Entlastung durch Azubi-Ticket in NRW tut Not

Die nachfolgende Pressemitteilung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Stadtverband Remscheid, entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:

Remscheid | Am 1. September beginnt für viele junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt: Als Auszubildende starten sie ihre Berufsausbildung – sowohl im Betrieb wie in der Berufsschule. Damit beginnt eine neue Lebensphase, in der sie immer mehr eigene Entscheidungen treffen und zum Beispiel in eine eigene Wohnung ziehen. Mit einer kleinen Ausbildungsvergütung, die ihnen Betriebe bei der dualen Ausbildung zahlen müssen, gewinnen sie an Unabhängigkeit. Doch das eigene Leben ist teuer. Deswegen fordert der DGB-Remscheid eine gezielte Entlastung durch ein NRW-weites Azubi-Ticket.

„Um Auszubildende finanziell zu entlasten und ihnen mehr Möglichkeiten zu geben, sollte die Landesregierung endlich gemeinsam mit den Verkehrsverbünden handeln: Wir brauchen ein NRW-weites und bezahlbares Azubi-Ticket, das alle Auszubildenden erwerben können, um den gesamten Nahverkehr im Bundesland rund um die Uhr zu nutzen“, fordert DGB-Stadtverbandsvorsitzender Peter Lange. Studierende haben schon seit Jahren ein NRW-weites Semesterticket. Deshalb sei es jetzt Zeit, hier auch Auszubildende zu entlasten. „Mit einem NRW-Azubi-Ticket würde die duale Berufsausbildung insgesamt attraktiver gemacht. Und das ist bitter nötig, weil sie ein Rückgrat für wirtschaftlichen Erfolg darstellt“, erläutert Peter Lange.

Zwar können Auszubildende im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) schon heute ein Azubi-Ticket für 59,95 Euro pro Monat im Jahresabo erwerben. Dieses gilt aber nur für das VRR-Gebiet. Wer zwischen zwei Verkehrsverbünden pendeln muss, profitiert nicht davon. So kostet allein ein Monatsticket von Köln nach Düsseldorf 120 Euro pro Monat. Das sei für die meisten Auszubilden viel zu teuer. Ein echtes Azubi-Ticket müsse daher NRW-weit gelten, so Lange.

Der DGB Remscheid weist daraufhin, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen dem akuten Fachkräftemangel und dem Mangel an attraktiven Angeboten für Azubis gibt, zum Beispiel für bessere Mobilität. Mit einem Azubi-Ticket sei es wesentlich günstiger und attraktiver, Ausbildungsplätze in regionaler Entfernung vom Wohnort anzunehmen. Somit bietet sich hier ein wirksames Hilfsmittel, um regionale Unterschiede zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage zu lindern.

Zudem wird eine landesweite Lösung auch zu einem verstärkten Netzausbau führen, von dem gerade ländliche Regionen profitieren können. „Ein NRW-weites Azubi-Ticket bietet also eine positive Gesamtperspektive, zu der am Ende auch mehr abgeschlossene Berufsausbildungen gehören werden“, prognostiziert Peter Lange.

Möglich sei auch die Finanzierung der monatlichen Fahrpreise durch den Ausbildungsbetrieb. Dies müsse schrittweise über Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen erreicht werden. Für diesen Weg sei entscheidend, dass bei den Verhandlungen zur Einführung des Azubi-Tickets die Tariffähigkeit sichergestellt werde.

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