„Altenberger Erklärung“ unterzeichnet

Den nachfolgenden Beitrag von Sven Schlickowey* entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bergischen Boten, dem Print- und Onlinemagazin für Bergische Belange:

Bergisches Land | Das Bergische Land rückt näher zusammen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Vertreter von vier kreisfreien Städten und drei Landkreisen unterzeichneten die „Altenberger Erklärung“, die als Grundlage für Projekte dienen soll, die nicht an Stadt- oder Kreisgrenzen halt machen. Und die die Region wieder mehr in den Fokus der Landesregierung rücken soll.

„Wir müssen ein Ausrufezeichen in NRW setzen“, sagt Solingens Oberbürgermeister Tim O. Kurzbach. Und Thomas Meyer, Präsident der IHK in Wuppertal, Solingen und Remscheid, fordert: „Wir müssen die bergische DNA wieder entfesseln.“

Unterzeichnet wurde die Erklärung im Rahmen eines Treffen der Kommunale Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land (KAG) im Odenthaler Ortsteil Altenberg. Der KAG, vor rund 70 Jahren gegründet, um gemeinsam die Folgen des Zweiten Weltkriegs zu meistern, gehören neben dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis die Städte Remscheid, Solingen, Wuppertal, Leverkusen und der Kreis Mettmann an. Sie haben sich vorgenommen: „Wir werden das Bergische Land für unsere nachfolgenden Generationen lebenswert gestalten. Das Alte nicht verlieren und das Neue gestalten – dafür stehen wir, dafür steht die KAG!“, so lautet der Schlusssatz der dreiseitigen Erklärung.

Zuvor beschreibt die „Altenberger Erklärung“ die Situation im Bergischen mit seinen rund 1,8 Millionen Einwohnern, hier vor allem die angesiedelte Wirtschaft, und zieht daraus Schlüsse. Es gebe einen „spürbaren Wandel der Wirtschaft und Gesellschaft“: „Metropolen wachsen. Pendlerströme nehmen zu. Die vorhandene Infrastruktur stößt an ihre Kapazitätsgrenzen bzw. hat diese mitunter weit überschritten. Flächen für Stadtentwicklung sind rar. Wohnraum fehlt teils massiv.“ Deswegen müsse man „die urbanen ebenso wie die ländlichen Räume für eine moderne Gesellschaft zu entwickeln“: „Das gesetzte Ziel ist es, durch die Gestaltung einer neuen Stadt-Land-Beziehung, die den Fokus auf die gegenseitigen Stärken von Zentren, Umland und Peripherie setzt, der Bevölkerung neue und attraktive Wohn-, Arbeits-, Freizeit- und Lebensqualitäten und der Wirtschaft beste Rahmenbedingungen für den Strukturwandel zu bieten.“

Um diese Ziele zu erreichen, wollen die Mitglieder der KAG vermehrt zusammenarbeiten und nach außen hin geschlossen auftreten: „Im Wir vereint steht die KAG für eine Konsenspolitik über alle Parteigrenzen hinweg und geht die Herausforderungen kooperativ an.“ Als erstes praktisches Ergebnis soll nun eine Delegation aus dem Bergischen direkte Gespräche mit dem NRW-Wirtschaftsminister und dem Ministerpräsidenten suchen.

*Sven Schlickowey ist der leitende Redakteur beim Bergischen Boten. Geboren in Wipperfürth und aufgewachsen in Hückeswagen absolvierte er seine Ausbildung beim Remscheider General-Anzeiger, der Westdeutschen Zeitung, der dpa und beim WDR. Sven Schlickowey ist verheiratet und lebt mit Frau und zwei Kindern in Hückeswagen, er ist Fan des VfL Gummersbach, mag gutes Essen, schräge Bücher (z.B. Christopher Moore, Jim Knipfel) und natürlich alles, was mit Star Wars zu tun hat.

(Beitragsfoto: Jochen Hagt, Landrat Oberbergischer Kreis, Uwe Richrath, Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen, Andreas Mucke, Oberbürgermeister Wuppertal, Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister Remscheid, Tim O. Kurzbach, Oberbürgermeister von Solingen, und Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, v.li., mit der Altenberger Erklärung © Kristina Malis)

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Richard Kranz
    • 09.04.19, 14:54 Uhr

    Du brauchst nur mal mit der Buslinie 266 von Wermelskirchen nach Burg Bahnhof zu fahren und von dort mit der Buslinie 683 weiter nach Solingen; dann bekommst du sofort einen Begriff davon, was diese beschworene “Bergische Gemeinsamkeit” in der Realität wert ist : nicht den Dreck unterm Fingernagel ! Die ÖPNV-Andienung des “Bergischen Kleinodes” Schloß könnte mit sonntags vier Mal (Linie 266) nur noch durch komplette Einstellung des Betriebes verschlechtert werden, und vom Schloß kommend, fährt dir am Burger Bahnhof der Bus genua vor der Nase weg. Dann darfst du für eine halbe Stunde im Nichts auf den nächsten Anschluß warten, aber bitte ohne Druck auf der Blase – die Toilette an der Haltestelle ist nämlich nur für BusfahrerInnen und ansonsten verriegelt und verrammelt.

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