Win-win-Situation für Unternehmen und Jugendliche
Rheinisch-Bergischer Kreis | Seit 2014 können Schülerinnen und Schüler im Rheinisch-Bergischen Kreis bei drei eintägigen Berufsfelderkundungen erste Erfahrungen im Arbeitsleben sammeln. Dabei unterziehen sie ihre Erwartungen an verschiedene Berufe einem Realitätscheck. Im Gegenzug können Unternehmen zukünftigen Fachkräften Appetit auf eine Ausbildung oder ein duales Studium machen.
In der Region wurden inzwischen mehr als 35.200 Berufsfelderkundungen absolviert. Die Unternehmen haben bislang knapp 9.300 Plätze über das für die Berufsfelderkundungen entwickelte Online-Buchungstool des Rheinisch-Bergischen Kreises zur Verfügung gestellt.
In diesem Jahr machten sich 2.600 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis auf den Weg, um Berufe zu erkunden. Insgesamt nahmen 27 Schulen aus dem Kreisgebiet teil und rund 450 Unternehmen stellten mehr als 2.100 Erkundungsplätze zur Verfügung. „Das ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“, ist Sophia Tiemann, Leiterin des Amtes für Bildung beim Rheinisch-Bergischen Kreis, überzeugt. „Die Jugendlichen erhalten in kurzer Zeit einen unkomplizierten Einblick in Berufe, die sie vorher nicht im Blick hatten. Die Berufsfelderkundung bietet Unternehmen zudem ein riesiges Potenzial für die frühe Fachkräftegewinnung – wenn es ihnen gelingt, an dem Tag von sich zu überzeugen.“
Auch der Rheinisch-Bergische Kreis nutzte am 27. Januar die Chance, junge Menschen für seine vielfältigen Arbeitsbereiche zu begeistern. 27 Schülerinnen und Schüler aus elf Schulen aus dem Kreisgebiet erhielten in 16 Ämtern die Möglichkeit, die umfangreiche Arbeit der Kreisverwaltung von A wie Archiv bis Z wie Zulassungsstelle kennenzulernen.
Lilia Kranz besucht die neunte Klasse des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Bensberg. Sie hatte sich über das Portal www.berufsfelder-erkunden.de für ein Tagespraktikum im Referat für Presse und Kommunikation beworben. „Mir sprang der Beruf Pressesprecherin oder Pressesprecher sofort ins Auge. Er hat mich aufgrund seiner Vielfältigkeit angesprochen. Man kommuniziert mit vielen unterschiedlichen Menschen und arbeitet eng mit den verschiedenen Ämtern zusammen“, erklärt die Schülerin ihre Wahl. Bei ihrem Tagespraktikum lernte sie Grundlagen der Pressearbeit kennen und schaute den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pressestelle bei ihren aktuellen Projekten über die Schultern. Da ein Praktikum auch immer praktisch sein sollte, setzte die Schülerin ihr neu erworbenes Wissen direkt um und verfasste eine Pressemitteilung.
Lilia Kranz zieht ein durchweg positives Fazit: „Es war ein sehr informativer Tag und ich habe vieles in kurzer Zeit dazugelernt. Die Arbeit in der Pressestelle ist sehr abwechslungsreich und ich kann jedem empfehlen, sich diesen Beruf anzuschauen. Es wird nie langweilig.“
Unterstützung bei der beruflichen Orientierung
Der Rheinisch-Bergische Kreis ist seit 2011 Referenzkommune des Landes Nordrhein-Westfalen im koordinierten Übergang von der Schule ins Berufsleben. Mit „Kein Abschluss ohne Anschluss“ hat die Landesregierung gemeinsam mit den Partnern des Ausbildungskonsenses NRW 2012 als erstes Flächenland ein landesweit einheitliches und effizientes Gesamtsystem für den Übergang von der Schule in Ausbildung oder Studium eingeführt, um alle Schülerinnen und Schüler bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen. In dem Orientierungssystem „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ist die Berufsfelderkundung ein wichtiges Element, um den jungen Menschen erste Ideen von ihren beruflichen Perspektiven zu vermitteln. Über die vom Koordinierungsbüro „Übergang Schule-Beruf“ im Amt für Bildung für den Rheinisch-Bergischen Kreis bereitgestellte Internetplattform www.berufsfelder-erkunden.de finden Jugendliche und Unternehmen zusammen. Firmen können ihre Angebote zur Verfügung stellen und Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, je nach Interessen und Stärken ein Berufsfeld auszuwählen.
Beitragsfoto: Schülerinnen und Schüler aus elf Schulen aus dem Kreisgebiet erkundeten die umfangreiche Arbeit der Kreisverwaltung © Rheinisch-Bergischer Kreis/Nina Eckardt