„Brich das Schweigen“

IDAHOBIT – Tag

VON STEFAN WIERSBIN

Am heutigen Sontag, dem 17.05.,  wird wieder der IDAHOBIT, der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie sowie Bi- und Interphobie, begangen. Das diesjährige Motto lautet „Breaking the Silence“/ „Brich das Schweigen“, denn auch im Jahr 2020 ist es nötig, die Stimme zu erheben, um auf Diskriminierung und Unterdrückung aufgrund einer von der Norm abweichenden Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung aufmerksam zu machen.

Am 17. Mai 1990 strich die WHO Homosexualität von ihrer Liste der psychischen Krankheiten. Erst 2018 kündigte die WHO an, auch Trans-Identität streichen zu wollen.

In Erinnerung an dieses Ereignis findet jährlich am 17. Mai der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie /(IDAHOBIT)  statt. Weltweit demonstrieren Menschen gegen Diskriminierung und für Akzeptanz und zeigen:

Rechte für Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle sind Menschenrechte und daher nicht verhandelbar!

Das Recht jedes Menschen, ohne Diskriminierung selbstbestimmt zu leben, wird für queere Menschen täglich in Frage gestellt. Über 70 Länder weltweit verfolgen gleichgeschlechtliche Liebe. Transidenten und Intergeschlechtlichen wird das Recht, ihr Geschlecht selbstbestimmt zu leben, oft mit Gewalt abgesprochen. Auch in Deutschland gilt: Transidente dürfen nur nach einem pathologisierenden Begutachtungs-Verfahren ihren Vornamen und Geschlechtseintrag ändern; intergeschlechtliche Kleinkinder werden immer noch geschlechtszuweisenden Operationen unterzogen.

Menschen, die wegen ihrer LGBTI- Identität fliehen mussten, haben oftmals die Schwierigkeit, das bundesdeutsche Behörden/Gerichte ihnen nicht glauben und sie dies kaum glaubhaft machen können.

Rechtspopulistische Kräfte versuchen aktiv, eine Pädagogik der Vielfalt zu verhindern, die Kinder und Jugendliche altersgemäße über verschiedene sexuelle und geschlechtliche Identitäten informiert und Vorurteilen entgegenwirkt.

Und auch innerhalb der LGBTI-Community gilt es, für mehr Akzeptanz einzutreten, denn es gibt halt nicht nur die jungen, schönen und wohlhabenden Menschen, sondern auch, wie in der übrigen Gesellschaft, die, die nicht dem geltenden Schönheitsideal entsprechen, und die nicht so Erfolgreichen.  

Gewalt, Diskriminierung und Rechtspopulismus dürfen in Europa, in demokratischen Gesellschaften keinen Platz haben! Akzeptanz und rechtliche Gleichstellung für die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten!

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