Aus der „Flüchtlingskrise“ lernen: Neues Forschungsprojekt an der Universität Wuppertal

Wie aus Erfahrungen eine Qualifizierung für Organisationen mit Sicherheitsaufgaben entsteht

Wuppertal | In der Hochphase der Flüchtlingsbewegungen 2015/16 mussten hilfsbedürftige Menschen innerhalb kürzester Zeit registriert und untergebracht werden. Dabei wurde viel improvisiert, vieles richtig und auch vieles auch falsch gemacht. Diese Erfahrungen zu sammeln und für die Zukunft systematisch aufzubereiten ist Zielsetzung des Forschungsprojektes „Sicherheitskooperationen und Migration“ (SiKoMi), das im Herbst 2018 an der Bergischen Universität gestartet ist.

Welche Lösungen haben sich als besonders praktikabel erwiesen? Wo und warum hat die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Hilfsorganisationen, Polizei und privaten Initiativen besonders gut funktioniert? „Mit diesen Fragen hat man sich organisationsübergreifend bislang viel zu wenig befasst“, zeigt sich Dr. Patricia Schütte vom Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit überzeugt. „Das entsprechende Wissen ist häufig an Personen gebunden, wird im schlimmsten Fall vergessen oder verlässt mit den Personen die Organisation. Wir wollen das verhindern.“

Die Wissenschaftlerin leitet zusammen mit Lehrstuhlinhaber Prof. Dr.-Ing. Frank Fiedrich das interdisziplinäre Konsortium hinter dem Projekt. Es besteht neben Forschenden der Bergischen Universität aus Vertreterinnen und Vertretern der Deutschen Hochschule der Polizei und des Deutschen Roten Kreuzes. Als weiterer Partner eingebunden ist der Weiterbildungs- und E-Learning-Spezialist time4you. „Gemeinsam wollen wir das relevante Know-how praxisgerecht aufbereiten und über eine Wissensmanagementplattform sowie ein digitales Qualifizierungskonzept zugänglich machen“, so Dr. Patricia Schütte. „Behörden und Organisationen sollen Zugriff auf bewährte Lösungsansätze haben, um künftig in ähnlichen oder neuen Situationen erfahrungsbasiert, effektiv und schnell handeln zu können.“ Unterstützt wird das Projekt durch vier unterschiedlich organisierte Erstaufnahmeeinrichtungen in drei Regionen, die die notwendigen Daten bereitstellen, sowie kommunale, private, polizeiliche Partner und DRK-Organisationen.

Das Projekt wird mit 1,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und läuft bis zum Sommer 2021.

(Beitragsfoto: Teilnehmende der Kick-off-Veranstaltung des Projektes SiKoMi am 29. Oktober 2018 © Lorenz Göbel)

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