Regionalmagazine statt Zeitung
Gehören Sie zur Minderheit oder zur Mehrheit? Anders gefragt: Lesen Sie noch eine Zeitung so wie früher aus Papier?
Oh, bevor ich weitere Fragen stelle, ich glaube ich muss mich erst mal vorstellen. Mein Name ist Carl Dellmann. Freunde nennen mich kurz „CD“. Ich bin einer von euch. Lebe in dieser Stadt, bin lokal verbunden und weltoffen, tolerant und kritisch, denke positiv und blicke neugierig gerne hinter die Kulissen.
Kommen wir zurück zur Eingangsfrage. Wahrscheinlich gehören Sie zur Mehrheit der Nicht-Zeitungsleser, d.h. die keine Zeitung mehr im Abo haben. Doch wie informieren sich die Wermelskirchener Bürgerinnen und Bürger über das Geschehen in dieser Stadt und in der Region? Über das Internet und insbesondere das mobile Internet. Internet hat das Informationsangebot drastisch verändert und vergrößert. Schnelles Internet hat nochmals diesen Trend verstärkt. Dabei gibt es schnelles flächendeckendes Internet erst seit gut 1 ½ Jahren für die ca. 12.800 Haushalte in unserer Stadt.
Die klassische Zeitung hat dabei insbesondere in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung verloren. Beispiel Bergische Morgenpost (BM): Verkaufte Auflage 01.01.2017 7186 Stück, d.h. Wermelskirchen 3443, Hückeswagen 1908 und Radevormwald 1835 Exemplare. Die aktuelle Gesamtauflage der BM beträgt derzeit lediglich 5984 Exemplare. Ein Rückgang also von fast 20 %! Und das nur in den letzten zwei Jahren. Für Wermelskirchen dürfte die verkaufte Auflage derzeit deutlich unter 3000 Exemplaren liegen. Tendenz der Auflage weiter fallend.
„Die Zeitung ist mir zu teuer. BM oder rga ist eh fast identisch“, könnten Sie sagen. Und da ist was dran. BM und rga „kooperieren“ miteinander, heißt es. Das Abo der BM z. B. als gedruckte Ausgabe kostet monatlich 40,50 €. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten, also zwei Jahren erhalten Sie einen Bonus von 80,- €. Umgerechnet zahlen Sie monatlich 37,17 €. Zum Vergleich: Als Neukunde zahlen Sie beim Internetanbieter 1und1 in den ersten 12 Monaten 14,99 € und dann im zweiten Jahr 34,99 € bei einer Geschwindigkeit von bis zu 50 MBit/s . „Und der Inhalt gefällt mir auch nicht mehr“, könnten Sie auch sagen. „Was interessiert mich, was z.B. in Hückeswagen passiert?“. „Kritische Berichterstattung über Lokalpolitiker? Fehlanzeige. Auch das vermisse ich.“ All das habe ich schon häufig gehört.
Was jedoch in den letzten Jahren zugenommen hat sind Regionalmagazine. Sie gibt es teilweise schon seit neun Jahren, also seit 2010. Und drei davon möchte ich Ihnen demnächst an dieser Stelle vorstellen. Es sind „Bergisch genießen“, „Bergisch Land und Leute“ sowie „mein Rheinland“. Regionalmagazine also für Heimathirsche und Zugvögel. Wer allerdings nicht warten kann oder will, geht so schnell wie möglich in unsere Stadtbücherei in der Kat. Dort liegen sie aus und können bei einem Kaffee gelesen werden. Der Kaffee kostet ein paar Cent. Das Lesen der Magazine ist jedoch kostenlos.
Also, bis neulich
Ihr C.D.