Essen | „Der Karfreitag ist der mit Abstand brutalste Tag im Jahr“, ein „Gipfel an Unmenschlichkeit“, räumt die Essener Theologin Hanna Jacobs im ekir.de-Video zum Karfreitag ein. Die Pfarrerin erläutert in dem Clip dazu, der Karfreitag erinnere daran, zu welchem Hass, zu welcher Gewalt Menschen fähig sind.
Jacobs, Pfarrerin im „raumschiff.ruhr“, einem besonderen Angebot für „junge Erwachsene und neue Ausdrucksformen von Kirche“, und in der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Bergerhausen, spricht im dem Video über Jesus, seine Verurteilung zum Tod. „Er wurde gefoltert. Man hat ihm die Klamotten vom Leib gerissen. Man hat ihn bespuckt. Hat sich über ihn lustig gemacht. Ihn ausgepeitscht. Und dann ans Kreuz geschlagen.“
Zugleich aber sei der Karfreitag auch „der liebevollste Tag im Jahr. Es ist der Gipfel der Menschenliebe und des Mitgefühls Gottes.“ Jesus, Gottes Sohn, sei auch selber Gott. Und so sei es auch Gott selbst, „der da leidet und hilflos ist und schreit, wenn Jesus gekreuzigt wird und stirbt. Dadurch ist Gott immer bei uns. Er kennt jede Art von Schmerz und Verzweiflung, die wir auch kennen.“
Das Fazit der 30-jährigen Theologin, die auch Kolumnistin der „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“ ist: „Karfreitag ist für mich ein Raum für Risse. Ein Raum für Verzweiflung. Ein Raum für das, was schief gelaufen ist. Raum fürs Vermissen. Für Kreuz. Für Leiden. Und für den Tod.“
Das Video, gedreht in der Essener City und rund um die Marktkirche, die das „raumschiff.ruhr“ beherbergt, ist ein Angebot des Arbeitsbereichs Kommunikation der Evangelischen Kirche im Rheinland.