ANJA NIEDRINGHAUS – BILDERKRIEGERIN

Photoszene-Festival Köln 2019

Köln/Bergisches Land | Nahezu ein Vierteljahrhundert berichtet Anja Niedringhaus (1965–2014) von Kriegsschauplätzen in aller Welt wie vom Balkan, aus dem Irak, und immer wieder aus Afghanistan. Als die Fotografin und Pulitzer-Preisträgerin dort am 4. April 2014 während eines Reportage-Einsatzes einem Attentat zum Opfer fällt, hinterlässt sie ein beeindruckendes Œuvre. Anlässlich ihres 5. Todestages ehrt das Käthe Kollwitz Museum Köln die Pulitzer-Preisträgerin mit einer groß angelegten Einzelausstellung.

Die SPD im Rheinisch-Bergischen Kreis hat ihre Mitglieder zu einer Führung durch die Ausstellung im Kölner Käthe-Kollwitz-Museum am 18. Juni ab 18 Uhr eingeladen.

Die erste posthume Retrospektive präsentiert ein Werk, das die ›Bilderkriegerin‹ bereits zu Lebzeiten zur Ikone werden ließ. Im Auftrag von Nachrichtenagenturen wie der amerikanischen Associated Press (AP) entstanden legendäre Aufnahmen, die die weltweit wichtigsten Magazine und Zeitungen auf ihren Titelseiten druckten und die so im kollektiven Gedächtnis verankert sind.

Ihr umfangreicher Nachlass umfasst Bilder aus Kriegs- und Krisenregionen ebenso wie brillante Porträts und Sportfotografien. Die Ausstellung zeigt – erstmals durchgängig in Farbe – über 90 großformatige Aufnahmen, darunter 18 Originale aus dem Archiv der Fotografin sowie mehrere handsignierte Abzüge. 

Fotografien, die zum Frieden mahnen

Obgleich Anja Niedringhaus lange Jahre über zahlreiche Kriegsschauplätze berichtet, lehnt sie den Begriff ›Kriegsfotografin‹ für sich ab. Ihre Aufnahmen, die oft unter Lebensgefahr an vorderster Front entstehen, reichen weit über eine reine Dokumentation von Ereignissen hinaus – ihre Arbeiten sind Aufrufe zum Frieden. Sie wollen aufrütteln und mahnen, indem sie uns die Schrecken des Krieges vor Augen führen. Ihre Werke vereinen häufig starke Gegensätze: Sie zeigen einen Moment der Ruhe inmitten des völligen Chaos und tiefe Menschlichkeit inmitten von brutaler Barbarei.

Die Ermordung der Fotografin vor fünf Jahren rief ein weltweites Medienecho hervor. Von der New York Times bis hin zu russischen, griechischen und arabischen Medien war der Vorfall auf den Titelseiten zu lesen, Regierungen und Prominente aus aller Welt kondolierten. Unter ihren Kolleginnen gilt Anja Niedringhaus als Wegbereiterin in einem Beruf, in dem bis heute der Frauenanteil verschwindend gering ist. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2005 den ersten Pulitzer-Preis für eine deutsche Fotografin.

Eine Ausstellung im Rahmen des Internationalen Photoszene Festivals Köln 2019

KATALOG ZUR AUSSTELLUNG

Katalog zur Ausstellung: Anja Niedringhaus – Bilderkriegerin. Wienand-Verlag, Köln 2019 Anja Niedringhaus • Bilderkriegerin Hg. von Hannelore Fischer für das Käthe Kollwitz Museum Köln • Mit Beiträgen v. Sonya und Yury Winterberg, Minka Nijhuis, Michael Kamber, u.a. • 144 Seiten, 111 farbige Abb., 27 x 22 cm, Hardcover, deutsch/englisch • Erhältlich im Museumsshop • Preis: 22,00 €

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