Gestern war Welt-Wassertag der UNESCO … – H2O oder Wasser, ist das Element, ohne das Leben nicht möglich ist.
Am 19. März war im Tagesspiegel ein für mich erschütternder Bericht zur Versorgung mit Trinkwasser zu lesen. Laut UNESCO fehlt über 2 Milliarden Menschen ein sicherer Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dem Bericht nach sind vor allem Mensch betroffen, „die aufgrund ihres Geschlechts, Alters, sozioökonomischen Status oder ihrer ethnischen, religiösen sowie sprachlichen Identität benachteiligt sind.“
Die UNESCO betont in ihrem Weltwasserbericht, dass sicheres Wasser und sichere sanitäre Einrichtungen Menschenrechte sind. Für Milliarden Menschen sind diese Rechte nicht verwirklicht, leben diese Menschen trotz dieser Menschenrechte mit einem prekären Zugang zu Wasser.
Die Versorgung mit sauberem Wasser ist in Deutschland, Europa selbstverständlich, sollte man meinen. – Was mich erstaunt ist die Tatsache, dass selbst in Nordamerika und Europa 57 Millionen Menschen ohne eine gesicherte Wasserversorgung, in Form einer Wasserleitung im Haus, leben, der gesicherte Zugang zu Sanitäranlagen 36 Millionen Menschen in Europa und Nordamerika verwehrt ist.
Der Konzern Nestlé hat mit seinen vielen Wassermarken weltweit eine zweite, Gewinn bringende Wasserversorgung aufgebaut. – Die Wasserversorgung mittels Wasserflaschen. – Wie absurd dieses ist, zeigt sich im Kurort Vittel in den französischen Vogesen. Nestlé kann in Vittel jährlich 750 Millionen Liter Wasser aus dem Boden entnehmen. Dort liefern sich die Bürger mit Nestlé Waters einen Kampf um ihr Wasser. Das Städtchen Vittel soll künftig über eine Pipeline mit Trinkwasser aus 15 Kilometer Entfernung versorgt werden. Der Grundwasserspiegel sinkt in Vittel durch die Entnahme von Wasser, durch Nestlé Waters, jedes Jahr um 30 Zentimeter. Im letzten Sommer entging Kapstadt nur knapp einer Katastrophe. Der südafrikanischen Stadt, dieser Millionenstadt drohte das Wasser komplett auszugehen. Dies konnte nur durch umfangreiche Wasserspar-Maßnahmen verhindert werden. Selbst in Europa, das eigentlich Wasserknappheit nicht kennt, hinterließ der Sommer 2018 Spuren. In Deutschland trockneten Flüsse aus. Der Rhein führte über Wochen Niedrigwasser, die Schifffahrt war nur eingeschränkt möglich. Im Vogelsberg-Städtchen Ulrichstein mussten Tanklaster eingesetzt werden, um die Einwohner mit ausreichendem Trinkwasser zu versorgen.
Laut UNESCO ist Wasser ein Menschenrecht. Dies verbietet eigentlich, dass Wasserrechte privatisiert werden, egal wo auf unserem Planeten.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/wasserknappheit-nestle-101.html