Rheinisch-Bergischer Kreis | Der zweite Infoabend des Modellprojekts „MIA – Mehr Inklusion für Alle“ im Kreishaus in Bergisch Gladbach war gut besucht und lieferte viele neue Ideen und interessante Ansätze zur Inklusion und Sport.
Eine Vielzahl unterschiedlicher Interessierter – vom aktiven Sportler bis zum Beirat – waren am 20. März ins Kreishaus gekommen, um sich über die aktuellen Entwicklungen im Projekt MIA (Mehr Inklusion für Alle) zu informieren und sich über Inklusion im und durch Sport auszutauschen. Besonderer Gast und beliebter Gesprächspartner war Mathias Mester, zweifacher Weltmeister im Speerwurf und Gewinner der paralympischen Silbermedaille 2008 im Kugelstoßen, der über seine eigenen Erfahrungen und das Thema Inklusion im Spitzensport berichtete.
Der Kreissportbund Rheinisch Bergischer Kreis e.V. hatte zusammen mit dem Amt für Integration und Inklusion des Rheinisch Bergischen Kreises, dem Verein Die Kette e.V. und dem Sportverein DJK SSV Ommerborn Sand zum zweiten Infoabend im Rahmen des Modellprojektes ,,MIA – Mehr Inklusion für Alle“ eingeladen. Das MIA-Projekt hat zum Ziel, ein Netzwerk für den inklusiven Sport im Kreis aufzubauen und inklusive Sportangebote in den Vereinen zu entwickeln. Der Rheinisch-Bergische Kreis wurde dafür vom Deutschen Behindertensportverband als eine von deutschlandweit zehn Modellregionen ausgewählt.
Zu Beginn berichtete Janik Pfeiffer, Beauftragter für Inklusion beim Kreissportbund über die Ergebnisse der Umfragen und den Prozess des Projektes MIA. Dabei wurde deutlich, dass in vielen Sportvereinen das Thema Inklusion nur wenig bis gar nicht behandelt wurde und deswegen solche Infoabende wie dieser notwendig sind, um über erfolgreiche Projekte zu berichten und das Thema mehr in den Vordergrund zu rücken. „Das Projekt ist eine große Chance für die Entwicklung einer inklusiven Sportlandschaft im Rheinisch-Bergischen Kreis, auch über den Projektzeitraum hinaus. Wir sind davon überzeugt, dass der Sport und insbesondere die Sportvereine hier ein großes Potenzial haben und einen wichtigen Beitrag leisten können, dass Inklusion gelingen kann und in unserer Gesellschaft selbstverständlich wird“, so Janik Pfeiffer.
Nancy Friske, Leiterin des Projektes „Sport vereint“ beim Kölner Sportverein TV Dellbrück, zeigte anschließend, wie ein Sportverein sich dem Thema Inklusion und Integration annehmen kann. Sie lieferte gute Beispiele und Maßnahmen, wie z.B. das Fußballprojekt für Alle oder die Etablierung von Torball, aus ihrem Verein. „Die Barrieren sind häufig in den Köpfen und weniger an den Sportstätten. Vielfach gibt es Unwissenheit und damit verbundene Ängste etwas falsch zu machen, jedoch kann man dies vor allem durch Kommunikation und Offenheit lösen, damit alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten Sport treiben können.“, erzählt Nancy Friske.
Dass ein vielfältiges Miteinander klappen kann, zeigt auch die Sporthelfer- und Inklusionsassistenten-Ausbildung des Kreissportbundes in Kooperation mit der InBeCo, der Servicestelle für Inklusion in der Freizeit der Katholischen Jugendagentur. Ende 2018 wurde diese erstmals durchgeführt und wird zurzeit in Burscheid wiederholt. Das Ziel sei es, die ausgebildeten Inklusionsassistentinnen und -assistenten in die Vereine zu bringen um die Jugendlichen mit Handicap beim aktiven Sport zu unterstützen, berichtet Wolfgang Ehnes, Lehrer an der Johannes-Löh Gesamtschule in Burscheid, der die Ausbildung begleitet.
(Beitragsfoto: Die Protagonisten des MIA-Infoabends in Bergisch Gladbach v.l.n.r.: Anne Skribbe (InBeCo), Fee Hackert (Sporthelferin/Inklusionsassistentin), Janik Pfeiffer (Kreissportbund RBK), Mathias Mester (Schirmherr), Wolfgang Ehnes (Sportlehrer), Nancy Friske (TV Dellbrück), Doménique Giese (Sporthelfer/Inklusionsassistent), Carsten Werheit (Die Kette e.V.), Dirk Jäckel (Amt für Integration und Inklusion des RBK), Kai Labinski (Deutscher Behindertensportverein e.V.), Jürgen Münsterteicher (DJK Ommerborn Sand e.V.))