Für Fußgänger und Radfahrer?
Den Beitrag entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischenForum für Remscheid:
Remscheid | Die Müngstener Brücke mit den Schienen und der darunter liegenden Plattform in einer Luftaufnahme. In „Haus Müngsten“ erläuterten gestern die Oberbürgermeister von Solingen und Remscheid, Burkhard Mast-Weisz und Tim Kurzbach, zusammen mit den SPD-Fraktionsvorsitzenden beider Städte, Wolf (MdL) und Klaus Jürgen Reese, sowie Gerd Münnekehoff als Initiator den Antrag mit Ideen und Vorschlägen zur Weiterentwicklung des Brückenparks, der im Oktober den Bergisch Rat beschäftigen wird.
Der „Antrag der Sozialdemokratie im bergischen Städtedreieck“ enthält auch eine besondere Form der Brückenquerung („Skywalk“) auf der Plattform der Müngstener Brücke, die in rund 100 Meter Höhe unterhalb der Schienen befindet. Deshalb nahmen an der gestrigen Pressekonferenz auch Günter Gewehr (Projektleiter Müngstener Brücke) von der Deutschen Bahn AG, Produktionsplanung und -steuerung Düsseldorf, Ralf Puslat, Mitglied des Bundesvorstandes des ADFC e.V., und Bauleiter Thomas Bauersfeld, Schachtbau Nordhausen GmbH, teil. „Die … Plattform bietet die Möglichkeit, die bereits zur Regionale 2006 erwogene und bisher nicht realisierte Idee eines ‚Skywalk Müngsten‘ zu verwirklichen. Während der Sanierungsarbeiten (im vergangenen Jahr) wurde diese Plattform erneuert und an die beiden Brückenköpfe durch Behelfsbrücken angeschlossen“, so die Antragsteller.
Sollte der Antrag vom Bergischen Rat angenommen werden, zielt er auf die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW). Sie soll gebeten werden, „in enger Abstimmung mit dem internationalen Projektleiter zur seriellen Welterbe-Bewerbung „Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts“ das bisherige Konzept des „Brückenpark Müngsten“ zu analysieren, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen darzustellen und neue Ideen zur Steigerung der Attraktivität des Areals für Besucher/-innen und Touristen/-innen vorzulegen, die den Park aufwerten. Zum Beispiel durch ein erweitertes gastronomisches Angebotes, aber auch durch eine verbesserte Anbindung der Bergischen Städte an den Brückenpark. Die derzeitigen Verbindungen des ÖPNV mit dem Brückenpark hätten noch Verbesserungspotentiale…
Vorgeschlagen werden ferner ein großformatiges Bild am Müngstener Brückenweg im Bereich der B229 sowie Hinweistafeln am Autobahnkreuz Sonnborn (A46, A 535 und L74). Zu einem Kostenplan der einzelnen Maßnahmen müsse allerdings auch gehören, „wie die einzelnen Maßnahmen finanziert und umgesetzt werden können“.
In der Begründung des Antrages heißt es: „Zum Bergischen Städtedreieck gehört der Brückenpark Müngsten. Seit seiner Einweihung zieht er Besucher/-innen ins Tal der Wupper. Er ist die anerkannte, räumliche Verbindung der drei Bergischen Großstädte. Kaum ein anderer Ort symbolisiert so die Bergische Identität.“ Die Regionale 2006 habe eine neue Ära für den Bereich Müngsten eingeläutert. Der Brückenpark bietet Platz zum Picknicken, Verweilen und Spielen und schafft einen traumhaften Blick von unten zur Brücke. Die Gastronomie bietet Ausflüglern, Wanderern, Mountain-Bikern und verschiedenen Veranstaltern ein einzigartiges Ambiente. Auch die Schwebefähre erfreut sich großer Beliebtheit, sie bringt die Besucher/-innen auf die andere Seite der Wupper.“ Inzwischen seien (aber) viele Jahre vergangen, ohne dass der Brückenpark nennenswert weiterentwickelt worden wäre. Der wachsende Tourismus im Bergischen Städtedreieck erfordere es, über neue Anziehungspunkte nachzudenken und sie zu schaffen.
Die Idee des „Skywalk Müngsten“ auf der Wartungsplattform unterhalb des Schienenwegs wird in der Antragsbegründung ausführlich beschrieben: „Hier kann geprüft werden, ob der Ausbau zu einer Aussichtsplattform bzw. einem Sky-Walk möglich ist, was sicher für viele ein absolutes touristisches Highlight wäre und die Chance böte, aus unmittelbarer Nähe die Konstruktion und die handwerkliche Kunst des Brückenbaues zu erleben. Damit bestünde die Möglichkeit einer barrierefreien Verbindung vom Bahnhof Solingen-Schaberg über die Müngstener Brücke bis auf die Remscheider Seite mit Anschluss an die Akademie für Kulturelle Bildung und die Ortschaft Küppelstein. Der von der Akademie lang erhoffte Schienenhalt in ihrer näheren Umgebung wäre auf diese Weise machbar, zumal die Wegführung eine gemeinsame Nutzung durch Fußgänger und Radfahrer ermöglichen würde.“
Verbessert ließen sich aber auch die Wegeverbindungen zwischen dem Park im Tal und den Anschlussstellen der Brücke auf Solinger bzw. Remscheider Seite. „Über die Brücke könnten letztendlich sogar die Solinger Korkenziehertrasse mit der Wuppertaler Nordbahntrasse und der Trasse des Werkzeugs in Remscheid verbunden werden sowie weiteren Strecken im Bergischen Land und an Rhein und Ruhr.“ Die Antragsteller fragen des Weiteren: „Warum kann der Brückenpark nicht auch Ausgangspunkt für ein sportliches Highlight des Bergischen Städtedreiecks werden? Die Austragung von regionalen, nationalen oder sogar internationalen Meisterschaften im Cross-Lauf oder von Mountain-Bike-Wettbewerben bietet sich förmlich an.