Kommunen wollen Finanzhilfen für Umrüstung von Kunstrasenplätzen

Berlin | Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat in der Debatte über ein Verbot von Kunstrasenplätzen in der aktuellen Form eine Übergangszeit bis 2025 und finanzielle Hilfen durch Bund und Länder gefordert. “Damit die Kommunen und die betroffenen Vereine die Plätze umrüsten können, ohne den Sportbetrieb vor Ort ernsthaft zu beeinträchtigen, brauchen wir eine Übergangszeit bis zum Jahr 2025”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe). Das berichtet die Kölner Internetzeitung report-K.

Zudem sei die Umrüstung mit erheblichen Kosten von rund 200.000 Euro pro Platz verbunden. “Eine finanzielle Unterstützung der betroffenen Kommunen durch Bund und Länder ist daher zwingend notwendig, wenn diese Plätze für den Sport erhalten werden sollen und eine rasche Umrüstung im Interesse der Umwelt erfolgen kann”, sagte Landsberg. 

Auch wegen des sozialen und integrativen Aspekts von Sportvereinen sei es von großer Bedeutung, eine ausreichende Zahl von Sportstätten anbieten zu können. Gleichzeitig gebe es allerdings klare Hinweise darauf, dass das auf den meisten Plätzen eingesetzte Kunststoffgranulat eine ernsthafte Gefahr für das Grundwasser und damit teilweise auch für das Trinkwasser darstellt, sagte Landsberg. “Eine Umrüstung auf umweltverträgliche Materialien ist daher geboten.”

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Mike Galow
    • 23.07.19, 10:41 Uhr

    Die Problematik mit dem Mikroplastik bezüglich der Kunstrasenplätze ist ein hausgemachtes Problem. Die EU hat dieses Thema jetzt schon mehr als zwei Jahre auf der Agenda, aber niemand will etwas gewusst haben. Kommt ja alles so plötzlich.

    Bleiben wir mal in Wermelskirchen. Hier ist der neue Kunstrasenplatz in Dabringhausen in Gefahr. Auch damals, also vor dem Bau des Kunstrasenplatzes, gab es schon Berichte, dass die EU ein Verbot von Mikroplastik auf der Agenda und die Kunstrasenplätze im Blick hat. Nachdem mir damals Rainer Schneider (ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Linken) per Facebook einen Link dazu sendete, habe ich mich mit dem Thema befasst. P.S.: als Mitglied im Sportausschuss sollte man sowas schon mal machen.

    Also habe ich in einer Ausschusssitzung (ich weiß nicht mehr genau, wann die Sitzung war. Fand aber in der Feuerwache statt)des Sportausschusses bei einem Tagesordnungspunkt zum Thema Kunstrasenplatz die Problematik erwähnt und die Stadtverwaltung gebeten, beim Bau des Platzes in Dabringhausen ein Auge drauf zu haben, um genau diese Situation zu vermeiden, die uns jetzt Sorgen bereitet. Leider war meine Warnung vergebens. Sicher, wenn so ein Linker was sagt, dann kann auch schon mal weghören. Selber schuld, liebe Stadtverwaltung, möchte man da laut sagen.

    Auf die Verbindung zwischen Trinkwassersperre und Mikroplastik möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, da die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger scheinbar sowieso scheißegal ist.

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