Düsseldorf | 17,0 Prozent der Einwohner Nordrhein-Westfalens lebten im Jahr 2019 in einem Haushalt, dessen Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle lag. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren damit rund 3,0 Millionen Menschen von relativer Einkommensarmut betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Armutsgefährdungsquote um 0,4 Prozentpunkte gestiegen (2018: 16,6 Prozent); sie lag aber noch unter dem Höchststand aus dem Jahr 2017 (17,2 Prozent).
Besonders Alleinerziehende mit Kind(ern) mussten häufig mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle zurechtkommen. Ihre Armutsgefährdungsquote lag 2019 bei 43,3 Prozent. Auch Personen aus Paarhaushalten mit mehr als zwei Kindern waren zu mehr als einem Drittel (34,2 Prozent) von relativer Einkommensarmut betroffen. Die niedrigste Armutsgefährdungsquote hatten Personen aus Paarhaushalten ohne Kind (8,8 Prozent).
Die Ergebnisse stammen aus Berechnungen des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen basierend auf Daten des Mikrozensus. Nach der Definition der Europäischen Union gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn ihr weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (gemessen am Median) der Bevölkerung (hier: dem mittleren Einkommen in NRW) zur Verfügung steht. Die Armutsgefährdungsschwelle für Einpersonenhaushalte in NRW lag 2019 bei monatlich 1 042 Euro und für Paarhaushalte mit zwei Kindern im Alter von unter 14 Jahren bei 2 188 Euro. Ergänzende Daten zur relativen Einkommensarmut in den Bundesländern und dem Bundesgebiet sowie zusätzliche Sozialindikatoren stehen unter der Adresse www.statistikportal.de/de/sbe zur Verfügung.