Ausstellung im Rathaus Kürten
Kürten/Rheinisch-Bergischer Kreis | Als Gemeinschaftswerk werden in einer Nähstube in Kürten-Schanze Taschen genäht. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, leben hier Geflüchtete, meist junge Männer. „Einmal in der Woche rattern in einem Räumchen im Obergeschoss des großen Hauses die Nähmaschinen. Dann hat die Nähstube wieder geöffnet.“
Bis zum 15. Januar noch können diese Taschen, allesamt Unikate aus Stoffresten, allesamt in Handarbeit entstanden, im Foyer des Rathauses in Kürten besichtigt und erstanden werden. Die Einnahmen fließen vollständig in die ehrenamtliche Arbeit des Fluchtpunkts Kürten.
Die Nähstube gibt es, wie der Stadt-Anzeiger schreibt, seit drei Jahren und ist zu einer der Topadressen der Kürtener Flüchtlingshilfe geworden, neben dem Rad-Pool in Bechen, dem Café International in Biesfeld oder den Begegnungsnachmittagen in Kürten. „Leni Strunk hatte die Idee zum Projekt. Die gelernte Schneiderin verfügt über ein großes Organisationsgeschick und schaffte es, aus vielerlei Quellen Nähstoffe zu bekommen. Auch Gardinen zum Zuschneiden landeten auf dem Nähtisch. Schnell gelang es, auch Nähmaschinen zu bekommen.“
Männer setzen sich zumeist an die Nähmaschinen, denn in ihren Heimatländern arbeiten sie in den Nähfabriken.
„Andrang in der Nähstube ist immer, und auch in den anderen Unterkünften der Gemeinde hat sich das Angebot seit langem herumgesprochen. Berührungsängste gibt es nicht, das gemeinsame Tun hilft, Barrieren (so weit vorhanden) abzubauen.“