Weihnachtsgruß des Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann-Josef Tebroke
“Das Geheimnis der Weihnacht besteht darin, dass wir auf unserer Suche nach dem Großen und Außerordentlichen auf das Unscheinbare und Kleine hingewiesen werden.”
Diese Weisheit zur Weihnacht hat mich in den letzten Tagen zum Nachdenken angeregt. Weihnachten ist für mich immer ein besonderes Fest im Kirchenjahr und ich möchte diesen Moment nutzen, um auf Initiativen aufmerksam zu machen, die für mich das Besondere an Weihnachten verdeutlichen: Weihnachten ist nicht nur ein Fest der Familie, sondern es ist für Christinnen und Christen auch die alljährliche Erinnerung an die Geburt von Jesus Christus in Betlehem und seine Bedeutung für die ganze Welt.
Maria und Josef waren wie alle Menschen anlässlich der damaligen Volkszählung aufgerufen, sich in ihren jeweiligen Geburtsorten zu registrieren und so weilten sie vor über 2.000 Jahren auf den Feldern um Betlehem, wo schließlich Jesus Christus das Licht der Welt erblickte. Natürlich wird auch in der von Kaiser Wilhelm II. gegründeten Benediktinerabtei der Dormitio-Kirche in Jerusalem dieser Heiligen Nacht gedacht. Nach dem Mitternachtsgottesdienst machen sich die Mönche mit einer kleinen Pilgerschar auf den Weg zu Fuß nach Betlehem – so wie auch die Hirten in der Heiligen Nacht dem Stern nach Betlehem folgten. Viele Pilgerinnen und Pilger tragen die Anliegen ihrer Angehörigen in ihren Gedanken und Herzen bei sich.
Aber nicht nur an diese Menschen wird gedacht, sondern es hat sich mittlerweile eine Tradition entwickelt, wonach die Namen all derjenigen, an die gedacht werden soll, auf einer Schriftrolle eingetragen Teil der Pilgerschaft sind. So wurden letztes Jahr über 70.000 Namen – einige darunter auch aus unserer bergischen Heimat – von Jerusalem über das Tal nach Betlehem getragen. Für mich ist das ein wertvolles Zeichen einer Gemeinschaft, die auch entstehen kann, wenn man selbst nicht vor Ort sein kann. So klein der Name auf der Schriftrolle auch erscheint, so ist er doch ein Teil der Pilgerschaft, die sich aufmacht zur Krippe.
Was sich im fernen Israel ereignet, lässt sich auch in unserer Mitte finden, bei uns in Rhein-Berg. Sei es im Bethanien Kinderdorf in Schwalmtal, in der Alphabetisierungsinitiative in Kürten oder in den vielen anderen Projekten bei uns im Kreis: Sie sind nicht nur Ausdruck tollen ehrenamtlichen Engagements, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung. Vielleicht erscheinen diese Zeichen auf den ersten Blick klein und unscheinbar, wie das Kind in der Krippe, aber sie sind bedeutend und prägend für jeden, der an ihnen teilhaben kann. So wie es auch ein kleiner Name ist, der in die Geburtskirche nach Betlehem getragen wird, so ist es die helfende Hand, die gute Tat bei uns vor Ort.
Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest! Ihr
Dr. Hermann-Josef Tebroke, MdB