Die Pressemitteilung der Bergischen Symphoniker entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Am Dienstag, 22. Oktober im Großen Konzertsaal des Theater und Konzerthauses Solingen und am 23. Oktober 2019 im Teo Otto Theater Remscheid jeweils um 19.30 Uhr findet das 3. Philharmonische Konzert der Bergischen Symphoniker statt.
In diesem Konzert reicht Generalmusikdirektor Daniel Huppert den Taktstock gleich mehrfach weiter, denn mit einem abwechslungsreichen Programm feiert die Orchesterakademie der Bergischen Symphoniker ihr 20-jähriges Bestehen. Und so stehen am Pult aus diesem Anlass auch zwei junge Dirigentinnen, deren professioneller musikalischer Werdegang unter anderem mit der Aufnahme als Stipendiatin an der Akademie begann.
In den Werken von Beethoven, Schubert, Strauß und Bizet erwecken Daniel Huppert, Silke Löhr und Bar Avni die musikalische Genialität, solistische Virtuosität und programmatische Kreativität zum Leben, die die vier großen Komponisten im 19. und frühen 20. Jahrhundert in ihren Partituren eingefangen haben und welche die Bergischen Symphoniker unter der wechselnden musikalischen Leitung mit symphonischer Wucht ins Hier und Jetzt transportieren. Jeder lässt das Orchester ein wenig anders klingen – es gibt viel zu entdecken. Einführungsvorträge zu beiden Konzerten hält Katherina Knees jeweils um 18.45 Uhr. Karten für das Solinger Konzert sind erhältlich ab 24 € unter der Telefonnummer 0212 / 20 48 20, für das Remscheider Konzert sind erhältlich ab 24 €; unter der Tel. RS 162650 (Jugendticket 6,50 €).
Das Konzert beginnt mit der Ouvertüre aus dem Ballett Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 von Ludwig van Beethoven. Schon zu Lebzeiten wurde die Ouvertüre zur Ballettmusik häufig separat aufgeführt und gehört heute, unabhängig vom Rest der Ballettmusik, als eigenständiges Konzertstück zum Standardrepertoire der Symphonieorchester. Im Anschluss ist die Ouvertüre im Italienischen Stil von Franz Schubert zu hören; sie war das Ergebnis einer Wette. Schubert hatte nach dem Besuch einer Aufführung von Rossinis Oper Trancredi erklärt, er könne derlei Opern innerhalb kürzester Zeit niederschreiben. Nach der Aufführung der Ouvertüre im Italienischen Stil vor breiterem Publikum konnte Schubert unter Beweis stellen, dass er damit nicht geprahlt hatte.
Marcel Sobol spielt als Solist das Konzert für Horn und Orchester Nr. 1 von Richard Strauß. Dieses Konzert zählt zu den frühesten Werken des Komponisten und zeigt über wie viel Fantasie, Talent und Leidenschaft der damals erst 18-jährige Strauß bereits verfügte. Schon seit seiner Kindheit wurde er mit dem Horn in Verbindung gebracht, weil sein Vater einer der berühmtesten Hornisten seiner Zeit war.
Zu guter Letzt ist die Symphonie Nr. 1 ein früher Geniestreich des damals 17-jährigen Georges Bizet. 1855 komponierte er seine Symphonie Nr. 1, vermutlich als eine studentische Hausaufgabe, denn er war zu jener Zeit Student in der Kompositionsklasse von Jacques Fromental Halévy am Conservatoire de Paris. Zu seinen Lebzeiten wurde das frühe Werk jedoch weder aufgeführt noch gedruckt. Erst nach seinem frühen Tod durch einen plötzlichen Herzinfarkt reichte Bizets Witwe Geneviève die Partitur nebst anderen Handschriften an den befreundeten französischen Komponisten Reynaldo Hahn weiter, der die Noten 1933 dem Pariser Conservatoire übergab. Am 26. Februar 1935, 80 Jahre nach ihrer Entstehung, wurde Bizets erste Symphonie durch Felix Weingartner in Basel erfolgreich zur Uraufführung gebracht. (Manuela Scheuber)