Rheinisch Bergischer Kreis | Dass es einen Ärztemangel im Kreis gibt, ist bekannt. Jetzt liegen präzise Daten für die einzelnen Gemeinden vor. Stephan Brockmeier widmet sich in einem Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger diesem gravierenden Problem für die Menschen im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis.
In Kürten sei demnach die Unterversorgung mit Allgemeinmedizinern, nun auch statistisch belegt, im Vergleich zu anderen Gebieten gravierend schlechter. Bei nur noch sieben Hausärzten innerhalb der Gemeindegrenzen läge der lokale Versorgungsgrad bei 59 Prozent.
In Overath dagegen hätten sich 20 Allgemeinmediziner niedergelassen und der Versorgungsgrad läge bei 121,8 Prozent und damit sogar noch höher als in der Kreisstadt Bergisch Gladbach. Dort gewährleisteten rechnerisch 73,9 Allgemeinärzte wegen der viel höheren Bevölkerungszahl einen Versorgungsgrad von 106,4 Prozent.
Die neuen, gemeindescharfen Daten zeigten, dass die Lage im ländlichen Kürten sogar noch ungünstiger sei als in Wermelskirchen, das mit 16 Ärzten auf einen Versorgungsgrad von 74,7 Prozent kommt, bisher aber die rote Laterne zu haben schien.
Ein wenig habe die KV mittlerweile auf den Druck und die Lage in Kürten reagiert: Ob die Gemeinde auf die KV-Förderliste bei der hausärztlichen Versorgung komme, werde derzeit geprüft, teilte die Vereinigung jüngst anlässlich einer Podiumsdiskussion der CDU Kürten mit. Halbjährlich werde diese Liste, die den Weg zu Fördermitteln freimacht, angepasst.
Anders als beispielsweise Wermelskirchen stehe Kürten dort bislang nicht. Sollte die Gemeinde es auf die rote Liste schaffen, könnten Ärzte, die sich neu niederlassen möchten, mit bis zu 70 000 Euro unterstützt werden.