Konzert im Altenberger Dom
Rheinisch-Bergischer Kreis | Am Sonntag, den 15. Dezember um 14.00 Uhr lädt der Orchesterverein Hilgen (OVH) unter der Leitung von Timor Oliver Chadik wie jedes Jahr zu einem Konzert in den Altenberger Dom ein. In diesem Jahr steht ein großes Gemeinschaftsprojekt mit dem Unichor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf bevor. Die fast 200 Mitwirkenden präsentieren das Antikriegsstück „The Armed Man: A Mass for Peace“ von Karl Jenkins. Tags zuvor erfolgt eine Aufführung um 18 Uhr in der evangelischen Stephanuskirche Düsseldorf.
„L’homme armé doibt on doubter“ – zu Deutsch: „Den bewaffneten Mann muss man fürchten“. Von diesem französischen Kriegslied aus dem 15. Jahrhundert leitet sich der Titel des Werkes „The Armed Man“ für vierstimmigen Chor und Orchester des zeitgenössischen walisischen Komponisten Karl Jenkins (*1944) ab. Inhaltlich spannt die „Friedensmesse“ einen Bogen von den Kriegsvorbereitungen über Schmerz und Leid des Kampfes bis hin zum Flehen um Gottes Gnade und den Beginn eines neuen, friedlichen Zeitalters. Basierend auf der christlichen Liturgie werden religiöse Texte aus u. a. der Bibel, dem Koran und hinduistischen Werken sowie weltliche Literatur kombiniert mit musikalischen Elementen von der Gregorianik bis hin zu populärer Sinfonik. Der Stil Jenkins‘ ist vielen durch den Song „Adiemus“ aus einem TV-Spot von Delta Airlines bekannt.
Gemeinschaftsprojekt mit rund 200 Mitwirkenden
Die Probenarbeit sowie die zwei Konzerttermine teilen sich die Leiter der beteiligten Ensembles, Silke Löhr (Unichor) und Timor Chadik (OVH). Beide studieren den eigenen Klangkörper ein, besuchen für einzelne Gastdirigate das andere Ensemble und leiten dann jeweils eine Aufführung – Löhr in Düsseldorf und Chadik in Altenberg. Silke Löhr kennt den OVH bereits seit vielen Jahren: 2003, 2004 und 2006 leitete sie die Bläser aus Burscheid und errang mit ihnen 2004 im Rahmen des Deutschen Orchesterwettbewerbs den für die OVH’ler dritten Titel als bestes sinfonisches Blasorchester. “Ich freue mich sehr über die musikalische Begegnung von UNICHOR und Orchesterverein Hilgen. Der OVH hat mir die tollen Möglichkeiten eines symphonischen Blasorchesters vor Augen geführt – von inspirierenden Klangfarben über erstklassige Orchesterliteratur bis hin zu großer musikalischer Eindringlichkeit.“, so Silke Löhr.
Der Chor wird bei diesem Projekt mit rund 120 Sänger*innen antreten, der OVH mit über 70 Bläsern und Schlagzeugern. Als Solistin konnte die national und international aktive Sopranistin Agnes Lipka gewonnen werden. Den zweiten solistischen Part übernimmt – ein Muezzin:
Allahu akhbar
In zahlreichen Aufführungen der Friedensmesse geriet der zweite Satz des Werkes zur Provokation: Er besteht aus einem rund zweiminütigen Solo für Muezzin, der den islamischen Gebetsruf vorträgt. Von den Ausführenden über die Kirchen als Gastgeber der Aufführungen bis hin zum Publikum wurde andernorts immer wieder die Frage gestellt, ob dieser islamische Werkteil denn „passe“. Für OVH und Unichor stellt sich eine solche Frage nicht! Der OVH konnte für diesen Part den Leverkusener Muezzin Kürşat Kaan Baki gewinnen. Er kommt aus Krefeld und studierte in Istanbul islamische Theologie und Religionssoziologie. Derzeit wirkt er, neben seiner Tätigkeit als Imam, auch als Bildungs- und Dialogbeauftragter und war bereits in zahlreichen interreligiösen Projekten für den friedlichen Dialog zwischen Christentum, Judentum und Islam aktiv.
“Musik ist universell und kann dank ihrer Mystik als Geschenk Gottes bezeichnet werden. In verschiedenen interkulturellen und -religiösen Musikprojekten wurde mir bestätigt, wie schnell und wundervoll das zwischenmenschliche Band unter Fremden geknüpft werden kann. Ich schätze mich glücklich, an einem weiteren Projekt teilzuhaben, das die Vielfalt des gelebten Leides und Glückes musikalisch wiedergibt.” bringt Baki zum Ausdruck. Auch Silke Löhr sieht in der wie eine Collage aufgebauten Friedensmesse vor allem das Verbindende: „Äußerst beeindruckend finde ich, wie nah sich die in Musik gesetzten Texte sind – so, als würden sie aus einer Feder stammen, obwohl doch Jahrtausende dazwischen stehen und die Verfasser aus den denkbar entferntesten Kulturkreisen stammen.“
Ein Werk verbindet Religionen, Länder und Epochen
Die einen Statistiken gehen von aktuell fast 30 Kriegen aus, die anderen von „nur“ rund 20, zählen dafür aber noch über 200 bewaffnete Konflikte. Die Erhebungen unterscheiden sich in den Zahlen, beschreiben aber das gleiche Leid aller von den Auseinandersetzungen Betroffenen – unabhängig von Ethnie, Religion oder Staatsangehörigkeit. Und so setzte Jenkins wohl ganz bewusst den islamischen Gebetsruf neben das „Kyrie“ aus der katholischen Messliturgie, welches aus christlicher Sicht innigen Glauben und die Bitte um Erbarmen ausdrückt.
Auch für Timor Chadik, der hauptberuflich die Big Band der Bundeswehr leitet, hat dieses Projekt einen besonderen Stellenwert: „Ich freue mich sehr auf die Aufführungen des Werkes. Dies zum einen aus musikalischen Gründen, da es einfach wunderbare Musik ist. Darüber hinaus finde ich es gerade in den heutigen Zeiten wichtig, dass auch wir als OVH mit der Aufführung dieser Friedensmesse ein eindeutiges Zeichen setzen.“
Der Missbrauch von Religion für politische Zwecke, der kollektiv erlebte Schrecken des Krieges und die Einsamkeit in Schmerz und Trauer, aber auch der universelle, völkerverbindende Wunsch nach Frieden kommen kraftvoll zum Ausdruck in Karl Jenkins Friedensmesse – einem eindringlichen, emotionalen Klang-Epos.
Die Domkonzerte des OVH
Der Orchesterverein Hilgen mit Sitz in Burscheid gastiert regelmäßig im Altenberger Dom, einer deutschlandweit (nicht nur) musikalisch bedeutenden Kirche. Der OVH präsentiert hier Konzertprogramme von der Uraufführung zeitgenössischer Originalliteratur bis zu Arrangements großer Werke von Bach, Wagner und anderen. Seit über zwanzig Jahren sind Altenberg und die Basilika mit ihrer besonderen Atmosphäre somit Ziel für das OVH-Stammpublikum und Ausflügler gleichermaßen.
Orchesterverein Hilgen 1912 (OVH)
Der OVH ist ein national und international mehrfach preisgekrönter Klangkörper, der sinfonische Blasmusik als anspruchsvolle, eigene Besetzungsform etabliert. Fachwelt und Publikum bescheinigen den rund 70 aktiven Musikern immer wieder ihre musikalisch mitreißende Vortragsart sowie ein außergewöhnliches Repertoire und klangliches Selbstverständnis. Chefdirigent ist Timor Oliver Chadik, der hauptberuflich die Big Band der Bundeswehr leitet.
UNICHOR Düsseldorf
Der UNICHOR der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vereint Studierende, Angehörige und Mitarbeiter der verschiedenen Hochschulen Düsseldorfs, ergänzt durch junge, fähige Sänger*innen außerhalb der Hochschulen. National und international konzertiert er mit seinem fünf Jahrhunderte umfassenden, geistlichen wie weltlichen Repertoire. Die Leitung hat AMD Silke Löhr.
Informationen kompakt:
Friedensmesse • UNICHOR der Heinrich-Heine-Universität • Orchesterverein Hilgen • Agnes Lipka, Sopran • Kürşat Kaan Baki, Muezzin • Samstag, 14.12.2019, 18 Uhr • Stephanuskirche Düsseldorf • Leitung Silke Löhr • Sonntag, 15.12.2019, 14 Uhr • Altenberger Dom, Odenthal • Leitung Timor Oliver Chadik
Programm:Karl Jenkins „The Armed Man: A Mass for Peace“ • EUR 15 / EUR 8 (erm.) • Tickets über Bergisch-Live.de • Dorfladen Hilgen • Schatzkiste Burscheid • Buchhandlung Ute Hentschel • Bäckerei Kretzer • per Reservierung unter info@ovhilgen.de
Einen ersten Höreindruck des Werkes finden Sie u. a. hier:
Komponist und Ausführende Karl Jenkins (*1944): Zwischen Klassik, Jazz und New Age. Der aus Wales stammende Komponist, Pianist/Keyboarder, Oboist und Saxophonist hat eine facettenreiche musikalische Biografie: Er spielte als Oboist im National Orchestra of Wales, war Mitglied verschiedener Jazz-Rock-Formationen und Musiker für Mike Oldfield. In den 1980er und 1990er Jahren verfasste er zahlreiche Werbemusiken, darunter für Delta Airlines den Song „Adiemus“, der weltweit auch in den Charts Erfolge feierte. Die Alben seines für diese Produktion gegründeten Adiemus- Ensembles erreichten mehrfach Gold- bzw. Platinstatus und machten ihn mit einem zwischen Klassik und New Age changierenden, chorsinfonischen Stil berühmt. Jenkins ist populär geworden für seine ebenso professionelle wie ansprechende Verbindung unterschiedlichster musikalischer Stilrichtungen und Genres aus zahlreichen Epochen und Kulturkreisen. Er ist Ehrendoktor und Honorarprofessor an diversen Universitäten bzw. Hochschulen und darf sich „Sir“ Karl Jenkins nennen, denn er wurde von der Queen zum „Commander“ des „Order of the British Empire“ ernannt sowie zum „Knight Bachelor“.
Orchesterverein Hilgen: Von der Kraft des Klangs. Der OVH ist ein Orchester mit 60 bis 70 aktiven Musikern, mit Tradition und Wurzeln, offen für unterhaltende Programme und – mit der vereinseigenen Orchesterschule und regelmäßigen Veranstaltungen für Kinder – auch aktiv in der Nachwuchsarbeit. Vor allem aber ist der OVH ein Klangkörper, der sinfonische Blasmusik als eine von Farbenreichtum und Instrumentenvielfalt geprägte Besetzungsform etabliert – mit klassischer und moderner „ernster“ Musik, mit Arrangements und Originalkompositionen, darunter viele Uraufführungen. Neben Auftritten in der Region (Altenberger Dom, Oper und Schauspielhaus Köln, WDR Funkhaus Köln, Radioteleskop Effelsberg etc.) führten Tourneen und Wettbewerbe den OVH nach u. a. Brasilien, Italien oder Österreich (Innsbrucker Promenadenkonzerte, 1. Preis beim EOLIA-Wettbewerb/ Straßburg 2008, 2. Preis beim Europäischen Musikwettbewerb für Blasorchester/Luxemburg 2013). Beim Deutschen Orchesterwettbewerb erzielte der OVH seit 1996 lückenlos einen ersten Preis, davon drei Mal als Bestplatzierter und damit Bundessieger. Bei all diesen Aktivitäten wurden dem OVH von Fachwelt, Aktiven und Publikum immer wieder seine musikalisch mitreißende Vortragsart sowie sein außergewöhnliches Repertoire und klangliches Selbstverständnis bescheinigt.
Timor Oliver Chadik, Chefdirigent des OVH und selbst Posaunist, schloss sein Dirigat-Studium und die anschließende Meisterklasse an der Musikhochschule Würzburg mit Auszeichnung ab und erhielt diverse Preise und Förderungen. Er gehört seit 2006 der Bundeswehr an und leitet dort seit 2015 die Big Band der Bundeswehr in Euskirchen. Seine Kompetenz im Blasorchester-Dirigat zeigt sich zudem in der engen Zusammenarbeit mit qualifizierten Klangkörpern wie der Deutschen Bläserphilharmonie oder der Sächsischen Bläserphilharmonie (vormals Rundfunk-Blasorchester Leipzig). Außerhalb der Blasorchester-Welt führten ihn Engagements an z. B. die Oper Dortmund und das Staatstheater Darmstadt sowie zu Orchestern wie der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Ludwigshafen, der Philharmonie Südwest in Siegen, den Nürnberger Symphonikern oder auch dem Prime Philharmonic Orchestra in Dej Jeong, Südkorea.
Der UNICHOR der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vereint Studierende aller Fachrichtungen der verschiedenen Hochschulen Düsseldorfs, ergänzt durch Angehörige und Mitarbeiter der Heinrich-Heine-Universität sowie durch junge, fähige Sängerinnen außerhalb der Hochschulen. Der UNICHOR widmet sich einem fünf Jahrhunderte umfassenden, geistlichen wie weltlichen Repertoire von A-cappella-Literatur bis zur großen Chorsinfonik. Mit einer variablen Größe von 30 bis über 120 Sängerinnen konzertiert er regelmäßig in der Düsseldorfer Tonhalle, aber auch in großen Kirchen und Konzerthäusern in ganz NRW. Konzertreisen führen das Ensemble regelmäßig weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. So konzertierte der UNICHOR u. a. in Polen, England, Frankreich, Brasilien und Kanada sowie Südkorea und Japan. Der Chor wurde 1989 gegründet und unter der Leitung von Silke Löhr kontinuierlich zum jetzigen Klangkörper geformt. Inzwischen ist der UNICHOR zum Kulturträger der Stadt und seiner Universität geworden und errang 2019 im Landes-Chorwettbewerb NRW das Prädikat „sehr gut“.
Silke Löhr, akademische Musikdirektorin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Dirigentin des Universitätsorchesters sowie des UNICHORs, studierte u. a. Musik in Köln und Orchesterleitung in Utrecht (Niederlande), wo sie nach dem Examen mit Auszeichnung auch ihr Konzertexamen ablegte. Sie wurde durch das Dirigentenforum des Deutschen Musikrates gefördert und ergänzte ihre Ausbildung durch Meisterkurse bei u. a. Kurt Masur, Peter Eötvös, Helmuth Rilling sowie durch Unterricht bei Sir Simon Rattle. 1999 wurde sie Stipendiatin der Orchesterakademie bei den Bergischen Symphonikern; im gleichen Jahr erhielt sie den Förderpreis für Musik des Landes NRW. Ihre Dirigiertätigkeit führte sie u. a. zu den Orchestern des Niederländischen Rundfunks, den Düsseldorfer Symphonikern, dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, der musikfabrik NRW, an das Oldenburgische Staatstheater und an die Komische Oper Berlin.
Agnes Lipka absolvierte 2012 ihr Konzertexamen in dem Studiengang „Operngesang“ an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Noch während des Studiums erfolgte 2011 ihr Operndebüt am Theater Krefeld/Mönchengladbach. Zahlreiche Meisterkurse, Preise und Stipendien runden ihre Ausbildung ab. Engagements führten sie auf internationale Konzertreisen sowie zu Festivals wie dem Beethovenfest Bonn, den Kunstfestspielen Herrenhausen oder den Innsbrucker Promenadenkonzerten, aber auch an Spielstätten wie die Kölner Philharmonie, den Herkulessaal München, das Bundeskanzleramt in Berlin oder auch auf die Hauptbühne des Wacken Open Air Festivals, wo ihre Opernstimme siebzigtausend Metal-Fans begeisterte. Neben dem Operngesang widmet sich die vielseitige Sängerin auch dem Konzertfach und dem Liedgesang; die Neue Musik ist ebenfalls fester Bestandteil ihrer Konzerttätigkeit.
Kürşat Kaan Baki ist Muezzin und muslimischer Theologe. Er wirkt als Imam, Bildungs- und Dialogbeauftragter und ist seit September 2019 der Religionsbeauftragte der DITIB-Leverkusen / Mimar Sinan Moschee. Nachdem er sein Abitur in seiner Heimatstadt Krefeld absolvierte, studierte er in Istanbul an der Universität Marmara islamische Theologie und Religionssoziologie. Seine musikalische Ausbildung genoss er in der bekannten Istanbuler Musikschule „Üsküdar“. Außerdem hat er in den Chören der Universität Marmara und Bogazici klassische und religiöse Musik gesungen. In Deutschland engagiert sich Baki in verschiedenen interreligiösen und interkulturellen Musikprojekten, darunter Trimum e.V. (Musik für Juden, Christen und Muslime) oder die evangelischen Kirchentage in Berlin und Dortmund. In seiner Freizeit musiziert er auf einem klassisch-osmanischen Zupfinstrument namens Tanbur, welches er in Istanbul erlernte.
Kein Muezzinruf in einer katholischen Kirche (Leserbrief)
Betreifft BM vom 6.12.19
https://rp-online.de/nrw/staedte/wermelskirchen/friedensmesse-mit-orchester-chor-und-muezzin-gebetsruf_aid-46792647
Mit entsetzen habe ich gelesen, dass im Altenberger Dom der Gebetsruf der Muslime erklingen soll. Wenn der in einer Moschee erklingt oder auch geregelt im öffentlichen Raum ist es das eine, aber eine katholische Kirche ist ein besonderer Raum, in dem laut katholischen Glauben das Opfer Jesu in jeder heiligen Messe vergegenwärtigt wird und Jesus in der Gestalt vom Brot im Tabernakel einen Ort hat, wo er seine Gegenwart für Menschen greifbar zugesagt hat.
Der Islam leugnet die Göttlichkeit Jesu. Mehrfach betont der Koran, dass in die Hölle kommt und Ungläubig ist, wer glaubt das Allah einen Sohn hat oder Jesus göttlich ist. Alle anderen Sünden verzeiht Allah, wem er will. Aber wer in dem Glauben stirbt, dass Gott in Jesus Mensch wurde um uns durch sein Leben und Sterben den Zugang zum Heil zu erkaufen, der begeht laut Koran die schlimmste Sünde, die Allah nie verzeiht, bis man diesen christlichen Glauben abschwört.
Das Konzert, in dem der Muezzinruf erklingt, soll ein Zeichen sein gegen den “Missbrauch der Religion für politische Zwecke”. Dazu passt der Gebetruf der Muslime nicht. Denn dieser ist mit den Kriegen der Muslime verbunden. Immer wenn die Muslime eine Stadt erobert haben, wurde dieser Gebetsruf gesungen und das größte Gotteshaus einer solchen Stadt – siehe die Hagia Sophia in Istanbul – wurde den Gläubigen geraubt und zur Moschee umgewandelt.
In der Al Buhari-Hadith-Auswahl von Reclam kann man nachlesen, dass Mohammed, wenn er eine Siedlung angreifen wollte, wartete bis es Zeit für den morgendlichen Gebetsruf war. Ertönte der Gebetruf zog Mohammed weiter, wenn aber der Ort nicht islamisch war, griff er an. Sure 9.29 sagt deutlich, die Muslime sollen Juden und Christen bekämpfen, bis diese sich Schutzsteuer zahlend der islamischen Herrschaft unterwerfen.
Mohammed erfüllt alle Kennzeichen für einen falschen Propheten. Der Koran ist so voller naturwissenschaftlicher, religionswissenschaftlicher und geschichtswissenschaftlicher Fehler, dass es bei logischen Denken eine große Blasphemie ist, die Autorenschaft für diesen Text einen ewigen und allwissenden Gott zuzuschreiben. Und da der Koran im Islam die Offenbarung Gottes ist, ist der Koran eher mit Jesus zu vergleichen, als mit der Bibel. Im Islam ist das Wort Buch geworden, im Christentum ist es Fleisch geworden. Letzteres wird zu Weihnachten gefeiert.
Kommt hinzu, dass der Islam aus seiner Anfangszeit eine viel schlechtere Quellenlage hat, als das Christentum. Angeblich sehr alte Korane haben sich als deutlich jüngeren Datums erwiesen und sind darüber hinaus auch nicht vollständig und haben textliche Abweichungen. Die ersten 100 Jahre zeigte die Gebetsrichtung der damals gebauten Moscheen nach Petra im heutigen Jordanien und nicht zum heutigen Mekka. Die Beschreibungen des Ortes, der Mekka sein soll, passen eher in medeterane Regionen statt in die Wüste Arabiens. Auch passen alle Ortsangaben im Koran eher zu Petra als zu Mekka. Erst 200 Jahre nach Mohammeds Tod entstanden die weiteren bis heute erhaltenen Texte über Mohammed.
Es scheint so, dass der ganze Islam eine konstruierte Sache ist. Saudi Arabien hat in Mekka durch Großbauten den ganzen Untergrunds durchwühlt und dabei keine archäologischen Funde aus der Zeit Mohammeds zutage gefördert. Ein angebliches Haus Mohammeds wurde zerstört, wahrscheinlich wären genauere Untersuchungen dieses Gebäudes zu peinlich gewesen. Wichtig ist die Fassade der neuen Gebäude und der Kult, der Einnahmen und Bedeutung gibt.
Wenn Menschen Muslime sein wollen, ist das im Rahmen der Religionsfreiheit zulässig. Aber genauso wenig wie man spezifisch christliche Gebete in einer Moschee laut sprechen sollte, ist es nicht akzeptabel, in einer katholischen Kirche – trotz der interkonfessionellen Nutzung ist der Altenberger Dom eine solche – den Gebetsruf einer Religion auszurufen, die die wesentlichen Aussagen des ökumenischen christlichen Glaubensbekenntnisses verteufelt.
Leider wird der Koran von Muslimen oft so zitiert, wie dies Muslime oft Islamkritikern vorwerfen. Aber wenn man mal die Bruchstücke nachliest, die einen friedlichen Islam aufzeigen sollen, stehen die fast immer in einen Zusammenhang, der diese Aussagen in ihrer Bedeutung umkehrt. Gläubige Christen sind laut Koran nur solche, die im Prinzip wie Muslime glauben und nur eine andere Liturgie haben. Aber wenn man Glaubt das Jesus Gott ist, ist man ein Ungläubiger und für solche gelten alle die vordergründig schönen Koranverse nicht.
Ich bin nicht gegen einen Dialog mit dem Islam. Dieser darf aber nicht diese Unterschiede außer acht lassen. In Konzertsälen und Gemeindehäusern ist viel möglich, in einer katholischen Kirche sollte aber nichts stattfinden, was in Zusammenhang steht mit der Leugnung des Kerns des christlichen Glaubens. Dem müssten sich eigentlich auch alle evangelischen Kirchen anschließen.
Ob weitere Texte in dem “Friedensmesse” genannten Stück eine analoge Kritik verdienen, kann ich nicht sagen, da mir da die Kenntnisse fehlen. Wer Koranaussagen u.a. zu Christen, Krieg und Ungläubigen lesen will, kann auch meiner Internetseite “Ich soll lieben alle Muslime” nachlesen. Liebe heißt nicht, alles gut zu heißen, was andere tun, sondern für den anderen das Beste anzustreben. Und das Beste was einen passieren kann, ist Jesus als Retter anzunehmen, denn er ist Weg, Wahrheit und (ewiges) Leben.
“Der Missbrauch von Religion für politische Zwecke, der kollektiv erlebte Schrecken des Krieges und die Einsamkeit in Schmerz und Trauer – aber auch der universelle, völkerverbindende Wunsch nach Frieden kommen kraftvoll zum Ausdruck in einem Werk, das mit dem Stück „Better is Peace“ endet und vorweihnachtliche Hoffnung auf ein friedvolles Zusammenleben weckt.”
Und dann kommen Leute daher und sind darüber entsetzt. Ich kann es nicht fassen.
Die Gerwalt im Islam ist kein Missbrauch der Religion! Während Jesus sagt, wer zum Schwert greift wird durch das Schwert sterben und vor dem Sammeln von vergänglichen Schätzen warnte, sagte Mohammed: “Mein Reichtum kommt vom Schatten meines Schwertes”. Während Jesus sagr, wer mir nachfolgt wird verfolgt werden, sagte Mohammed, wer mir nicht nachfolgt wird verfolgt werden. Hier mal einige Aussagen aus der Hadithsammlung nach Al Buhari, meines wissens der angesehenste Hadithsammler im Islam. https://sites.google.com/site/ichsollliebenallemuslime/hadith/krieg