Pressemitteilung der Ökumenischen Initiative Lüttringhausen • F(l)air-Weltladen-Lüttringhausen
Bergisches Land | „Wenn das Gespräch ausbleibt, wächst der Rassismus. Von der Schwierigkeit, einen jüdisch-palästinensisch-deutschen Dialog zu führen.“ Das ist das Thema einer Veranstaltung, zu der die Ökumenische Initiative Lüttringhausen am Mittwoch, dem 13. März 2019, ab 19:30 Uhr in das Rathaus Lüttringhausen, Kreuzbergstraße 15, einlädt.
Referentin ist Oberkirchenrätin Barbara Rudolph aus Düsseldorf. Sie ist seit vielen Jahren darin erfahren, Dialoge anzuregen und zu führen.
Aber zur Zeit ist die Situation sehr schwierig. Die Rheinische Kirche, seit Jahrzehnten um das christlich-jüdische Gespräch bemüht, wird plötzlich verdächtigt, selber nicht genügend gegen antisemitische Einstellungen vorzugehen. Deshalb ist u.a. eine gemeinsame Reise der Rheinischen Kirchenleitung mit dem Vorstand des jüdischen Landesverbands Nordrhein nach Israel abgesagt worden.
Das Buch „Religionen für Gerechtigkeit in Palästina-Israel“ erscheint plötzlich nicht, weil „es nicht der Linie des Verlagsprogramms entspricht.“ Bei den Ruhrfestspielen wird der Auftritt einer Gruppe, die sich für die Bewegung „BDS“ (Boykott u.a. von Produkten aus den von Israel besetzten Gebieten Palästinas) eingesetzt hat, abgesagt. Statt auf eine Debatte wird massiv auf Gesprächsabbruch gedrungen. Diese Lage ist erst einmal wahrzunehmen.
Auf der anderen Seite sind massive antisemitische Angriffe zu verzeichnen. Abscheulichen Gewaltakten ist schon im Ansatz zu begegnen. Zugleich werden von nationalistischen Politikern im In- und Ausland bewusst antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet. Dagegen muss man sich zur Wehr setzen.
So dient der Abend am 13.03.19 zunächst einmal dazu, eine Lage zwischen Schweigen und Schreien zu analysieren. Er will Gespräch und Debatte ermöglichen. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019 in Remscheid sind der Anlass, Ansatzpunkte für ein neues Gespräch zu finden. Denn ohne Gesprächserfahrungen nehmen Vorurteile und rassistisches Denken zu.