VON MIKE GALOW
Zurzeit sehen wir, wie Menschen in unserer Stadt zusammen rücken und sich in der Coronakrise gegenseitig helfen. Es besteht die Möglichkeit, für Mitmenschen, die zu den Risikogruppen zählen, einkaufen zu gehen oder Hilfspakete mit Nahrung für Bedürftige zu schnüren. Aber was können denn diejenigen machen, die selber zu den Risikogruppen gehören und sich nicht an den verschiedensten Hilfsaktionen beteiligen können? Die Lösung heißt Rosetta@home.
Rosetta@home ist ein Projekt der Universität Washington und untersucht Proteinfaltung, – design und -bindungen, um Methoden zu entwickeln, mit denen Proteinstrukturen sicher vorhergesagt werden können. Das erleichtert die Suche nach einem passenden Impfstoff gegen das Coronavirus. Die Proteinfaltung ist sehr rechenintensiv und dauert dementsprechend lange. Durch die Verteilung von Rechenlast und Arbeitsschritten auf sehr viele Rechner wird die Forschungszeit für einen passenden Impfstoff minimiert. An diesem Projekt können sich alle Menschen beteiligen, die einen PC, Internetzugang und eine funktionierende E-Mail Adresse haben.

Um sich zu beteiligen muss man sich das Softwaretool BOINC runterladen, dass das Management der Verteilung übernimmt und die Rechenarbeit, das Falten, steuert. Wie das genau funktioniert, kann man auf der Webseite von Rosetta@home nachlesen. Dort bekommt man auch die Software, die man dazu benötigt.
Kurzanleitung
1. Software downloaden
2. Installieren und Account erstellen
3. Projekt Rosetta@home aussuchen
4. Rechenaufgaben downloaden (geht automatisch)
5. Mit dem Falten beginnen (geht automatisch)
Das Berechnen ist mit der CPU (Prozessor) und mit der GPU (Grafikkarte) möglich. Ich empfehle, die GPU zu pausieren und erst mal nur die CPU zur Berechnung zu nutzen. Das spart Strom und der PC ist leiser. (Ansicht – Erweiterte Ansicht – Steuerung – GPU Nutzung pausieren)

Hier Infos und Download der Software, ausführliche Anleitung für die Software hier. (Die Webseiten sind teilweise in Englisch, was man sich aber per Google übersetzen lassen kann.)
Je mehr Rechner sich an der Erforschung der Proteine beteiligen, desto schneller besteht die Möglichkeit, dass die Wissenschaft einen Impfstoff gegen das Coronavirus findet. Also macht bitte alle mit, wenn Ihr die Möglichkeit dazu habt. Bei Fragen zu der Software stehe ich gerne zur Verfügung und werde versuchen, zeitnah hier im Forum zu antworten.
Hallo,
ein alternatives Projekt mit einem ähnlichen Ziel ist auch https://de.wikipedia.org/wiki/Folding@home
Die Nutzung von BOINC hat den Vorteil, dass man durchaus auch bei vielen anderen Projekten mitrechnen kann, z.B. Asteroidenabwehr, SETI, Klimaforschung…
Ich habe ein paar Jahre mit einer mittelgroßen “Rechnerfarm” bei Einstein@home mitgerechnet. Gab immerhin einen Nobelpreis.
Mit freundlichem Gruß
-EDV-Schrauber-
Ja, stimmt. Bei Folding@home habe ich aber bei meiner Rechnerkonfiguration nur wenige Arbeitsaufträge bekommen. Die sind noch nicht so weit wie Rosetta@home. Die Gefahr besteht dann halt, dass die Leute dann keinen Bock mehr haben, wenn der PC nur am warten ist. Daher bin ich von Folding@home auf Rosette@home umgestiegen, was hervorragend funktioniert.
Danke, guter Hinweis. Ich konnte auf die Schnelle nicht finden, wo der fundamentale Unterschied ist. BOINC kann ja quasi Pakete bunkern, also der Hamsterkäufer unter den verteilten Rechnern…
Mit freundlichem Gruß
-EDV-Schrauber-