Ein Freund und Wegbegleiter wünschte mir per WhatsApp “Gute Kotemplation”, de.wikipedia.org/wiki/Kontemplation, einen Tag bevor ich mich wie jedes Jahr auf den Weg machte, um für eine Woche in eine Beediktinerabtei nach Frankreich zufahren.
Warum nach Frankreich? – Sicherlich, es gibt auch in Deutschland Benediktinerabteien. Das Besondere an dieser französischen Benediktinerabtei, der Abbaye de la Pierre-Qui-Vire, de.wikipedia.org/wiki/Abbaye_de_la_Pierre-Qui-Vire, ist zum einen die Lage und zum anderen das Stundengebet. Die Mönche der Abtei beten das gesamte Offizium, – Stundengebet – der katholischen Kirche:
Vigil, Laudes, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet, wie in orden online zu lesen ist. orden-online.de/wissen/s/stundengebet/
Wobei für mich die Vigil, die nächtliche Gebetszeit, in diesem Jahr die wichtigste, intensivste Gebetszeit war. Diese beginnt um 2:05 Uhr und dauert eine Stunde. Jeder wird sich jetzt fragen: Warum? – Für mich hat sich gezeigt, dass ich grade in dieser Zeit am ehesten zur Zwiesprache mit Gott bereit war. In dieser Zeit das gesungene Gebet und die Stille am intensivsten erleben und diesem folgen konnte.
Eine Woche in der ich mich erde, indem ich mich auf mich und meinem Glauben, meinen Wurzeln, konzentriere. Eine Woche in der ich meinen Glauben intensiv lebe und mit meinen Mitfahrern Austausch. Dieses Jahr auf der Grundlage der biblischen Geschichte um den Propheten Elija, dem ich an unserem Schweigetag auf besondere Weise nahe kommen konnte. – Aber auch die gemeinsamen Wanderungen in der Natur und der ungezwungene Austausch waren wichtige Elemente.
Während einer vormittäglichen Arbeitseinheit schrieb ich folgenden Text:
Lebensweg – Elija in mir
Geschaffen in vielen Farben. – Ein Rohdiamant.
Einige wurden von meinen Eltern, meinen Geschwistern, Menschen die mich begleiteten herausgearbeitet.
Andere durften nicht sein. – Auch, wenn jeder ahnte, dass sie vorhanden waren. Sie blieben versteckt. Wurden von mir bewusst versteckt.
Auch diese Farben wollten, mussten ans Licht. – Hierfür waren Umwege notwendig.
Doch um sie wirklich erstrahlen zu lassen, brauchte es den Zusammenbruch, mein Burnout. – Schmerzlich, aber notwendig.
Neubeginn, nochmaliges heraus arbeiten der Farben in mir. Akzeptieren der unterschiedlichen Farben meines Engels. Akzeptieren, dass er mir immer wieder einen Streich spielt, damit ich dafür Sorge, dass meine Farben strahlen.