Schultour „Hellwach“

VON ANDRÉ FROWEIN

Die letzte Woche der diesjährigen „hellwach“-Schultour hat gerade begonnen. Gestern waren wir an der Sekundarschule Wermelskirchen, von 17 -19 Uhr fand der letzte Workshop statt und am Wochenende erwarten wir ein sonniges drittes Youthnited Festival mit jede Menge erstklassiger Live Musik und einem großartigen Rahmenprogramm.

Hier ein Auszug aus dem Tourtagebuch von Angelique Frowein:

… Gerne lassen wir euch wieder teilhaben an den Ereignissen der diesjährigen Schultour – gepaart mit Informationen für die nächsten Ereignisse. Am letzten Mittwoch waren wir an der Pestalozzischule in Wermelskirchen und was direkt am Morgen auffiel – irgendwie waren wir viel zu viele Mitarbeiter. Ein Luxusproblem – denn wo beschwert man sich schon darüber, dass zu viele Mitarbeiter da sind. In den Schulen sind wir jedoch jeweils für eine bestimmte Anzahl angemeldet, Catering und eventuelles Mittagessen sind darauf abgestimmt und die Unterrichtsgestaltung lässt sich locker mit Band ges. 6- 8 Personen und 2 – 4 Mitarbeiter gestalten. Dazu kommt noch eine/r der filmt und eine/r der Fotos macht, 4 Personen + Techniker sind jeweils für Auf und Abbau für das kurze Abschlusskonzert nach Unterrichtende verantwortlich. Wir kommen insgesamt auf eine Anzahl von ca. +/- 18 Mitarbeiter.

An diesem Tag waren wir 28. Die gesamte Aktion hat eine ungeheure Dynamik entwickelt. Auf der einen Seite sind wir dankbar über eine so große Resonanz, aber es verlang auch einen erhöhten Organisationsaufwand. Viele der Mitarbeiter haben sich für diese Zeit Sonderurlaub oder Jahresurlaub genommen, kommen mit, wenn es die Zeit zulässt, und zeigen unglaublichen Einsatz. Sie wollen wir immer mit einbinden, denn es sind die, die sich Wochen vorher mit angemeldet haben und auch schon in der Vorplanung mitarbeiten – ohne all das wäre die Schultour nur auf wenigen Schultern und das würde nicht klappen.

Auf der anderen Seite soll die Schultour auch eine Möglichkeit sein, junge Menschen mit hineinzunehmen und sie Teil einer Sache sein zu lassen, die ihr Leben nachhaltig prägen kann. Andere junge Mitarbeiter übernehmen im Rahmen der Schultour erstmalig Verantwortung für einzelne Arbeitsbereiche wie Workshops oder Media. Hier möchten wir „den Nachwuchs“ fördern und ermutigen, sich an was Neues heranzutrauen. Das klappt auch an vielen Stellen echt gut. Und wir sehen all die Begabungen der Mitarbeiter – alte Hasen und junge Hüpfer, die gemeinsam die Schultour lebendig machen.

Doch zurück zum Einsatz an der Pestalozzischule: Hier sind wir 2015 gestartet. Damals noch mit sehr kleinem Team und mit auch nur einer Band, die Unterrichte und am Ende des Konzert gestaltet hatten. Solarjet, unsere Freunde aus Österreich, die sich schon damals auf alles eingelassen hatten was so während der Schultour dran war. Wieviele Freundschaften und Ermutigungen für die Schüler sind in all den Jahren Schultour weitergegeben worden. Auch diesmal erreichten sie die Herzen, der meist älteren Schüler, die damals wie heute, doch ein wenig verschlossen waren.

Das Technikteam hatte nach Absprache mit dem Hausmeister alles für das Konzert auf dem Schulhof aufgebaut. (Hier hatten wir vor zwei Jahren das letzte Konzert und es hatte so Spass gemacht mit allen Schülern zur Musik zu tanzen). Eine halbe Stunde vor Konzertbeginn meinte die zuständige Lehrerin jedoch zum Team, am besten wäre es für alle Schüler und Lehrer, wenn das Konzert in der Aula stattfinden könnte und die Schüler während dem Konzert sitzen würden. Unser Technikleiter meinte nur: Das klappt nicht. Und das war ja auch total verständlich.

Andre fragte kurz das Technikteam. Ihr müsst das machen und daher die Frage: Kriegen wir das hin? Kurze Stille. Dann ein Nicken. Das schaffen wir! Und dann liefen da kabelumwickelte Menschen vom Schulhof zur Aula und wieder zurück und alles wurde in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit nach Drinnen gebracht. 12 Minuten und alles stand. Da ja auch alle Mitarbeiter nicht in die Klassen passten, hatte sich eine kleine Gruppe zur Technikcrew gesellt und konnte bei dieser Mammutaufgabe unterstützen. Wahnsinn, was möglich ist. Und auch einfach kein Murren, kein Beschweren… einfach machen! Das war beeindruckend! Das Konzert verlief dann als „Sitzkonzert“, ohne Getanzt, nur mit Klatschen und dasitzen und zuhören. Die Musik von Jacksayfree ist aber nun mal totale Partymusik und ohne zu tanzen – schier unmöglich.

Was ich begeisternd fand war, dass die Band sich direkt auf diese neue spontane Situation einstellte und kurzerhand ihre Playlist änderte. Ohne dass jemand etwas ahnte kam das erste Lied: Our God is an Awesome God. Eine Hymne, die unter die Haut ging und irgendwie in die Situation passte und nicht blöd rüber kam. Als wir alle auf der Mittagessen warteten kam ein Junge auf uns und irgendwie jeden zu, den er antraf und zeigte auf die Rückseite einer Autogrammkarte…. Darauf stand: „Hör nicht auf zu träumen! Du schaffst das! Rene von Solarjet hatte das aufgeschrieben. Der Junge hatte in der Vorstellungsrunde der Klasse gesagt, dass er wenn er alle Möglichkeiten hätte, alle Instrumente lernen wollte …

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