VON MARCUS RICHTER
Rheinisch-Bergischer Kreis | Für einige heimische Obstsorten hat die Erntezeit schon begonnen, für andere ist es bald soweit. Und immer mal wieder kommt man beim Spaziergang, beim Radfahren oder Wandern an einem Obstbaum oder -strauch vorbei (oder vielleicht auch an einem Nußbaum oder wild wachsenden Kräutern) und wundert sich, dass sich niemand daran bedient – wohl meist aus Unsicherheit, ob der Apfelbaum, der Brombeerstrauch oder der Bärlauch denn auch wirklich auf öffentlichem Gelände stehen oder nicht doch in Privatbesitz sind.
Genau hier setzt die Seite www.mundraub.org an. Wer sich sicher ist, dass sein Fundstück auf öffentlichem Grund wächst (was sich durch Gespräche mit Anwohnern oder eine Nachfrage bei der Stadt auch meistens recht schnell herausfinden lässt), trägt den Standort auf der Seite (auch eine App ist verfügbar) ein und teilt ihn so mit mittlerweile rund 72.000 registrierten Nutzern.
Auch auf Wermelskirchener Stadtgebiet finden sich schon knapp 20 Einträge. Es wäre wünschenswert, dass es noch mehr werden, um die vor Ort vorhandenen natürlich Ressourcen für alle nutzbar (oder besser gesagt essbar) zu machen – natürlich immer unter Berücksichtigung der “Mundraub-Regeln”:
- Nur Mengen für den Eigengebrauch ernten,
- Rücksicht auf Pflanzen und Tiere nehmen und
- sich vielleicht sogar bei der Pflanzung und Pflege von Obstbäumen engagieren.
Auf jeden Fall lohnt es sich, gerade zur Erntezeit mit offenen Augen durch die Natur zu gehen.