Verdächtige sollen Kleinkinder missbraucht haben

Den Beitrag von Georg Watzlawek entnehmen wir dem Bürgerportal Bergisch Gladbach, in-gl.de:

Rheinisch-Bergischer Kreis | Beim aktuellen Fall von Kinderpornografie handelt es sich offenbar um einen sehr schweren Fall: vier Täter sollen mindestens sechs Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren schwer sexuell misshandelt haben. Die Kölner Kripo hat den Fall auf Weisung des NRW-Innenministeriums an sich gezogen.

Er sei „fassungslos und bestürzt angesichts der schrecklichen Taten“, sagte der Kölner Polizeipräsident Uwe Jakob. Neben dem Mann, der am Dienstag in Bergisch Gladbach festgeommen worden war, befinden sich inzwischen drei weitere Männer aus Wesel, Langenfeld und Wiesbaden in Haft.

Die Zahl der bekannten Opfer beziffert die Kripo auf bislang sechs, davon eins in Bergisch Gladbach. Die Kinder seien zwischen „unter einem und zehn Jahren“ und seien in der Regel Kinder oder Stiefkinder der Täter, sagte Jacob.

Die Kripo Köln und die Polizei Rhein-Berg werten jetzt unter Hochdruck die beschlagnahmten Datenträger aus – um mögliche Täter und mögliche Opfer zu identifizieren. Dabei geht es um Daten auf Handys, Speichersticks und Computern in einem Umfang von drei Terrabyte.

Bei dem Tatverdächtigen in Bergisch Gladbach handelt es sich um einen Familienvater. Auf seine Spur war die Polizei über einen Fall in Kassel gekommen, bereits im September hatte die Staatsanwaltschaft Köln den Fall übernommen und die Polizei in Bergisch Gladbach mit den Ermittlungen beauftragt.

Der Mann sei sehr schnell identifiziert worden. Bis zur Festnahme musste die Polizei allerdings warten, bis der Mann mit Ehefrau und Tochter aus dem Urlaub zurückkehrte. Das war am 21. Oktober der Fall.

Bei einer ersten Auswertung des beschlagnahmten Materials stieß die Kreispolizei auf weitere Verdächtige, die schon am 24., 25. und 30. Oktober festgenommen wurden.

In welchem Verhältnis die Männer zueinander stehen, ist der Polizei bislang nicht bekannt. Sie hätten über WhatsApp und andere Messengerdienste miteinander kommuniziert und u.a. Bilder ausgetauscht.

Nach aktuellem Stand handele es sich dabei um Bekanntschaften aus dem Netz, sagte Staatsanwalt Ulrich Bremer. Offenbar haben die Männer das gleiche getan und sich darüber ausgetauscht. Allerdings habe sich der Verdächtige aus Bergisch Gladbach mindestens einmal mit einem der anderen Verdächtigen getroffen, sagte Bremer auf Nachfrage des Bürgerportals.

Wie komplex und umfangreich der Fall ist, lässt sich daran ablesen, dass die Kölner Kripo eine Sonderermittlungseinheit mit mehr als 20 Beamten eingesetzt hat. Außerdem ist die Kreispolizei Rhein-Berg daran beteiligt, die das Material bislang alleine bearbeitet hatte.

Es gehe jetzt darum, weitere mögliche Täter zu finden und Opfer zu schützen, betonte Jakob. Daher werde mit großem Einsatz unter Hochdruck gearbeitet.

Der scheidende Bergisch Gladbacher Polizei-Chef Gerhard Wallmeroth hatte bei einem Pressegespräch zu seiner Verabschiedung bereits am Dienstag von dem Fall berichtet. Das Bürgerportal und der Kölner Stadt-Anzeiger hatten berichtet – und damit hektische Aktivitäten der beteiligten Staatsanwaltschaften ausgelöst.

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