Künstler- und Kulturstammtisch als “Kulturrat”

Wermelskirchen | Gut besucht war erneut der Künstler- und Kulturstammtisch der Kulturinitiative Wermelskirchen, der sich gestern im Haus Eifgen versammelt hatte. Und prominent besucht, konnte Michael Dierks, Chef der Kulturinitiative, neben Bürgermeister Rainer Bleek auch die übrigen Kandidaten zur Bürgermeisterwahl begrüßen, Marion Lück, Marco Frommenkord und Mike Galow.

Es ging im wesentlichen um die vereinbarte und demnächst vom Land geförderte Kulturkooperation zwischen Wermelskirchen und Burscheid. Bürgermeister Bleek verhehlte nicht, wegen kritischer öffentlicher Äußerungen zur Installation eines gemeinsamen Kulturmanagements der beiden Städte auf dem letzten Stammtisch verärgert gewesen zu sein. Er machte jedoch deutlich, daß für ihn der Künstler- und Kulturstammtisch die kooperative Plattform für den gegenseitigen Austausch darstelle und mithin eine der zentralen Kulturinstitutionen in der Stadt, nicht nur eine lose und freiwillige Gesprächsplattform.

Künstler- und Kulturstammtisch im Haus Eifgen © Michael Dierks

Es war vielen nicht bewusst, aber Michael Dierks wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die vor vier Jahren erfolgte Gründung des Stammtischs auch auf einen Vorschlag des damals noch neuen Bürgermeisters Rainer Bleek erfolgte. Und die Anerkennung dieses Gremiums quasi als „Kulturrat“ dürfe als Meilenstein auf dem Weg der lokalen und interkommunalen Kulturentwicklung betrachtet werden.

Vom Land werde die Kooperation zwischen Wermelskirchen und Burscheid als vorbildlich gewertet, als nachahmenswertes Netzwerk, das kulturelle Planungen und Abstimmungen verbindlich vornehmen könne. Insoweit sei der Eigenanteil der Stadt von 11 T€ bei einer Förderung durch Landesmittel in beträchtlicher Höhe allemal gerechtfertigt. Zudem bestehe nunmehr die Möglichkeit, ein professionelles Kulturmarketing aufzuziehen oder eine Bestandsaufnahme der Kulturstätten in beiden Kommunen vorzulegen, die beispielsweise die Chance biete, Dopplungen in den jeweiligen Veranstaltungskalendern zu vermeiden.

Auf Anregung von Joachim Schulte wird der Stammtisch mit einem vierköpfigen Gremium an der Ausschreibung der Stelle beteiligt, deren Standort, was wünschenswert wäre, zwischen beiden Kommunen etwa in Hilgen angesiedelt werden könnte. Wer den Künstler- und Kulturstammtisch dort vertreten wird, soll beim nächsten Treffen festgelegt werden.

Volker Ernst vom Bergischen Geschichtsverein Wermelskirchen schließlich wies erneut dringlich auf das Manko der hiesigen Archive hin, sowohl das der Stadt wie das des Geschichtsvereins. Und es sei allerhöchste Zeit für einen Stadtarchivar, damit das Gedächtnis der Stadt mit seinen Dokumenten, Akten, Urkunden, Berichten, Fotos und anderen Archivalien endlich einer sachgerechten Behandlung unterzogen wird. Als denkbare geeignete Unterbringung brachte Rainer Bleek die Räume ins Gespräch, die nach Fertigstellung der neuen Sekundarschule in der alten Hauptschule frei werden. Einer Meinung war man, dass auf alle Fälle über geeignete Raumklimageräte nachzudenken sei, um dem weiteren Verfall der Archivalien entgegenzuwirken. 

Alle Beteiligten zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Diskussion.

Beitragsfoto: Künstler- und Kulturstammtisch im Biergarten des Haus Eifgen © Michael Dierks

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