Klavierkonzert im Eifgen mit David Helbock

Eine Kurzgeschichte

VON ANNE DIERKS

Dass der alte Ibach Flügel, gestiftet vom ehemaligen Männergesangverein Wermelskirchen, d a s noch erleben durfte, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt!

Obwohl … als er am Morgen des Konzertes frisch gestimmt wurde, war klar, dass Musik in der Luft lag. Und als der junge Musiker sich später einspielte, begann das große Staunen, denn diese Musik war ungewöhnlich und meisterhaft.

Nicht, dass David Helbock , seines Zeichens über die Maßen gefeierter Pianist, der Erste gewesen wäre, der seine Kunst mit Hilfe des alten Instrumentes zum Klingen gebracht hätte … nein, in den zweieinhalb vergangenen Jahren hatte es so viele spielfreudige Pianisten unterschiedlichster Musikstile und Begabungen gegeben wie nie zuvor im Leben des Flügels.

Das unansehnliche Äußere, dessen der alte Ibach sich zeitweilig schämte, störte den vortragenden Maestro nicht, die Melodien klangen wunderbar, und er spielte Harmonien und Arpeggien zu gedämpften Rhythmen, welche das Gehör verblüfften. Die meisterhaften Finger holten ungewöhnliche Frequenzen aus dem alten Korpus, so dass das exklusiv erlesene Publikum gar nicht wusste, wie es seinen Jubel noch inbrünstiger hätte darbringen können.

Jetzt ist das Konzert vorbei, der Maestro bietet seine Kunst in Österreich und Spanien dar und wie die Spielorte auf seiner langen Konzertliste auch alle heißen mögen.

Der alte Ibach steht wieder an seinem Konzertpausenort, sinnt immer noch über die erstaunlichen Klänge dieses Konzertes nach und hofft, dass die junge Frau aus Berlin, welche extra in die Kleinstadt gereist war, weil in Berlin immer alle Karten gleich ausverkauft sind, mit vollem, bereicherten Herzen wieder in der Hauptstadt angekommen ist.

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