Morgen geht es wieder los
Wermelskichen | Stammtisch, das klingt nach Lautstärke und Alkohol, nach derbem Gerede, krachledernen Themen und rhetorisch breitbeinigem Populismus. Insofern ist der Stammtisch, zu dem die Kulturinitiative Wermelskirchen für morgen wieder eingeladen hat, nämlich dem Künstler- und Kulturstammtisch um 18 Uhr im Haus Eifgen, allemal untypisch. Denn beim Stammtisch im Haus Eifgen wird die feine Klinge bevorzugt, Respekt und Achtung, gegenseitige Wertschätzung dominieren, den gesellschaftlichen Feldern angemessen, die hier vertreten sind: Kunst und Kultur, Künstler, Musiker, Maler, Poeten, Regisseure, Kabarettisten, Bildhauer, Philosophen, Tontechniker, Schreiber, Fotografen, Sprecher oder Schauspieler.
Der Stammtisch im Haus Eifgen kann nunmehr auf eine erstaunliche Kontinuität zurückblicken. Mehr noch: Im besten Wortsinn ist diese offene Runde das Vertretungsorgan der hiesigen Kulturszene, nachdem die Stadt schon seit Jahren kein eigenes Amt mehr für die kulturellen Belange unterhält.
In der Einladung zum morgigen Stammtisch, auf dem es unter anderem um den Entwurf zum integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept geht, heißt es auch:
“Corona und Kultur: dazu ist eigentlich nicht mehr viel zu sagen, außer, dass man neue Wege finden muss und vielfach auch bereits gefunden hat, das Kulturleben zu erhalten bzw. neu zu starten. Also, lasst uns drüber reden: Auszug aus dem Entwurf des IEHK:
‘Erkennbar ist, dass die Kulturschaffenden in erster Linie über ihr besonderes, häufig ehrenamtliches Engagement die Aktivitäten nicht nur am Leben erhalten, sondern auch weiter entwickeln. Ebenso erkennbar ist, nach vielen Recherchen, dass jede(r) für sich arbeitet und die vielen Aktionen und Veranstaltungen meistens individuell umgesetzt werden. Es fehlt ein Kulturentwicklungsplan als Dach, der auch über den effizienten Einsatz von finanziellen Mitteln für festzulegende Zielgruppen Auskunft gibt und es fehlte so etwas wie ein Kulturrat, der kontinuierlich alle Kulturschaffenden an einen Tisch holt, um Ideen zu finden, Synergien auszuloten, ein Alleinstellungsmerkmal in der Region zu entwickeln…. …Ein mittelfristig angelegter, interkommunaler Kulturentwicklungsplan, ein interkommunales Kulturmanagement und ein alle drei Monate tagender Kulturrat sind die Impulse für eine weiterhin qualitätvolle Kultur, die weit über die Region hinausstrahlt.’
Mit dem Stammtisch machen wir genau das seit 2016, eine koordinierende Hand hatten wir immer vorgeschlagen, nun scheint es ja etwas zu werden. Wir sollten aber sicherstellen, dass wir frühzeitig in die Gespräche und Entscheidungen mit hineingenommen werden. Gelegenheit gibt es dazu mindestens alle zwei Monate.”
Also dann: Kommet her, die Ihr mühselig und beladen seid.
Sollten sie gegen den fürchterlichen Umbau im Eifgen sein, dann bin ich dabei