12,55 Euro Minimum für Bauarbeiter im Rheinisch-Bergischen Kreis
Rheinisch-Bergischer Kreis | Maurer mit mehr Mindestlohn: Für die rund 1.700 Bauarbeiter im Rheinisch-Bergischen Kreis gilt eine neue Lohnuntergrenze. Keiner, der in der Branche arbeitet, darf weniger als 12,55 Euro verdienen – 35 Cent mehr als bisher. Das macht ein Plus von rund 60 Euro am Monatsende. Wer als Geselle oder angelernte Kraft fachliches Know-how mitbringt, der hat sogar Anspruch auf 15,40 Euro (plus 20 Cent).
Das teilt die IG BAU Köln-Bonn mit. Die Gewerkschaft rät den Beschäftigten deshalb, den letzten Lohnzettel zu prüfen. „Das Plus muss bereits mit der April-Abrechnung auf dem Konto sein. Und alle 268 Baufirmen im Rheinisch-Bergischen Kreis müssen dieses Lohn-Minimum zahlen“, sagt Bezirksvorsitzender Mehmet Perisan.
Messlatte für gelernte Betonbauer, Zimmerer und Fliesenleger sei jedoch der Tariflohn, so der Gewerkschafter. Der liegt bei aktuell 20,63 Euro pro Stunde. „Handwerker sind extrem gefragt – sogar in Zeiten von Corona. Bauarbeiter müssen wissen, was ihre Arbeit wert ist. Jeder hat eine anständige Bezahlung verdient. Gerade in Kleinbetrieben wird das vom Chef schon mal gern vergessen“, so Perisan. Anspruch auf den Tariflohn haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied im Arbeitgeberverband ist.
Nach Angaben von Bauindustrie und -handwerk verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von bundesweit knapp 140 Milliarden Euro. Mit einem Plus von vier Prozent gilt die Branche als eine zentrale Säule der Konjunktur – während die gesamte Wirtschaft nur um 0,6 Prozent zulegte. „Hier sollte sich kein Bauarbeiter unter Wert verkaufen“, betont Perisan.
Beitragsfoto: Trotz Corona verzeichnet die Baubranche volle Auftragsbücher und solide Umsätze. Im April ist der Mindestlohn für Maurer & Co. gestiegen © IG BAU