VON WOLFGANG HORN
In dem Pamphlet, hochtrabend und irreführend „Manifest“ genannt, das vom Attentäter in El Paso vor seinem Massenmord an Hispanos in einer Einkaufsmall in der Manier des norwegischen Massenmörders Breivig ins Netz gestellt worden war, ist von einem “Bevölkerungsaustausch” die Rede, vom „Great Replacement“, einer bei Rechtsextremisten beliebten Verschwörungstheorie, und einer „hispanischen Invasion in Texas”.
Worte, Sätze, Haßsprache, die in Mord münden, in Gewalt, in Irrsinn. Und: Das Ganze ist, leider, keineswegs auf die Vereinigten Staaten beschränkt. Dem Tod des CDU-Politikers Walter Lübcke ging eine Welle von Haß-Tiraden im Netz voraus. Im südhessischen Wächtersbach fährt ein mutmaßlicher Rechtsextremist mit geladener Knarre durch die Stadt, um, von derartiger Haßsprache aufgehetzt, einen Menschen mit dunkler Hautfarbe zu erschießen.
Und selbst im eher beschaulichen Wermelskirchen findet die Verwendung entsprechend dumpfer rhetorischer und ideologischer Versatzstücke statt, wird die Haßsprache nach wie vor gepflegt. Und keineswegs bloß von Rechtsextremisten.
Absolut ! Guter Artikel.