Berlin | Vom Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit gigabit-fähigen Internetanschlüssen ist Deutschland noch weit entfernt. Nur 37 Prozent der Städte und Gemeinden verfügten Ende 2018 über gigabit-fähige Breitbandanschlüsse, wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) mitteilte. Das berichtet die Kölner Internetzeitung report-k.
Die Große Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, dass die superschnellen Netze bis 2025 flächendeckend verfügbar sein sollen. Das erfordere “eine gemeinsame Kraftanstrengung von Telekommunikationswirtschaft, Bund, Ländern und Kommunen”, hieß es beim Ministerium.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) zeigte sich angesichts des langsamen Fortschritts beim Ausbau alarmiert: “Die Qualität des Standort Deutschland hängt von einer leistungsstarken digitalen Infrastruktur ab”, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Funke-Zeitungen. Er verwies auf langwierige Verfahren und fehlende Baukapazitäten als Probleme: “Auch nach der Genehmigung der jeweiligen Ausbauvorhaben vergeht derzeit viel zu viel Zeit”, so Landsberg. “Je nach Projekt beträgt die Zeit zwischen Beantragung der Fördermittel und dem Beginn des Bauprojekts nicht selten 25 Monate. Treten dann noch Kapazitätsengpässe bei Bauleistungen hinzu, dauert ein Gigabit-Erschließungsvorhaben unzuträglich lange.”
Hier räche sich das Versagen früherer Bundesregierungen, die den Breitbandausbau schon um die Jahrtausendwende hätten fördern müssen. “Geht der Breitbandausbau weiter im gegenwärtigen Tempo voran, gerät die flächendeckende Gigabit-Erschließung bis 2025 in Gefahr”, so Landsberg.