Politik muß entscheiden
Rheinisch-Bergischer Kreis | Im Herbst erteilte der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur der Kreisverwaltung den Auftrag, zu prüfen, ob in Wermelskirchen eine neue Förderschule mit dem Schwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache gegründet werden soll. Derzeit ist die Schule in Wermelskirchen ein Teil der Verbundschule Mitte-Nord, deren Hauptstandort in Bergisch Gladbach angesiedelt ist. Eine nun erstellte Prognose zur Entwicklung der Schülerzahlen bestätigt, dass diese stabil bleiben und sogar leicht ansteigen. Dies spricht für die Gründung einer neuen Förderschule in Wermelskirchen.
Darüber diskutiert der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur in seiner Sitzung am 17. Februar. Die endgültige Entscheidung über die Gründung einer neuen Schule trifft der Kreistag.
Schon im vergangenen Sitzungszyklus begrüßten Politikerinnen und Politiker des Kreistags die Möglichkeit, die neue Schule zu gründen, um den Kindern und Jugendlichen noch bessere Lernbedingungen zu ermöglichen. „Durch die räumliche Distanz zwischen den beiden Standorten sind die tägliche Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung der pädagogischen Konzeption der Schule deutlich schwieriger“, verweist Schulrat Christoph Lützenkirchen auf Herausforderungen der Verbundschule, die durch die Neugründung gelöst würden.
Die Neugründung der Schule wird nicht zuletzt durch die Reduzierung der Mindestgrößen von Förderschulen im Bereich der Primar- und Sekundarschule möglich. Die Landesregierung beschloss, die Zahl von 144 auf 112 Schülerinnen und Schüler zu senken. Für den Standort in Wermelskirchen werden unterdessen weiter steigende Zahlen prognostiziert. In diesem Schuljahr besuchen 143 Kinder und Jugendliche die Schule. Für das kommende Schuljahr 2020/21 wird mit 148 Schülerinnen und Schülern geplant, in den darauffolgenden Jahren mit 147, 149, 152 und 153. Am Standort in Bergisch Gladbach wird in diesem Zeitraum mit jährlich knapp über 180 Kindern und Jugendlichen gerechnet. Damit sind die Mindestzahlen klar erreicht.
Durch die Neugründung erhält die Schule in Wermelskirchen eine Rektoren- und Konrektorenstellen durch das Land Nordrhein-Westfalen, um vor Ort die alltägliche Zusammenarbeit zu erleichtern und das pädagogische Konzept weiterzuentwickeln. Der Rheinisch-Bergische Kreis rechnet als Schulträger mit geringen Mehrkosten – beispielsweise für neue Schilder, Siegel und Vordrucke – von rund 1.300 Euro.