“prisma” oder TV-Browser

Kennen Sie „prisma“? Nie gehört und nicht gesehen? Es ist das TV-Magazin, das in mittlerweile über 100 Tageszeitungen beiliegt. Was habe ich mich immer freitags gefreut, wenn das seit über 40 Jahre erscheinende kostenlose Magazin morgens mit der Lokalzeitung im Briefkasten lag. Doch Zeitungen sind im Rückzug. Allein die Bergische Morgenpost (Wermelskirchen, Radevormwald und Hückeswagen) hatte zum ersten Quartal 2020 nur noch eine verkaufe Auflage von 5.495 Exemplaren. Davon weniger als ca. die Hälfte in Wermelskirchen. Das jährliche Abo der Zeitung kostet nach Abzug des Bonus immerhin über 460,- €. Nicht wenig. Die Papier-Zeitung ist abbestellt und damit habe ich auch kein „prisma“ mehr. Irgendwie schade. Es geht allerdings auch besser mit der einen oder anderen App.

„prisma“ hatte allerdings nie ein Radioprogramm. Und die Fernsehprogramme wurden in den letzten ca. 10 Jahren immer mehr. Sowohl die öffentlich-rechtlichen Programme, als auch die privaten Sender haben immer mehr diversifiziert, sprich für jede Zielgruppe einen eigenen Kanal geschaffen. Waren es früher eher die Dritten Kanäle, so sind es heutzutage die Informations- und Dokukanäle, die sowohl in „prisma“ als auch in anderen Kauf-Fernsehzeitungen wenig Platz haben oder auch gar nicht berücksichtigt werden.

Doch gerade in Corona-Zeiten verbringen die Dellmänner und -frauen mehr Zeit vor der dem Fernseher und der eine oder andere hört auch mehr Radio. Wir alle wollen mehr wissen. Und das täglich. Glaubt man den Statistiken so betrug der durchschnittliche tägliche TV-Konsum im März 2020 240 Minuten, 2019 waren es „nur“ 211 Minuten im Alter von 16-69 Jahren. Mit dem Lockdown dürfte sich die Verweildauer vor dem TV-Gerät noch erhöht haben.

Hier habe ich mal eine Frage: Was nutzen Sie, um sich über das sehr vielfältige Radio- und Fernsehprogramm zu informieren? Habe Sie ein TV-Magazin, zappen Sie durch die Programme oder nutzen Sie das Internet? Schreiben Sie es in den Kommentar!

Was habe ich nach einer guten Alternative gesucht. Verschiedene Fernsehzeitungen ausprobiert. Es gab sogar mal eine die hieß „TV Wissen“. Sie hatte den Schwerpunkt auf besagte Info- und Dokukanäle. Wurde mangels Nachfrage nach nur sechs Monaten wieder eingestellt. Printaus-gaben lohnen sich also nur in sehr hoher Millionenauflage. Und die Verlage wollen verdienen.

DER TV-Browser

Es geht aber auch anders: meine Empfehlung ist der www.tvbrowser.org. Er ist ist eine digitale TV-Zeitschrift. Das bedeutet, TV-Browser lädt das aktuelle Fernsehprogramm aus dem Internet und stellt die Daten übersichtlich – wie eine gedruckte TV-Zeitschrift – dar. Eine Verbindung zum Internet ist dabei nur während der Daten-Aktualisierung notwendig. Er bietet mehr als 1000 Radio und Fernsehsender. Er ist kostenlos und verzichtet auf Werbebanner. Ist Open Source und enthält garantiert keine “böse” Software wie Spyware, Backdoors o.ä.. Der Quellcode ist offengelegt. Der TV-Browser kann also nichts verstecken. Ihn gibt es für Windows, Mac, Linux, Android, etc.. Funktioniert auch offline.

Die App „KLACK“ fürs Smartphone als Ergänzung.

Kostenlos, übersichtlich, aktuell – und mobil. Hat aber Werbebanner, die nicht sehr stören. KLACK-App gibt’s für iPhone, iPad, Android-Phone und Android-Tablet. Im Unterschied zum TV-Browser gibt es bei Klack die Tagestipps. Bei so vielen Sendern und Sendungen könnte man den Überblick verlieren. In den Tagestipps werden all die Shows, Serien und Filme präsentiert, bei denen sich das Einschalten tagsüber und am Abend besonders lohnt. Ist manchmal eine Hilfe, wenn man die Qual der Wahl hat.

Beiden gemein ist, dass der geneigte Dellmann oder die geneigte -frau die Anwendung, d.h. die Sender sortieren sollte und zwar in der Reihenfolge die für ihn am günstigsten ist. Nimmt ein wenig Zeit in Anspruch. Lohnt sich aber auf jeden Fall.

Kennen Sie noch eine gute Alternative? Dann schreiben Sie es in den Kommentar. Freue mich.

Bis demnächst

Ihr Carl Dellmann

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Walter Schubert
    • 28.07.20, 8:01 Uhr

    Ja, kann mich gut an “prisma” erinnern. Habe manchmal bei einer Tasse Kaffee die Sendungen gesucht und markiert, die ich sehen wollte. Nach Kündigung des Zeitungsabos waren auch die TV-Tipps verschwunden. Heute nutzen wir eine ganz schlichte Übersicht: “TV-pur” – ein Heft für 4 Wochen und mit 98 Cent recht günstig.

    Antworten

    • Grauganz
    • 28.07.20, 9:03 Uhr

    prisma war schon zu Lebzeiten des Printabonnements meiner lokalen Tageszeitung, des kleineren Konkurrenzblattes zur größeren Morgenpost, heute gar fast ein Ableger des kleiner werdenden Marktführers, nur eine unzureichende Information über die Hörfunk- und TV-Programme und konnte einem “ordentlichen” Fachblatt nicht wirklich irgendetwas entgegensetzen. Außer, daß es kostenlos ins Haus kam. Aber Radio fand dort kaum statt. Die Haupt-TV-Kanäle hatten ein wenig Platz, Spartensender bekamen kaum mehr als einen Sendungstitel in der Prime-Time, also im Abendprogramm, Dritte Programme wurden ähnlich vernachlässigt. Kostenlos, aber auch nur für einen sehr groben Überblick tauglich. Das war und ist mein Prisma-Eindruck.
    Wolfgang Horn

    Antworten

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