einen „Tropfen auf den heißen Stein“. Nach den Angeboten, die deutsche Städte gemacht hätten, hätte man leicht alle Flüchtlinge aufnehmen können. „Wer das nicht tut, der versteckt sich“, so Heckmann.

Dass es eine gesamteuropäische Lösung nicht geben werde, hätten die Verhandlungen der vergangenen fünf Jahre gezeigt. Wer jetzt weiter nach einer europäischen Lösung der Flüchtlingsfrage rufe, bevor er den Betroffenen helfe, sei einfach nur zynisch, so der Katholikenratsvertreter. „Jetzt schnell so zu helfen, wie es einem möglich ist, ist eine Frage des Anstands“, so Heckmann, „und Anstand ist nicht verhandelbar.“

*Michael Heckmann war bis 2004 Bürgermeister der Stadt Wermelskirchen und ist 2018 wegen der Flüchtlingspolitik aus der CDU ausgetreten.

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