„Wir Naschen Katjes“ – Teil 3

Wie wichtig das richtige Zitieren ist, zeigt die Antwort der Kant-Forschungsstelle. Auch dort werden die Artikel mit großer Aufmerksamkeit gelesen. Frau Dr. Ruffing – Kant-Forschungsstelle, Redakteurin Kant-Studien und Vorstandsmitglied der Kant-Gesellschaft – hat die Artikel mit Interesse verfolgt und noch auf Folgendes aufmerksam gemacht:

Bei den Vorlesungsmitschriften (z.B. Mrongovius, Vigilantius) sollte man präzisieren, dass es sich um Mitschriften von Vorlesungen Kants und nicht um direkte Kant-Zitate handelt. Bei Kant selbst wird hier deutlich, dass es nur um die äußere Freiheit geht, nicht die innere, moralisch relevante.“

Dann hat Frau Dr. Ruffing ebenfalls noch einschlägige „echte“ Kant-Zitate zusammengestellt:

Das Recht ist also der Inbegriff der Bedingungen, unter denen die Willkür des einen mit der Willkür des andern nach einem allgemeinen Gesetze der Freiheit zusammen vereinigt werden kann.“ (Die Metaphysik der Sitten, Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre, AA 06: 230; Schluss von § B. Was ist Recht?) „Eine jede Handlung ist recht, die oder nach deren Maxime die Freiheit der Willkür eines jeden mit jedermanns Freiheit nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann.“ (MS, RL, AA 06: 230; § C. Allgemeines Prinzip des Rechts). Ein paar Sätze weiter unten kommentiert Kant dann „das allgemeine Rechtsgesetz: handle äußerlich so, daß der freie Gebrauch deiner Willkür mit der Freiheit von jedermann nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen könne,…“ (MS, RL, AA 06: 231).“

Fazit: Wesentlich mehr Sorgfaltspflicht beim Zitieren bzw. Verfassen von Texten. Machen die “Wir Naschen Katjes”-Verfasser das nicht, werden sie schlussendlich unglaubwürdig, nicht vertrauensweckend und damit überflüssig.

Bis demnächst

Euer Carl Dellmann

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • EDV-Schrauber
    • 04.09.20, 8:53 Uhr

    Meine Güte. Irgendwann kann man großzügig auch mal Schluss machen mit der Korinthenkackerei um das falsche Zitat. Die haben halt eine schludrig oberflächliche Recherche im Netz gemacht, und eine der vielen falschen Fundstellen für ihre Zwecke genutzt.

    Diese Kleinigkeit unsorgfältiger Arbeit als Indiz für Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit zu nehmen, finde ich etwas dick aufgetragen. Da gibt es zum Glück viele bessere Hinweise.

    https://bit.ly/3jKmJ0b

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

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    • Carl Dellmann
    • 04.09.20, 23:58 Uhr

    Hallo,
    hätte die wissenschaftliche Kant-Gesellschaft nicht reagiert, hätte ich auch nichts veröffentlicht. In meinem nahen Umfeld kenne ich zwei promovierte Personen. Von denen habe ich hautnah erfahren, wie entscheidend präzises wissenschaftliches Arbeiten funktioniert. Arbeitet man dort nicht sehr sorgfältig, geht es daneben und man verliert alles.

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