Uraltes Tagebuch in Musik verwandelt

Die nachfolgende Pressemitteilung der Bergischen Symphoniker entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:

Remscheid/Bergisches Land | Am Dienstag, 7. Mai, im Großen Konzertsaal des Theater und Konzerthauses Solingen und am 8. Mai im Teo Otto Theater Remscheid findet jeweils um 19.30 Uhr das nächste Philharmonische Konzert der Bergischen Symphoniker unter der Leitung von Generalmusikdirektor Peter Kuhn statt.

Zu Beginn des Konzertes überrascht das Orchester mit der Uraufführung „[pi:ps] diary for baritone, mezzosoprano/actress, violin solo and orchestra“. Der Schweitzer Komponist Luca Martin hat die Tagebuchaufzeichnungen des Engländers Samuel Pepys zwischen 1660 und 1669 musikalisch in Szene gesetzt. In seiner Eigenschaft als Staatssekretär im englischen Marineamt, als Präsident der Royal Society und als Abgeordneter des englischen Unterhauses bewegte sich Samuel Pepys im 17. Jahrhundert in einflussreichen Kreisen und kann daher als ein bedeutender Zeitzeuge angesehen werden. Seine persönlichen Erlebnisse, gesellschaftlichen Betrachtungen und politischen Schilderungen fließen in Martins Komposition ein. Diese Uraufführung wird gefördert von der schweizer Kulturstiftung „prohelvetia“ und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Texte werden gesunden von Leila Pfister (Mezzosopran) und Peter Schöne (Bariton).

Nach der Pause spielt das Orchester die sagenumwobenen Enigma-Variationen aus der Feder von Edward Elgar. Die Variationen über ein Originalthema op. 36 haben eine große erzählerische Kraft, denn die Musik des britischen Komponisten beschreibt in 14 Variationen Menschen aus seinem Umfeld, die das Publikum erst einmal rätseln ließen, um wen es sich da musikalisch dreht.

Einführungsvorträge zu beiden Konzerten hält Katherina Knees jeweils um 18.45 Uhr. Karten für das Solinger Konzert sind erhältlich ab 24 € unter der Tel. 0212 / 20 48 20 und für das Remscheider Konzert ab 24 €; Jugendticket 6,50 € unter Tel. RS 16 26 50.

Leila Pfister wurde in Basel geboren und studierte in Zürich und Bern. Sie ersang sich Preise an diversen internationalen Gesangswettbewerben. Opernengagements brachten sie unter anderem an das Staatstheater Mainz, die Oper Halle oder das Theater Aachen, sowie an das Staatstheater Nürnberg, wo sie wichtige Partien wie Carmen, Hexe und Erda sang. Die Opernwelt nominierte sie für ihre Cenerentola zur besten Nachwuchssängerin 2011.

Peter Schöne, als „leuchtender Bariton“ von der Süddeutschen Zeitung gepriesen, als exzellenter Sänger mit hervorragender Technik von FAZ, Opera Now und Opernwelt geadelt, hat sich mit seinem ausdrucksvollen lyrischen Bariton als Opern-, Konzert- und Liedsänger national und international etabliert. Entscheidende Weichenstellungen waren Gewinne beim Schubert-Wettbewerb in Graz und beim ARD-Wettbewerb. Sein Opern-Debüt gab er an der Komischen Oper Berlin als Eddy in der Oper Greek von Mark-Antony Turnage. Er war als Solist an mehr als 20 Opernhäusern engagiert und sang dort nahezu alle Partien seines Fachs. Zusätzlich beschäftigt er sich seit Beginn seiner Ausbildung sehr intensiv mit dem deutschen Klavierlied. Daraus ist das Projekt erwachsen, eine Gesamtaufnahme aller Schubertlieder zu erstellen. Dieses leidenschaftliche Engagement wurde mit dem Schneider-Schott-Musikpreis der Stadt Mainz honoriert.

Luca Martin studierte zunächst Violine, Musiktheorie und Komposition an der Hochschule für Musik Basel und besuchte mehrere Meisterkurse. Nach einem weiteren Studium im Fach Gesang, an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, verfolgte Luca Martin zunächst eine Laufbahn als Opernsänger. 1994 debütierte er an der Oper der Stadt Köln. Ab 1995 war er für mehrere Jahre Ensemblemitglied des Theater Bielefeld und gastierte unter anderem an der Deutschen Oper am Rhein, dem Staatstheater Kassel und am Opernhaus Zürich. Neben seiner Bühnenlaufbahn als Opern- und Konzertsänger widmet sich Luca Martin seit 2009 intensiv seinem kompositorischen Schaffen. 2014 gewann er beim Kompositionswettbewerb Styria Cantat, den 1. Preis für sein Chorstück nihil. Die Uraufführung des preisgekrönten Werks fand 2015 in Graz statt. Im Mai 2016 gelangte seine säkulare Messe, mit dem Titel Missa de homine für Soli, Chor und Orchester, durch Cantate Basel, in Basel zur Uraufführung. (Manuela Scheuber)

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